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  • 10.02.2012 15:30

  • von Pete Fink

IndyCar-Gelder gehen an Bourdais und Carpenter

Sebastien Bourdais und Ed Carpenter bekommen als letzte beiden Piloten die Gelder aus dem Leader-Circle-Programm - viele Teamchefs sauer

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Chef Randy Bernard gab am späten Donnerstagabend bekannt, welche Teams die knapp 1,2 Millionen US-Dollar an jährlichen Subventionen der Serie bekommen. Für dieses Leader-Circle-Programm waren all diejenigen Teams berechtigt, die sich am Ende der vergangenen Saison unter den besten 22 Mannschaften der Ownerwertung befanden und für die Saison 2012 als Vollzeitteams wiederkommen wollen. Dies betrifft 18 Teams.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais rutschte gerade noch ins Leader-Circle-Programm

Alle anderen Mannschaften mussten sich in einer Präsentation um zwei weitere Plätze bewerben. Dabei ging der Zuschlag an Dragon Racing mit Sebastien Bourdais und Ed Carpenter Racing mit dem Teambesitzer Ed Carpenter als Owner/Driver. Damit erhalten insgesamt 20 IndyCar-Teams den millionenschweren Leader-Circle-Zuschuss, der bei einem geschätzten Jahresetat von sechs Millionen US-Dollar immerhin 20 Prozent des nötigen Budgets ausmacht.

Unter den Verlieren befinden sich durchaus prominente Namen wie Charlie Kimball (Ganassi-Honda), Alex Tagliani (Herta-Lotus), Katherine Legge (Dragon-Lotus), Takuma Sato (Rahal-Honda), Josef Newgarden (Fisher) und auch Paul Tracy, der sich mit dem neuen IndyCar-Team von Michael Shank einig ist. Auch Conquest Racing unternahm einen vergeblichen Anlauf.

Weil ursprünglich angedacht war, insgesamt 22 Teams mit dem Leader-Circle-Programm auszustatten, verbleiben nun etwa 2,5 Millionen US-Dollar im Topf. Dieses Geld wird pro Rennen an die nicht qualifizierten Mannschaften ausgeschüttet: Das bestplatzierte Team erhält dabei 80.000 US-Dollar, danach in absteigender Ordnung (65.000, 50.000, 40.000, 25.000). Insgesamt kann eine Mannschaft auf diese Art und Weise also im Saisonverlauf an den 16 Rennwochenenden theoretisch auf 1,28 Millionen US-Dollar kommen. Dies wäre sogar mehr als die Garantiesumme der Top 20.

Während Ed Carpenter und Dragon-Chef Jay Penske verständlicherweise hochzufrieden mit dem Ausgang der Wahl waren, herrschte in anderen Lagern Heulen und Zähneklappern. "Ich bin extrem enttäuscht und sauer", schimpfte etwa Bryan Herta gegenüber 'SpeedTV'. Der Tagliani-Einsatz sei jedoch gesichert: "Wir haben einen guten Sponsor, aber wir hätten das Geld sehr gut für Tests und Weiterentwicklungen brauchen können."

Michael Shank betonte: "Deswegen stirbt unser Programm nicht, weil wir uns nicht zu 100 Prozent darauf verlassen haben. Aber es tut schon ganz schön weh." Bobby Rahal zweifelte die Auswahlkriterien an, "die ich bis heute nicht genau verstehe. Aber dem Nachzuweinen bringt nicht. Es geht auch so weiter." Chip Ganassi gab sich eher lakonisch: "Wenn du nicht in die Top 20 kommst, dann bist du vom guten Willen anderer abhängig. Die beste Methode, dem zu entgehen, ist unter die Top 20 zu fahren."

Die 20 IndyCar-Teams des Leader-Circle:

01. Dario Franchitti (Ganassi-Honda)
02. Will Power (Penske-Chevrolet)
03. Scott Dixon (Ganassi-Honda)
04. Tony Kanaan (KV-Chevrolet)
05. Ryan Briscoe (Penske-Chevrolet)
06. Marco Andretti (Andretti-Chevrolet)
07. Ryan Hunter-Reay (Andretti-Chevrolet)
08. Graham Rahal (Ganassi-Honda)
09. Helio Castroneves (Penske-Chevrolet)
10. Simon Pagenaud (Sam-Schmidt-Honda)
11. Rubens Barrichello (?) (KV-Chevrolet)
12. J.R. Hildebrand (Panther-Chevrolet)
13. Mike Conway (Foyt-Honda)
14. Justin Wilson (Dale-Coyne-Honda)
15. Oriol Servia (Dreyer & Reinbold-Lotus)
16. James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet)
17. Ernesto Viso (KV-Chevrolet)
18. Simona de Silvestro (HVM-Lotus)
19. Sebastien Bourdais (Dragon-Lotus)
20. Ed Carpenter (Carpenter-?)

Nicht im Leader-Circle-Programm:

01. Charlie Kimball (Ganassi-Honda)
02. Alex Tagliani (Herta-Lotus)
03. Katherine Legge (Dragon-Lotus)
04. Takuma Sato (Rahal-Honda)
05. Josef Newgarden (Fisher-?)
06. Paul Tracy (?) (Shank-?)
07. Conquest Racing