Darlington-Nachspiel: Kurt Busch auf Bewährung

Ex-Champion Kurt Busch machte sich in Darlington wieder einmal wenig Freunde und fährt auf Bewährung - Ryan Newmans Team muss in die Tasche greifen

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Jahr in Folge spielten sich im Anschluss an das Southern 500 in Darlington unterhaltsame Szenen in der Boxengasse ab. Waren sich vor zwölf Monaten Kyle Busch und Kevin Harvick über einen Vorfall im Rennen uneins und kam sich in der Pit-Lane alles andere als zufällig in die Quere, so hießen die Beteiligten diesmal Kurt Busch aus dem Phoenix-Team und Ryan Newman beziehungsweise die Boxencrew des Stewart/Haas-Piloten.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch, Ryan Newman

Der harmlose Teil der Auseinandersetzung Kurt Busch vs. Ryan Newman...

"Enfant terrible" Kurt Busch hatte sich im Verlauf des Rennens den Zorn der Newman-Crew zugezogen, als er im Anschluss an einen Boxenstopp seinen Burnout in der Newman-Box vorführte und dabei einige der Mechaniker in arge Bedrängnis brachte. Kurz zuvor war der ältere der beiden Busch-Brothers indirekt für den Crash von Newman verantwortlich.

Mit einem platten Hinterreifen drehte sich Ex-Champion Busch in Turn 4 des Darlington Raceway in Richtung der Boxenmauer. Der unmittelbar folgende Newman ging kurz vom Gas und wurde bei dieser Gelegenheit vom seinerseits folgenden Petty-Ford von Aric Almirola umgedreht. Wenngleich sich die beiden Fahrzeuge von Newman und Busch im Zuge des synchron vorgetragenen Abflugs nicht berührten, gab Busch über Funk diverse Schimpfkanonaden von sich.

Zudem fühlte sich die Crew der Startnummer 39 von Buschs Burnout offenbar derart provoziert, dass es wenige Minuten später hitzig wurde. Einer der Mechaniker von Newman (Gas-Man Andrew Rueger) suchte umgehend den Teamtruck von Busch auf, um ihn zur Rede zu stellen. Der Truppe rund um Phoenix-Teamchef James Finch schwante nichts Gutes und sie ließ ihren für seine gelegentlichen Aussetzer bekannten Piloten am Eingang der Boxengasse anhalten.


Kurt Busch vs. Ryan Newman in Darlington

Dort hatte dieser seinen Phoenix-Chevy inzwischen "zufällig" im Heck von Newmans Stewart/Haas-Chevy geparkt. Ein heftiger Wortwechsel, im Zuge dessen wiederum "zufällig" einer der NASCAR-Offiziellen auf der Haube von Buschs Phoenix-Chevy landete, war die Folge. Newman selbst, der anders als seine Crew nicht direkt am Zwischenfall beteiligt war, sehr wohl aber mit Kurt Busch redete, äußerte sich anschließend wenig schmeichelhaft über seinen ehemaligen Teamkollegen.

"Es ist klar erkennbar, dass Kurt wieder einmal die Sicherungen durchgebrannt sind", so Newman. "Ich habe keine Ahnung, warum er meine Jungs und die NASCAR-Offiziellen über den Haufen fahren wollte." Den Umstand, dass Busch Newman in der Boxengasse ins Heck fuhr, begründete der Phoenix-Pilot aus Las Vegas nach Aussage des Stewart/Haas-Piloten damit, dass er "gerade seinen Helm abnahm und dabei nicht nach vorn sah".

Nach seinem viel zitierten Ausraster beim Saisonfinale 2011 in Homestead, der ihm schließlich sein Cockpit im Penske-Team kostete, begab sich Kurt Busch im Winter in die Obhut eines Sportpsychologen, um seine Temperamentsausbrüche in den Griff zu bekommen. Die Übungen sind offenbar noch nicht ganz ausgereift...


Fotos: NASCAR in Darlington


NASCAR verhängt Bewährungs- und Geldstrafen

Am Dienstagabend wurden nach eingehendem Studium der Videoaufzeichnungen und Anhörung aller Beteiligten seitens NASCAR diverse Strafen verhängt. Kurt Busch ist wieder einmal um 50.000 US-Dollar ärmer und fährt zudem bis einschließlich des 19. Saisonlaufs in Loudon Mitte Juli auf Bewährung. Die Vorwürfe: "Aktionen mit schädlichem Einfluss auf den NASCAR-Sport, rücksichtloses Fahren in der Boxengasse und die Verwicklung in eine Auseinandersetzung mit einem gegnerischen Fahrer nach Ende des Rennens". Zudem wurde einer der Mechaniker von Buschs Team (Craig Strickler) mit 5.000 US-Dollar Geldstrafe belegt und bis Jahresende auf Bewährung gesetzt.

Auf Seiten des Stewart/Haas-Teams von Ryan Newman fielen die Strafen weniger drastisch aus. Crewchief Tony Gibson wurde seitens NASCAR bis einschließlich des Straßenrennens in Sonoma am letzten Juni-Wochenende auf Bewährung gesetzt. Ihm wird vorgeworfen, der Verantwortung für seine Crew nicht nachgekommen zu sein. Zudem wurde Newmans Gas-Man Andrew Rueger mit einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 US-Dollar belegt und ebenfalls bis Ende Juni auf Bewährung gesetzt. Rueger war es, der den NASCAR-Offiziellen im Anschluss an das Rennen bewusst oder unbewusst auf die Haube von Buschs Phoenix-Chevy beförderte.

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