• 09.05.2012 19:44

  • von Pete Fink

Darlington: Danica Patrick, die Zweite

Nach einer längeren Pause kehrt Danica Patrick beim Southern 500 von Darlington in den Sprint-Cup zurück - eher bescheidene Ziele

(Motorsport-Total.com) - Ihr Sprint-Cup-Debüt in Daytona dauerte im Prinzip nur eine Runde. Genau genommen flickte ihre Stewart/Haas-Crew den giftgrünen Chevy mit der Startnummer 10 zwar noch einmal zusammen, doch der Rest des Daytona 500 bestand für Danica Patrick nur darin, sich wenigstens noch die so wichtige "Seat-Time" abzuholen.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick fährt in Darlington ihr zweites Sprint-Cup-Rennen

Patrick war unschuldiges Opfer eines Drehers von Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) geworden, der seinerseits von Elliott Sadlers Childress-Chevy aus der Spur geworfen wurde. Am Ende belegte die 30-Jährige Rang 38. Dann kam eine lange Pause mit diversen Nationwide-Auftritten und zum Southern 500 auf dem Darlington Raceway kehrt Patrick in den Sprint-Cup zurück.

Keine leichte Aufgabe, denn das 1,33 Meilen lange Traditionsoval in South Carolina besitzt eine ganz eigentümliche Eiform mit zwei völlig unterschiedlichen Kurvenkomplexen und einer Ideallinie, die über weite Teile direkt an der Mauer entlang führt. Dies ergibt die berühmt-berüchtigten "Darlington-Stripes" der "Lady in Black", einer Strecke, die nur allzu oft "too tough to tame" ist.

"Warum nicht gleich zum Start mit den schwierigsten Strecken beginnen", fragt Patrick nicht zu Unrecht. "Wenn du eine wirklich komplette Saison simulieren möchtest, dann musst du auch lernen, dich auf den schwierigen Strecken zurechtzufinden." Selbst ihr Boss, der dreifache NASCAR-Champion Tony Stewart, konnte in seiner langen Karriere noch nicht in Darlington gewinnen.

Die dritte Frau in Darlington

Im Fall Patrick geht es "Smoke" um etwas ganz anderes: "Ihr Ergebnis interessiert mich überhaupt nicht", sagt Stewart. "Es geht darum, das Rennen zu Ende zu fahren, die Runden abzuspulen und Erfahrung in einem Sprint-Cup-Auto zu sammeln." 2012 ist für den US-Superstar ein Vorbereitungsjahr, das sie in der Nationwide-Serie bestreitet. Patrick fährt insgesamt zehn Cup-Rennen und soll ab 2013 "fulltime" in einem Stewart/Haas-Chevy sitzen.

Danica Patrick, David Ragan, Jimmie Johnson

Das frühe Aus in Daytona: Danica Patrick (10) crasht nach einer Runde Zoom

Die restlichen 26 Saisonrennen in der 10 fährt David Reutimann. Dann wird das Auto nicht von Stewart/Haas-Racing, sondern von Tommy Baldwin Racing vorbereitet. Reutimann muss am Wochenende also Platz machen und übernimmt - wie in Daytona - den BK-Toyota mit der Startnummer 93, den ansonsten immer Travis Kvapil fuhr.

Fest steht übrigens jetzt schon, dass Patrick auch starten kann. Mit Rang 22 sicherte Ersatzmann Reutimann in Talladega einen Platz in den Top 35 der aktuellen Ownerwertung. Damit ist sie nach Janet Guthrie (1977) und Shawna Robinson (2002) überhaupt erst die dritte Frau in der über 60-jährigen Darlington-Historie, die ein Rennen der ersten NASCAR-Liga in Angriff nimmt.