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Sebring: Montagny deklassiert die ChampCar-Asse!

Zweiter Testtag in Sebring, zweite Bestzeit für Franck Montagny - und wie: Der Franzose war klar schneller als die beiden NHL-Stars

(Motorsport-Total.com) - Am gestrigen zweiten Testtag in Sebring nahm Franck Montagny wieder in einem Forsythe/Pettit-Cockpit Platz, wo er sich mit guten Leistungen einen Stammvertrag für 2008 sichern möchte - und das wird immer wahrscheinlicher: Nachdem er schon am Samstag Tagesbestzeit erzielt hatte, war er auch gestern wieder Schnellster.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny lässt die etablierten ChampCar-Asse in Sebring alt aussehen

Und wie: Montagny umrundete den Kurs insgesamt 183 Mal, seine Bestzeit lag bei 50,209 Sekunden - was einen Vorsprung von 0,239 Sekunden bedeutete. Das mag auf den ersten Blick nicht nach viel aussehen, aber wenn man bedenkt, wie kurz der Kurs in Sebring ist, dann ist dies mehr als beeindruckend. Eine Verpflichtung des ehemaligen Formel-1-Piloten durch Forsythe/Pettit wäre daher wirklich keine Überraschung mehr.#w1#

Montagny witzelt: "Auto sauschlecht!"

"Das Auto ist sauschlecht", witzelte Montagny nach seiner zweiten Bestzeit an seinem zweiten ChampCar-Tag. "Spaß beiseite: Alles ist okay! Zum ersten Mal fühle ich mich in einem Auto wirklich wohl. Alle im Team sind motiviert - ich war ja auch schon in der Fabrik bei den Ingenieuren und Mechanikern. Trotzdem weiß man nie, was einen im Auto erwartet, aber hier passt alles. Wir haben alles erledigt, was wir erledigen wollten. Ich hoffe, dass ich nun auch die Meisterschaft fahren darf."

Die ehemalige Crew von Sébastien Bourdais, Newman/Haas/Lanigan, stellte ihre Klasse ebenfalls unter Beweis, indem sie hinter Montagny die Positionen zwei und drei beschlagnahmte. Neuzugang Justin Wilson war dabei um einen Hauch schneller als Graham Rahal, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich die beiden nichts schenken werden - schließlich ist die Position des Leaders im absoluten ChampCar-Topteam der Preis für einen Sieg im internen Stallduell.

Eine weitere Überraschung war der Franzose Franck Perera, der seine starke Leistung von Samstag bestätigen konnte und sein Conquest-Auto auf Platz vier abstellte. Hinter ihm landeten die beiden PKV-Piloten Oriol Servia und Alex Tagliani, gefolgt von Alex Figge (Pacific Coast) und Simon Pagenaud (Conquest). Pagenaud hatte als Achter lediglich 0,344 Sekunden Rückstand auf den zweitplatzierten Wilson.

Pagenaud ist kein Fan von Sebring

"Wir kommen langsam hin, wo wir hingehören", so Pagenaud. "Sebring ist nicht meine Lieblingsstrecke, aber ich bin ziemlich zufrieden damit, wie es läuft. Verglichen mit gestern, als wir Probleme hatten, ist uns eine Verbesserung gelungen. Das Auto war am Ende nach meinem Geschmack - schade nur, dass so viel Grip auf der Strecke war, dass es fast unfahrbar war! Ich bin aber zufrieden, das Team macht einen guten Job."

Mit Interesse beobachtet wurde naturgemäß das Abschneiden der beiden Europa-Importe Ernesto Viso (Minardi) und Enrique Bernoldi (Rocketsports), deren Karrieren nun wohl endgültig aus dem Sog von Formel 1 und Co. geflogen sind. Nordamerika stellt für die beiden die letzte Alternative dar - und Bernoldi hat seinen Vertrag für 2008 ja schon in der Tasche, während Viso bisher nur für die Truppe von Paul Stoddart testen durfte.

Simon Pagenaud

Simon Pagenaud möchte im Vergleich zum Vorjahr den nächsten Schritt machen Zoom

Viso und Bernoldi nicht in den Top 10

"Bis jetzt", so Viso, der Elfter wurde, "läuft es gut. Wir entwickeln das Auto weiter, haben viel verändert - es geht voran. ChampCar ist cool, macht Spaß, das Auto hat viel Leistung und die Strecke in Sebring ist wellig - aber es macht wirklich Spaß! ChampCar ist anders als alles, was ich davor gefahren bin. Man weiß nie, wann der Turbo einsetzt, daher muss man wirklich jederzeit auf ein etwaiges Übersteuern gefasst sein."

Und Bernoldi (12.) fügte an: "Ich bin zwei Jahre lang kein Formelauto mehr gefahren, das macht es am Anfang etwas schwierig. Alles ist ganz anders, aber wir machen Fortschritte. Natürlich wollen wir näher an die Spitzenreiter herankommen, aber es geht in die richtige Richtung, was positiv ist. Gestern bin ich 103 Runden gefahren, heute 197 - das ist wirklich nicht ohne. Aber wir hatten keine Probleme und ich bin wirklich guter Dinge, dass wir noch konkurrenzfähiger werden."

Die Testzeiten im Überblick:

01. Franck Montagny (Forsythe/Pettit) - 50,209 Sekunden - 183 Runden
02. Justin Wilson, (Newman/Haas/Lanigan) - 50,448 - 200
03. Graham Rahal (Newman/Haas/Lanigan) - 50,474 - 179
04. Franck Perera (Conquest) - 50,495 - 150
05. Oriol Servia (PKV) - 50,505 - 212
06. Alex Tagliani (PKV) - 50,594 - 214
07. Alex Figge (Pacific Coast) - 50,707 - 176
08. Simon Pagenaud (Conquest) - 50,792 - 139
09. Paul Tracy (Forsythe/Pettit) - 50,892 - 127
10. Bruno Junqueira (Dale Coyne) - 51,122 - 171
11. Ernesto Viso (Minardi) - 51,295 - 143
12. Enrique Bernoldi (Rocketsports) - 51,313 - 197
13. Mario Moraes (Dale Coyne) - 51,346 - 180
14. David Martinez (Pacific Coast) - 51,432 - 203