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Tabellenführer Gordon: "Gelegenheit wird kommen"

Jeff Gordon liegt erstmals seit knapp fünf Jahren an der Spitze der Gesamtwertung, hat in Sachen Chase-Einzug aber trotzdem (noch) nicht die besten Karten

(Motorsport-Total.com) - Anlässlich der Media-Tour in Charlotte hatte Jeff Gordon Ende Januar angekündigt, dass er sich für die Sprint-Cup-Saison 2014 vor allem eines wünscht: Einen besseren Saisonstart als in den Jahren zuvor. Nach sieben Rennen lässt sich festhalten, dass Gordon dieses Ziel erreicht hat.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon ist neuer Tabellenführer im Sprint-Cup, aber noch ohne Sieg 2014 Zoom

Nach dem Duck Commander 500 auf dem Texas Motor Speedway hat der viermalige NASCAR-Champion fünf Top-10-, darunter drei Top-5-Platzierungen auf der Habenseite. Nur in Fontana und Martinsville landete Gordon als 13. beziehungsweise Zwölfter knapp außerhalb der Top 10, wobei ohne die späte Gelbphase in Fontana und eine Kollision im dichten Martinsville-Verkehr in beiden Fällen deutlich mehr drin gewesen wäre.

Auffällig ist, dass Gordon und Crewchief Alan Gustafson im bisherigen Saisonverlauf für jeden Streckentyp ein absolut konkurrenzfähiges Setup aus dem Ärmel gezaubert haben. Dies war in den vergangenen Jahren längst nicht immer der Fall gewesen. Nach sieben von 36 Saisonläufen 2014 ist Gordon dank seiner Konstanz Tabellenführer. Es ist das erste Mal seit Ende Mai 2009, dass der Fahrer des Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 24 die Gesamtwertung anführt.

Doch ganz der Racer, ist Jeff Gordon trotz vier Titeln, trotz 88 Rennsiegen, trotz der Erfüllung seiner Ende Januar formulierten Zielsetzung und trotz Platz eins in der Punktewertung noch nicht hundertprozentig zufrieden. Was fehlt, ist ein Saisonsieg. Ein solcher ist 2014 angesichts des neuen Chase-Systems wichtiger denn je. Doch dies ist nicht der einzige Grund.


Fotostrecke: Jeff Gordons Drive for Five

"Man will immer gewinnen. Ganz egal, ob wir von diesem oder von irgend einem anderen Punktesystem sprechen. Siege sind das Größte. Deswegen treten wir an. Es ist wichtig, konstant aufzutreten, denn je konstanter man fährt, desto häufiger bringt man sich in die Position für einen Sieg", philosophierte Gordon am Montag nach seinem zweiten Platz in Fort Worth.

In dieser Saison wird der Chase erstmals mit 16 Teilnehmern ausgetragen. Jedem Fahrer, der im Verlauf der Regular-Season (Rennen eins bis 26) mindestens einen Sieg vorweisen kann, ist ein Chase-Ticket (so gut wie) sicher. Das weiß Gordon nur allzu gut: "Jedes Rennen, das mit einem weiteren neuen Sieger zu Ende geht, hat zur Folge, dass der Druck weiter ansteigt. Man muss sich sofort auf die nächste Chance konzentrieren und versuchen, diese zu nutzen."

Erster Saisonsieg für Gordon nur eine Frage der Zeit

Angesichts der Konkurrenzfähigkeit seines Hendrick-Chevys in diesem Jahr ist Gordon nach dem auch in Fort Worth knapp verpassten ersten Saisonsieg überzeugt, dass sich die nächste Chance schon bald auftun wird.

Jeff Gordon

Konfettiregen im Oktober 2013 in Martinsville: Der 88. Sieg für Jeff Gordon Zoom

"Mit der Performance unseres Teams in diesem Jahr bin ich wirklich zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass wir ein paar Chancen nicht genutzt haben, aber wir treten sehr stark auf. Vor allem treten wir konstant stark auf. Ich weiß, dass unsere Gelegenheit kommen wird", so der Hendrick-Pilot.

Vielleicht schon am kommenden Wochenende in Darlington, wo Gordon mit sieben Siegen der erfolgreichste aktive Teilnehmer ist. Neben dem aktuellen Tabellenführer warten unter anderem auch Vize-Champion Matt Kenseth (aktuell Zweiter der Gesamtwertung) und Titelverteidiger Jimmie Johnson (aktuell Siebter) noch auf ihren ersten Besuch in der Victory Lane anno 2014.

Auch andere müssen sich Gedanken machen...

Sollte die Serie unterschiedlicher Sieger so weitergehen wie bisher, dann werden sich einige der bisherigen Saisonsieger Gedanken machen müssen. Mehr als 16 Teilnehmer wird es im Chase nicht geben. Haben nach dem Federated Auto Parts 400 am 6. September in Richmond mehr als 16 Fahrer einen oder mehr Saisonsiege vorzuweisen, so entscheiden zunächst die Anzahl der Saisonsiege und im zweiten Schritt die eingefahrenen Punkte über den Einzug in den Chase.

Gleiches gilt, sollte es bis Richmond weniger als 16 Saisonsieger geben. Die Sieger kommen in den Chase, danach wird über die Punktewertung aufgefüllt. Ein Saisonsieg ist auf dem Weg in den Chase 2014 zwar mehr als die halbe Miete, aber eben nicht die endgültige Garantie. Auch wenn nahezu jeder der sieben bisherigen Saisonsieger in der Victory Lane tönte. "Jetzt stehen wir im Chase".

Kevin Harvick, Kurt Busch

Kevin Harvick und Kurt Busch: Chase-Einzug trotz Sieg noch lange nicht sicher Zoom

Martinsville-Sieger Kurt Busch beispielsweise wird derzeit nur auf Tabellenrang 25 geführt. Phoenix-Sieger Kevin Harvick ist nach reichlich Pech bei den zurückliegenden Rennen sogar nur 26. Für einen Chase-Einzug dieser beiden Fahrer wäre in der äußerst abwechslungsreichen Sprint-Cup-Saison 2014 ein zweiter Saisonsieg nicht das Schlechteste...

Somit befinden sich Kurt Busch und sein Stewart/Haas-Teamkollege Kevin Harvick trotz Saisonsieg fast schon in einer vergleichbaren Position wie Jeff Gordon, Matt Kenseth, Jimmie Johnson und die weiteren in diesem Jahr noch sieglosen Chase-Anwärter, die da heißen Denny Hamlin, Tony Stewart, Greg Biffle, Clint Bowyer, Kasey Kahne, Jamie McMurray und Co.