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  • 22.07.2014 13:28

  • von Pete Fink

NASCAR-Chef gibt sich sehr skeptisch zur RTA

NASCAR-Chef Brian France betitelt die Gründung der neuen Race Team Alliance als eine schlechte Idee und will nicht mit direkt der RTA kommunizieren

(Motorsport-Total.com) - Der Sprint-Cup hat am vergangenen Wochenende pausiert, aber hinter den Kulissen brodelt es trotzdem. Grund ist die neue Race Team Alliance (RTA), zu der sich die neun großen NASCAR-Mannschaften zusammengeschlossen haben. Im sehr diktatorisch angehauchten NASCAR-Staat ist dies durchaus ein Affront, denn Bewegungen solcher Art wurden in den vergangenen Jahrzehnten immer torpediert. Die Familie France hat sich bisher zu keinem Zeitpunkt die Zügel der Macht aus den Händen nehmen lassen.

Titel-Bild zur News: Brian France NASCAR-Chef

NASCAR-Chef Brian France will die neue RTA links liegen lassen Zoom

So klang auch NASCAR-Präsident Mike Helton, der am Rande des Loudon-Wochenendes feststellte: "Wir werden unser Geschäft so führen, wie wir es immer geführt haben." Auch zu den eher kommerziell formulierten Zielen der RTA nahm Helton Stellung: "Sie haben klar gemacht, dass sie den Sport wachsen sehen wollen und durch ihre Ownerships stärken möchten. Für ihre Geschäftsmodelle haben wir Respekt."

"Aber wir werden unsere Art und Weise, wie wir unseren Sport führen, nicht verändern. Wir werden weiterhin daran arbeiten, unserem Sport einen Zusatznutzen und einen Gegenwert beizufügen. Wir führen das fort und nehmen dazu den Input so vieler individueller Menschen wie möglich an." Also eben genau nicht in einer Diskussion mit einer einzigen Stimme wie zu, Beispiel der RTA. Das hatte denn auch prompt erste Konsequenzen.

Eine schlechte Idee...

In der vergangenen Woche sickerte durch, dass sowohl NASCAR als auch deren börsennotierter Mutterkonzern, die International Speedway Corporation (ISC), ausschließlich über ihre Anwälte mit der RTA kommunizieren wird. Ein erster Warnschuss also, der nach den Interpretationen einiger Szenebeobachter vor allem ein Zeichen dafür ist, dass das Vertrauen zwischen NASCAR und den Teambesitzern derzeit nicht gerade am Wachsen ist.

Am Montag gab nun NASCAR-Chef Brian France eine erste persönliche Einschätzung der neuen Lage ab, die nicht gerade positiv ausfiel. Gegenüber dem 'XM-Sirius-Radio' nannte er die Gründung der RTA "eine schlechte Idee", die seiner Meinung nach "überhaupt nicht nötig" gewesen sei. Zudem hätte er keinerlei Interesse daran, mit den einzelnen NASCAR-Teams als eine einzige Organisation zu kommunizieren.

NASCAR Präsident Mike Helton

NASCAR Präsident Mike Helton ändert seinen Führungskurs nicht Zoom

"Das wäre wohl die schlechteste Idee, wenn wir auf eine einzige Stimme hören würden", sagte France. "Auch wenn es eine einstimmige Stimme wäre. Wir haben jede wichtige Entscheidung getroffen auf der Basis möglichst großen Inputs, auf den Meinungen so vieler Menschen wie möglich, um ein möglichst gutes Resultat zu bekommen. Das wird sich in der NASCAR auch nicht ändern, denn gute Ideen kommen von überall her."