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  • 12.03.2012 01:58

  • von Pete Fink

Ford: Biffle Tabellenführer - Kenseth mit Fragezeichen

Licht und Schatten bei Ford: Greg Biffle als neuer Tabellenführer, aber Matt Kenseth mit Crash und Carl Edwards mit schlechtem Gewissen

(Motorsport-Total.com) - Die im NASCAR-Jahr 2012 bislang so starken Roush-Ford waren in Las Vegas eindeutig nur die Nummer zwei hinter der Hendrick-Mannschaft. Stewart/Haas-Boss Tony Stewart im Hendrick-Kundenchevy und Jimmie Johnson im "Werksauto" hatten fast immer die Nase vor dem Roush-Trio Greg Biffle, Matt Kenseth und Carl Edwards, die zusammen gerechnet nur auf 23 Führungsrunden kamen.

Titel-Bild zur News: Greg Biffle

Greg Biffle: Die Startnummer 16 ist der neue Tabellenführer im Sprint-Cup

Unter dem Strich sorgte wieder einmal Biffle für das positivste Element der Roush-Truppe: Mit seinem dritten Platz drei in Folge übernahm der 42-jährige Vizechampion des Jahres 2005 die Gesamtführung. Ein kräftiges Lebenszeichen, nachdem Biffle im Vorjahr noch nicht einmal in den NASCAR-Chase kam. Und der Mann aus Vancouver weiß genau, bei wem er sich für diesen beeindruckenden Turnaround zu bedanken hat: Sein neuer Crewchief Matt Puccia, der Mitte 2011 das Ruder im Biffle-Team übernahm, was nun erste Früchte trägt.

"Matt ist der Grund, warum es in dieser Saison für uns so gut läuft", lobte Biffle nach dem Las-Vegas-Rennen. "Unser Team brauchte eine Führungsfigur und Matt hat diese Aufgabe übernommen. Bis jetzt macht er einen fantastischen Job." Als Jack Roush im Winter mangels Sponsoren seine vierte Sprint-Cup-Mannschaft mit der Startnummer 6 still legen musste, "hat sich Matt die entscheidenden Leute herausgepickt." Der Lohn ist die frühe Tabellenführung.


Fotos: NASCAR in Las Vegas


Die am Sonntagabend Realität wurde. Im Finale des Kobalt Tools 400 bildeten Biffle, Edwards und Kenseth eine wahre Ford-Phalanx auf den Plätzen drei bis fünf. Bis es nach dem letzten Restart auf der Gegengerade zu einer Kollision kam, die Kenseth (22.) aus dem Rennen nahm. Der Daytona-Sieger wurde zwischen Edwards (5.) und dem Hendrick-Chevrolet von Kasey Kahne (19.) eingezwickt und schrammte die Mauer entlang.

"Ich weiß nicht, was da los war", wunderte sich Kenseth. "Carl machte beim Restart eine dritte Spur auf und dann wurde es eingangs Turn 1 eng. Dann lag ich direkt hinter ihm, als er in der Kurvenmitte plötzlich vom Gas ging. Ich habe ihn berührt und danach ist mir ein Rätsel, was genau geschehen ist." Edwards, der vom Gas ging, weil er nicht in den außen fahrenden Biffle krachen wollte, hatte danach ein schlechtes Gewissen und wollte mit Kenseth sprechen.


Das Las-Vegas-Finale mit dem Kenseth-Crash

"Matt hat seine Reifen beim Restart durchdrehen lassen", erklärte der amtierende Vizechampion. "Daher gingen Greg und ich an ihm vorbei. Dann ist er gecrasht und ich fühle mich schrecklich. Er ist ein superstarkes Rennen gefahren und wir hatten am Ende alle drei eine Siegchance." Biffle wiederum hatte gar nichts mitbekommen: "Man hat mir erzählt, dass Matt einen guten Run auf der Außenbahn hatte und dass Carl innen in meine Richtung driftete. Ich habe nur meine Linie gehalten, denn ich wusste nicht, ob Matt da oben war. Ich hoffe nur, dass es nicht ich war, der ihn da nach oben drückte."