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Durststrecke beendet: Biffle bläst zum Texas-Sieg

Sprint-Cup-Tabellenführer Greg Biffle (Roush-Ford) holt sich auf dem Texas Motor Speedway seinen ersten Sieg seit Oktober 2010 und vermiest die Hendrick-Party

(Motorsport-Total.com) - Nach einem von starker Konstanz geprägten Saisonbeginn holte Greg Biffle (Roush-Ford) beim siebten Sprint-Cup-Lauf des Jahres auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth zum großen Schlag aus und fuhr im Samsung Mobile 500 zu seinem ersten Saisonsieg. In einem ungewöhnlich ereignislosen und von langen Green-Flag-Runs geprägten Rennen über 334 Runden wartete Biffle bis nach dem letzten Boxenstopp, um sich den lange Zeit führenden Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) zurechtzulegen.

Titel-Bild zur News:

Der Roush-Ford von Greg Biffle war in Texas nicht zu halten

Im dichten Überrundungsverkehr hatte sich Biffle sukzessive an Johnson heran gerobbt und setzte sich 31 Umläufe vor der Karierten Flagge innen neben den in schwarz gehaltenen Kobalt-Chevy des fünffachen NASCAR-Champions. Anschließend fuhr der Tabellenführer auf und davon, holte sich mit über drei Sekunden Vorsprung seinen heiß ersehnten ersten Saisonsieg ab und beendete sogleich eine 49 Rennen andauernde sieglose Serie.

"Dieser Sieg bedeutet mir in vielerlei Hinsicht wahnsinnig viel", so Biffle in der Victory Lane. Zum einen war es der erste Triumph mit Crewchief Matt Puccia, der das Roush-Team mit der Startnummer 16 in der Winterpause ordentlich umgekrempelt hatte. Zum anderen war es für den 42-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Washington der erste Sieg als Vater. Tochter Emma Elizabeth kam am 6. Juli 2011 und somit mitten in der fast 50 Rennen dauernden Durststrecke des Roush-Piloten zur Welt. "Ich bin einfach nur glücklich", strahlte Biffle, der seine Tabellenführung mit dem Sieg weiter ausbauen konnte.

Biffle vermiest die Hendrick-Party

Greg Biffle kaufte Jimmie Johnson in der Schlussphase den Schneid ab Zoom

Unterdessen mussten der zehnfache Meisterteamchef Rick Hendrick und seine Mannen die Feierlichkeiten anlässlich des 200. Sprint-Cup-Sieges erneut vertagen. Zwar brachte das Team auf dem Texas Motor Speedway alle vier Piloten in die Top 10. Für den Jubiläumserfolg reichte es aber trotz 156 Führungsrunden durch Johnson nicht. Der fünffache NASCAR-Champion gab im Ziel zu, "schon ein wenig enttäuscht" zu sein.

"Wir hatten heute ein verdammt schnelles Auto. Die 16 (Greg Biffle; Anm. d. Red.) setzte in der Schlussphase zu einem starken Endspurt an, aber etwas mehr Respekt von den Überrundeten hätte sicherlich auch nicht geschadet", so Johnson. Im Bemühen, an Biffle dran zu bleiben, geriet Johnson 15 Runden vor Schluss noch kurz an die Mauer von Turn 3. Platz zwei war ihm aber nicht mehr zu nehmen. NASCAR-Oldie Mark Martin (Waltrip-Toyota) beendete das Rennen auf Rang drei.


Schlussphase im Samsung Mobile 500

Hinter den Top 3 lief Jeff Gordon im zweitschnellsten Hendrick-Chevrolet ein. Der vierfache NASCAR-Champion kam im Rennen über 500 Meilen anders als im Qualifying gut zurecht und arbeitete sich vom 34. Startplatz schnell nach vorn. Noch vor der 100-Runden-Marke wurde Gordon in den Top 10 notiert und brachte schließlich seine erste Top-5-Platzierung des Jahres ins Ziel. "Es ist toll, dass an diesem Wochenende endlich einmal alles zusammengepasst hat", so Gordon nach Platz vier. "In einem Rennen, das nur zwei Gelbphasen sah, von 34 auf vier zu fahren, sagt einiges über das Auto aus, das ich heute zur Verfügung hatte."

Polesetter Truex am Ende ohne Chance

Platz fünf ging an Matt Kenseth in einem weiteren der starken Roush-Ford. Polesetter Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) kam nach starker Anfangsphase auf Rang sechs ins Ziel. "In der zweiten Hälfte des Rennens verschlechterte sich das Handling. Zudem ging bei einem der Boxenstopps ziemlich viel Zeit verloren", so Truex mit Blick auf ein Missverständnis mit Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) bei einem von nicht weniger als fünf Routine-Aufenthalten unter Grüner Flagge.

Auch Martin Truex Jr. hatte letztlich kein Mittel gegen Greg Biffle Zoom

Gegen den späteren Sieger Biffle hatte Truex aber ohnehin kein Mittel wie er gestand: "Ich glaube nicht, dass wir der 16 etwas hätten entgegen setzen können." Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet; 7.), Carl Edwards (Roush-Ford; 8.), Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 9.) und Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 10.) rundeten die Top 10 ab. Für Kahne war es beim siebten Start im Hendrick-Chevy das erste zählbare Ergebnis. Der amtierende NASCAR-Champion Stewart, der die letzten drei Rennen auf 1,5-Meilen-Ovalen allesamt für sich entscheiden konnte, kam diesmal nicht zurecht und beendete das Samsung Mobile 500 mit zwei Runden Rückstand auf Platz 24.

Diffizile äußere Bedingungen

Mangels Zwischenfällen auf der Strecke - das Rennen sah mit nur zwei Gelbphasen einen neuen Rekordschnitt für den Texas Motor Speedway - waren es die äußeren Bedingungen, die für Gesprächsstoff sorgen mussten. Windgeschwindigkeiten von teilweise bis zu 70 km/h sorgten zuweilen für unberechenbare Reaktionen der Autos. Trevor Bayne (Wood-Ford; 28.) war jedoch der Einzige, dessen Auto vom Winde verweht mit der Mauer Bekanntschaft machte.


Fotos: NASCAR in Texas


Dank seines ersten Saisonsieges ist Greg Biffle im siebten Sprint-Cup-Rennen des Jahres bereits der sechste verschiedene Sieger. Lediglich der amtierende Champion Tony Stewart konnte anno 2012 bereits zweimal in die Victory Lane fahren. Am kommenden Wochenende wartet in Form des Kansas Speedway das nächste 1,5-Meilen-Oval auf die Piloten.

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