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  • 13.03.2012 12:42

  • von Pete Fink

Wer fährt den neuen Dodge Charger?

Dodge stellte in Las Vegas seinen neuen Charger für die Saison 2013 vor, hat aber noch nicht einmal ein großes NASCAR-Team, das das Auto fahren möchte

(Motorsport-Total.com) - Es war ohne Zweifel eine recht unglückliche Aktion: Erst vor wenigen Tagen verkündete Penske, das einzig verbliebene Aushängschild von Dodge, zum Jahresende seinen Wechsel zur Ford Motor Company, dann stellte Dodge in Las Vegas den neuen Dodge Charger vor, der die Traditionsmarke aus Detroit ab 2013 im Sprint-Cup vertreten soll.

Titel-Bild zur News: Mike Helton und der Dodge Charger für die Sprint-Cup-Saison 2013

NASCAR-Präsident Mike Helton und der neue Dodge Charger 2013

Obwohl der neue Charger ein optisch rundum gelungenes Auto ist, stellt sich die Frage, wer 2013 diese legendäre Marke nutzen wird. "So oft, wie unser Telefon momentan klingelt, mache ich mir keine großen Sorgen", bemerkte Ralph Gilles, der Chef von Dodge Motorsports gegenüber 'ESPN'. "Das ist positiv und wir alle wissen: Nach jedem Sturm gibt es auch wieder Sonnenschein."

Natürlich meinte er damit das Penske-Aus, mit dem auch Gilles nicht rechnete. "Das traf uns unerwartet", musste er in Las Vegas zugeben. "Aber wir mussten in unserer Historie schon einige Rückschläge hinnehmen und sind immer wieder zurück gekommen." Bleibt die Frage, mit wem. Dies konnte auch Gilles nicht konkret beantworten.


Fotos: NASCAR in Las Vegas


"Wir halten uns gerade alle Optionen offen", lautete sein etwas schwammiger Kommentar. "Wir stellen eine Liste zusammen und werden in den kommenden Monaten einige Meetings organisieren." Vor Sommer 2012 gibt es also keinesfalls eine Entscheidung. Immerhin: "Das Interesse an unseren Autos ist schon überwältigend."

Petty als Top-Kandidat?

An erster Stelle wird immer wieder Richard Petty Motorsports genannt. Aus zwei Gründen: Erstens pflegt der Petty-Clan eine jahrzehntelange Beziehung zum Chrysler-Konzern, zweitens wäre das Petty-Team in der neuen Ford-Hierarchie sicherlich nur noch die Nummer drei hinter Roush und Penske. Ähnlich wie Ganassi bei Chevrolet übrigens, wo Hendrick und Childress die klaren Gallionsfiguren sind.

Richard Petty

Richard Petty und Dodge haben eine langjährige Vergangenheit Zoom

Und natürlich noch eine ganze Reihe von kleinen Privatteams, von denen derzeit nur noch Robby Gordon auf Dodge-Power setzt. Fakt ist auch: Während sich die privaten Sponsoren in der NASCAR noch zurück halten, ist der so lukrative Geldbeutel der Konzerne wieder etwas offener. Dementsprechend hoffen vor allem einige kleine Teams auf Dodge-Dollars.

Solche Deals will auch Gilles nicht gänzlich ausschließen. "Wir wissen es noch nicht", betonte er. "Vielleicht müssen wir unser Business-Modell ganz neu erfinden. Es gibt ja Privatiers wie Robby Gordon, die wir bereits unterstützen. Aber wir müssen schauen, ob wir daran Freude haben und wohin uns so etwas führen könnte."