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  • 12.05.2012 04:34

  • von Pete Fink

Logano-Sieg mit fadem Beigeschmack

Erst räumte Joey Logano unglücklich Elliott Sadler ab, dann gewann der Gibbs-Youngster vor Denny Hamlin - Danica Patrick und Travis Pastrana stark

(Motorsport-Total.com) - Nur eine Woche nach Talladega gewann Joey Logano sein zweites Nationwide-Rennen in Folge. Zweiter wurde sein Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin, der den Darlington-Abend lange Zeit dominiert hatte, im Finale aber drei späten Gelbphasen zum Opfer fiel. Es war ein Logano-Sieg mit einem etwas faden Beigeschmack, denn der Gibbs-Youngster schickte den zu diesem Zeitpunkt führenden Nationwide-Titelkandidaten Elliott Sadler (Childress-Chevrolet; 24.) beim vorletzten Restart in die Mauer.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin, Ricky Stenhouse

Denny Hamlin und Ricky Stenhouse in Startreihe eins von Darlington

Zuvor hatte ein dominant fahrender Hamlin das Darlington-Rennen lange Zeit souverän kontrolliert und schien glasklar auf Siegeskurs zu sein. Erst ein Reifenplatzer von Kurt Busch (8.), der im Kyle-Busch-Toyota hinter Hamlin sicherer Zweiter war, löste 20 Runden vor dem Ende die vierte Gelbphase des Abends aus. Diese nutzte wiederum Sadler, um sich mit nur zwei neuen Reifen von Platz vier auf eins zu zocken.

Hamlin war Sadler in der Folge dicht auf den Fersen, als ein weiterer Reifenplatzer von Brendan Gaughan (26.) Gelbphase Nummer fünf verursachte. Natürlich ging an der Spitze niemand mehr an die Box und beim Restart geschah das Sadler-Drama: Der Childress-Pilot ließ innen seine Reifen etwas durchdrehen, Logano schob ihn direkt dahinter kräftig an und als Sadler dazu noch der außen fahrende Hamlin in die Quere kam, bog sein Childress-Chevy unvermittelt in die Mauer ab.


Fotos: NASCAR in Darlington


Der spätere Sieger hatte ein sichtlich schlechtes Gewissen. "Das tut mir wirklich leid für Elliott, denn das war in keinem Fall Absicht", sagte Logano nach dem Rennen, während Sadler verständlicherweise stinksauer war: "Er hat mir einige massive Schubser gegeben. Ich kämpfe hier nicht nur um den Sieg, sondern auch um die Meisterschaft. Das ist schon eine herzzerreißende Niederlage."

Stenhouse baut Vorsprung aus

Auch Hamlin erlitt bei dieser Kollision einige Lackschäden rechts vorne, weshalb Logano im Green-White-Checkered-Restart leichtes Spiel hatte, vorne wegfuhr und seinen Vorsprung über die Ziellinie brachte. Hinter dem Gibbs-Duo fuhr das Penske-Doppel Brad Keselowski und Sam Hornish Jr. auf die guten Positionen drei und vier. Bitter für Sadler: Seine beiden größten Meisterschaftskonkurrenten Austin Dillon (Childress-Chevy) und Polesitter Ricky Stenhouse (Roush-Ford) belegten die Plätze fünf und sechs.

Joey Logano

Joey Logano gewann in einer Woche zwei Nationwide-Rennen Zoom

Damit konnte Stenhouse seinen Vorsprung in der Nationwide-Gesamtwertung von fünf auf 23 Punkte ausbauen. Dillon liegt nun zwölf Zähler hinter Sadler auf Rang drei vor dem wieder in Schwung kommenden Hornish. Danica Patrick (JR-Chevrolet) bot erneut ein grundsolides Rennen, kam in den letzten Gelbphasen durch den Wave-Around in die Führungsrunde zurück und wurde am Ende Zwölfte.

Gleiches gilt übrigens für Travis Pastrana im Waltrip-Toyota mit der Startnummer 99, der in Darlington erst sein zweites Nationwide-Rennen fuhr. Auch Ex-Freestyler Pastrana hielt sich über weite Strecken in der direkten Umgebung von Danica Patrick auf und landete nach 151 Runden auf einem guten Rang 17 und damit in der Führungsrunde.

Während der Sprint-Cup am kommenden Wochenende sein traditionelles Allstar-Race auf dem Charlotte Motor Speedway abhält, gastiert die zweite NASCAR-Liga parallel dazu in Iowa. Ein viel versprechendes Event, denn auf dem dortigen Iowa Speedway kam es in den vergangenen Jahren regelmäßig zu einem turbulenten Nationwide-Rennen.

Die Nationwide-Top-10 aus Darlington:

01. Joey Logano (Gibbs-Toyota)
02. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
03. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
04. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
05. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
06. Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
07. Brian Scott (Gibbs-Toyota)
08. Kurt Busch (Busch-Toyota)
09. James Buescher (Turner-Chevrolet)
10. Cole Whitt (JR-Chevrolet)
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12. Danica Patrick (JR-Chevrolet)
17. Travis Pastrana (Waltrip-Toyota)
18. Kasey Kahne (Turner-Chevrolet)
24. Elliott Sadler (Childress-Chevrolet)

Der Nationwide-Gesamtstand (Top 10 nach 9/33 Rennen):

01. Ricky Stenhouse - 364 Punkte
02. Elliott Sadler -23
03. Austin Dillon -35
04. Sam Hornish Jr. -59
05. Cole Whitt -81
06. Michael Annett -93
07. Justin Allgaier -104
08. Mike Bliss -134
09. Joe Nemechek -142
10. Danica Patrick -145