• 04.02.2008 17:27

  • von Stefan Hausmann

Countdown to Daytona: Greg Biffle und Roush-Fenways 16

Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor

(Motorsport-Total.com) - In genau 13 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zu Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", dem Daytona 500 am 17. Februar 2008.

Titel-Bild zur News: Greg Biffle

Biffle zählt nicht zu den Topfavoriten, hat aber schon einige Rennen gewonnen

Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug für 'Motorsport-Total.com', bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorzustellen, heute Roush/Fenways Startnummer 16, die 2008 mit Greg Biffle wieder unter die Top 12 zurückkehren möchte.#w1#

Roush-Fenway derzeit mit fünf Teams

Fünf Teams setzt Jack Roush derzeit unter der Flagge von Roush-Fenway im Sprint-Cup ein. Roush muss dies bis spätestens 2010 geändert haben, wenn nur noch vier Teams pro Organisation an den Start gehen dürfen. Aber Roush sieht auch dann gute Möglichkeiten, eines seiner fünf Teams zu einer Satellitenorganisation - derzeit sind dies Yates Racing und Wood Brothers - zu transferieren.

Sein zweites Team mit der Startnummer 16 setzte Jack Roush erstmalig mit Wally Dallenbach beim Daytona 500 1992 ein. Dallenbach wurde 1994 durch Ted Musgrave ersetzt, der die Startnummer 16 für die nächsten dreieinhalb Jahre übernahm. Aber erst 2003 konnte Greg Biffle die Startnummer 16 zum ersten Cup-Sieg für Jack Roush und sich selbst fahren.

Biffle gehört nicht unbedingt zu den aufsehenerregenden, glamourösen Stars des Sports, aber er gehört sicher zu den schnellsten Fahrern. Biffle wird nachgesagt, dass er mehr technisches Verständnis für die Autos besitzt als die meisten anderen NASCAR-Piloten, was aber auch bedeutet, dass ein gutes Verhältnis zum Crewchief wichtig für den Erfolg ist.

Greg Biffle kommt aus dem Nordwesten der USA, wo die NASCAR nicht gerade zu Hause ist. Er wurde am 23. Dezember 1969 in Vancouver (US-Bundesstaat Washington) geboren. Seine Cup-Karriere startete er 2002 mit Einsätzen für Andy Petree Racing und Petty Enterprises, bevor Jack Roush auf ihn aufmerksam wurde und ihn verpflichtete.

Jedes Jahr mindestens ein Sieg

Seit 2003 steuert Biffle Fords für Roush-Fenway und er konnte seither in jedem Jahr zumindest ein Cup-Rennen gewinnen. Sein bislang erfolgreichstes Jahr hatte er 2005: Biffle gewann sechs Rennen und wurde Zweiter der Cup-Geamtwertung.

Jack Roush

Jack Roush setzt mit Roush-Fenway fünf Teams im NASCAR-Sprint-Cup ein Zoom

Die Saison 2007 verlief allerdings anders, als Biffle erwartet hatte. Seine größten Erfolge erzielte Biffle 2005 mit Doug Richert als Crewchief, die Zusammenarbeit mit Pat Tryson 2007 stand unter keinem guten Stern. Im Mai trennten sich Roush-Fenway und Tryson. Biffle hatte ein bis dahin enttäuschendes Jahr hinter sich.

Dazu kam, dass Biffles Vertrag Ende 2008 auslaufen sollte. Grund genug für Biffle, seine Chancen auf dem Markt zu testen. Schnell wurde er als möglicher Ersatz für Dale Earnhardt im DEI-Team genannt. Letztlich jedoch bekundete Biffle, bei Roush-Fenway bleiben zu wollen, wenn die Performance der Startnummer 16 verbessert werden könne.

Am 30.September dann konnte Biffle seine steigende Formkurve in einem kuriosen Rennen in Kansas eindrucksvoll zur Schau stellen: Er hatte das schnellste Auto in einem Rennen, das durch Regen, Wind und Gewitterstürme beeinträchtigt wurde. Das Rennen wurde schließlich vor allem wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen, nicht ohne handfesten Skandal: Biffle überquerte die Start- und Ziellinie nicht als Erster. Die zwölfte Gelbphase des Rennens wurde durch Wrackteile von Juan Pablo Montoya verursacht; NASCAR teilte den Crewchiefs mit, das Rennen unter Gelb zu beenden. Das hieß, dass der in Führung liegende Fahrer, Biffle, das Rennen gewinnen würde.

Kurioser Sieg in Kansas

Aber Biffles Sprit ging langsam zur Neige. Die Regeln besagen, dass die Rennautos die Geschwindigkeit des Pace-Cars mitgehen müssen. In der letzten Kurve bereitete sich dann der langsamer werdende Biffle bereits auf die Feier in der Victory-Lane vor, als sein Ford immer langsamer wurde. Er hatte die Maschine gar kurz abgeschaltet, um Sprit für seinen Burnout zu sparen. Der zweitplatzierte "Hometown-Boy" Clint Bowyer zog an Biffle vorbei und überquerte die Start- und Ziellinie als Erster. Biffle überfuhr die Start- und Ziellinie und schaltete den Ford-Motor endgültig aus.

Die Verwirrung war groß, aber NASCAR sah Biffle als Sieger. Jeff Gordon war da anderer Meinung: "Biffle hat nicht gewonnen. Meiner Meinung nach ist Clint Bowyer der Sieger des Rennens. Kein Angriff gegen Greg, er hatte das schnellste Auto des Tages, aber du musst die Start- und Ziellinie nun einmal mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Pace-Car überqueren!"

"Ich hätte das Pace-Car auch überholen können, wenn ihr das gewollt hättet. Ich kann auch wieder losfahren und ein paar Donuts in der Garage machen, wenn euch das glücklicher macht. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich denke, dass alle Clint hier siegen sehen möchten", so ein verärgerter Biffle, der sich um den Erfolg des Tages gebracht sah. NASCAR betätigte nach dem Rennen, dass Biffle noch eine halbe Gallone, also fast zwei Liter Sprit, im Auto hatte. Damit sah sich NASCAR bestätigt; Biffle hieß der Sieger in Kansas, sein insgesamt zwölfter Sieg in einem Cup-Rennen war Realität.

Greg Biffle

Der Sieg von Greg Biffle beim kuriosen Rennen in Kansas war umstritten Zoom

Die Vertragsverlängerung mit Roush-Fenway ist für Biffle mittlerweile nur noch Formsache, er will auch über 2008 hinaus bei Jack Roush bleiben. Mit 3M konnte ein neuer Hauptsponsor für die Mehrzahl der Rennen 2008 gewonnen werden. Mit Ruhe und Kontinuität möchte Biffle nun zurück in die Top 12.

Startnummer: 16
Team: Roush Fenway Racing; Huntersville, North Carolina
Internetadresse: roushfenway.com
Fahrer 2008: Greg Biffle
Fahrzeug: Ford Fusion
Crewchief 2008: Greg Erwin