Auf dem Oval: Piquet gewinnt sein erstes Truck-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Geschenk: Nur einen Tag nach dem 60. Geburtstag seines Vaters Nelson Piquet gewann Nelson Piquet Jr. sein erstes Truck-Rennen in der NASCAR. Der 27-Jährige siegte vor wenigen Wochen bereits in der Nationwide-Serie auf dem Rundkurs von Road America. Nun ließ er auch seinen ersten - und lange überfälligen - Oval-Erfolg folgen, den er mit einem klassischen Benzinpoker erreichte.

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Nelson Piquet Jr. feiert in Michigan seinen ersten Oval-Sieg Zoom

"Ich wünschte, er wäre heute hier", gratulierte Piquet Jr. in der Victory Lane. "Er hat mir in meiner Karriere so oft geholfen." Zu seinem Premierensieg ergänzte er: "Das ist ein wahnsinnig beeindruckender Moment, denn jetzt habe ich es auch bei den Trucks geschafft. In der Nationwide-Serie habe ich schon gewinnen können, jetzt fehlt mir eigentlich nur noch ein Sieg im Sprint-Cup."

Das ist natürlich das ganz große Ziel des Brasilianers, das er in den kommenden Jahren - mit der nötigen Geduld - sicherlich angreifen kann. Seit der Saison 2010 fährt Piquet in der NASCAR, das VFW 200 von Michigan war bereits sein 42. Truck-Rennen. Und nach einigen bärenstarken Auftritten ohne Fortune (zum Beispiel in Rockingham oder Pocono) hatte er am Samstag auch das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite.

Piquet und Kurt Busch (im Toyota Tundra von Kyle Busch Motorsports) waren die beiden dominanten Figuren von Michigan. Für den älteren Busch-Bruder war es dessen erster Truck-Start seit 2001. In Runde 55 von 100 wurde dieses intensive Duell an der Spitze nach einem Kontakt zunächst zunichte gemacht. Piquet musste in Runde 57 außerplanmäßig an die Box, bekam vier neue Reifen und einen vollen Tank - und wurde auf Rang 18 zurückgeworfen.

Alles oder Nichts

Mangels Gelbphasen danach musste die Konkurrenz unter Grüner Flagge zum Service, was Piquet einen Riesenvorsprung bescherte. Daraufhin beschloss Crewchief Chris Carrier den Turner-Chevrolet mit der Startnummer 30 nicht mehr an die Tankstelle zu rufen. Das riskante Manöver ging tatsächlich auf: "Ich hatte vollstes Vertrauen in ihn", sagte Carrier. "Ich weiß nicht, wie er es macht, aber er kann von Natur aus eine Menge Sprit sparen."

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Beinhartes Duell: Kurt Busch (18) gegen Nelson Piquet Jr. (30) Zoom

Piquet gab zu: "Wenn ich in der Gesamtwertung Zweiter oder Dritter gewesen wäre, dann hätte ich das wahrscheinlich nicht riskiert. Aber durch unser Pech in den letzten Rennen liegen wir ein wenig zurück und so hieß es für uns ganz einfach Alles oder Nichts." Mit Erfolg, denn nun liegt er in der Gesamttabelle 57 Punkte hinter der Spitze wieder auf Rang acht.

Und: Mit Brad Keselowski (8.) und Kurt Busch (9.) waren auch zwei Sprint-Cup-Schwergewichte im Feld, was den Piquet-Sieg noch einmal aufwertet. Bereits vor einigen Wochen in Rockingham lieferte sich der ehemalige Formel-1-Pilot ein Rad-an-Rad-Duell mit Kasey Kahne, bevor er damals nach einem Pit-Road-Speeding zurückfiel.

Nach dem kanadischen Urgestein Ron Fellows (1997 und 1999) ist Piquet erst der zweite nicht in den USA geborene Pilot, der ein Rennen der 1996 gegründeten Truck-Serie für sich entscheiden konnte. "Ich kann nur eines sagen", unterstrich der Brasilianer. "Ich mache in Amerika jetzt das, was mein Vater in Europa gemacht hat: Ich versuche Rennen und Meisterschaften zu gewinnen. Für mich ist das erst der Anfang."

Die Truck-Top 10 aus Michigan:

01. Nelson Piquet Jr. (Chevrolet)
02. Jason White (Ford)
03. Dakoda Armstrong (Toyota)
04. Parker Kligerman (Toyota)
05. James Buescher (Chevrolet)
06. Ty Dillon (Chevrolet)
07. Joey Coulter (Chevrolet)
08. Brad Keselowski (Dodge)
09. Kurt Busch (Toyota)
10. Miguel Paludo (Chevrolet)

Die Truck-Gesamtwertung (nach 12/22 Rennen):

01. Timothy Peters - 449 Punkte
02. Ty Dillon -0
03. James Buescher -6
04. Justin Lofton -17
05. Parker Kligerman -25
06. Matt Crafton -36
07. Joey Coulter -43
08. Nelson Piquet Jr. -57
09. Ron Hornaday Jr. -63
10. Jason White -78