• 15.02.2008 15:55

  • von Pete Fink

Merger-Update: Die Ruhe vor dem Sturm?

Nichts Neues vom Merger: Tony George weilt in England auf der Hochzeit von Scott Dixon, während sich Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe ausschweigen

(Motorsport-Total.com) - Kaum stieg IRL-Chef Tony George aus dem Flugzeug, das ihn von Tokio zurück nach Indianapolis brachte, schon entschwand er wieder in Richtung Europa, denn er ist in England auf die Hochzeit von Ganassi-Pilot Scott Dixon eingeladen.

Titel-Bild zur News: Gerald Forsythe

Ist Gerald Forsythe etwa der letzte verbliebene ChampCar-Hardliner?

Fakten gibt es keine neuen, doch dafür umso mehr Gerüchte: Eines davon besagt, dass ChampCar-Boss Kevin Kalkhoven die Nase voll von seiner Serie hätte und selbst mit dem Gedanken spiele, in die IRL zu wechseln. Das würde seinem PKV-Mitbesitzer Jimmy Vasser gut gefallen, denn der CART-Champion von 1996 ist als Ex-Pilot ein Befürworter einer einzigen Open-Wheel-Serie in den USA.#w1#

Der 'Toronto Star' zitiert Kalkhoven in der Form, dass die Gerüchte über einen Bankrott der ChampCars "absolut falsch" seien, klare Aussagen über die Zukunft machte er jedoch nicht. Offizielle Stellungnahmen seitens der ChampCar-Verantwortlichen gibt es nur in der Form, dass man vor einigen Tagen erklärte, die Gespräche mit George seien "zum Stillstand gekommen."

Das Rätselraten ist so groß, dass auch die Teams selbst offenbar nicht wissen, wie die Ausrichtung für die kommende Saison genau auszusehen habe. Derrick Walker betonte etwa, dass er seine Autos dort einsetzen werde, wo er ein Budget finden könne. Er ließ jedoch offen, ob dies die ChampCars, IRL oder gar je ein Auto in beiden Serien sei.

Wer weiß überhaupt Bescheid?

Seine persönliche Meinung ist eindeutig: "Vom Standpunkt des Fans, des Sportes und des Geschäfts aus gesehen, ist eine Formelserie in den USA schon lange der einzige Weg, damit eine starke Serie Erfolg haben kann. Zwei ähnliche Serien, die gegeneinander für die gleichen Fans, Sponsoren, Rennstrecken und Fernsehpakete antreten, machen in der heutigen Welt keinen Sinn."

Team Australia

Fahren die beiden Walker-Autos gar in zwei unterschiedlichen Serien? Zoom

Walker ist bei Weitem nicht der einzige aktiv Beteiligte, der seine Forderung nach einer Serie öffentlich mitteilt. Die Frage ist nun, wie Kalkhoven, George und auch Gerald Forsythe mit dem gestiegenen Druck umgehen werden. Eine denkbare Möglichkeit ist, dass die Achse Forsythe/Kalkhoven am Auseinanderbrechen ist.

Eine andere Problemstellung ist die Frage, wie diejenigen Rennpromoter reagieren werden, deren Rennen nicht auf der Liste stehen, die eine vereinte Serie für 2008 vorsieht. Die Veranstalter werden sicher den Teufel tun und auf ihre Einnahmen freiwillig verzichten.

Eines ist jedenfalls sicher: Das gesamte Konstrukt - egal, ob Merger oder ein ChampCar-Solo - gerät immer mehr unter Zeitdruck, während Kalkhoven und Forsythe hartnäckig schweigen. Nicht nur zum Unwesen der Fans, kein Team und kein Promoter kann sich Mitte Februar 2008 sicher sein, in zwei Monaten am Start eines Formelrennens zu stehen.