• 11.09.2007 10:50

  • von Marco Helgert

Erstes Kräftemessen für Villeneuve

In Talladega stand der erste CoT-Einsatz mit restrictor-plates an - Jacques Villeneuve mit erstem Auftritt im Cup-Umfeld

(Motorsport-Total.com) - Nach jeweils einem Kurztest im Toyota-Truck und im Car of Tomorrow des Teams Bill Davis Racing stellt sich Jacques Villeneuve in dieser Woche erstmals der NASCAR-Konkurrenz. In Talladega steht der erste Test der CoT mit restrictor-plates an. Am 7. Oktober soll in dieser Konfiguration auch das Talladega-Rennen steigen. Bisher kamen die CoT lediglich auf Shorttracks und Rundkursen zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve hatte beim ersten NASCAR-Massentest viel Freude

Gespannt warteten Fahrer und Teams auf die ersten Eindrücke des restrictor-plate-CoT - und vor allem die Fahrer waren überrascht. "Ich habe gar nicht so viel Unterschied gespürt", erklärte Denny Hamlin. "Natürlich spürt den Wind stärker, weil das Auto ein riesiges Loch in die Luft schlägt. Aber abgesehen davon ist es gar nicht so der große Unterschied."#w1#

Hamlin erreichte am Morgen eine Zeit von 50,517 Sekunden - im Qualifying im Frühjahrsrennen fuhr er 49,992. Nur J.J. Yeley und Tony Raines erreichten am Morgen noch die 189-Meilen-Marke, Juan-Pablo Montoya blieb als Vierter knapp dahinter. Am Nachmittag lag bei den Einzelrunden wieder Hamlin vorn (50,843), Paul Menard und Montoya folgten dichtauf.

Villeneuve tauchte bei den Einzelfahrten nur am Morgen auf, am Nachmittag fehlte er im Klassement. Bei den Pulkfahrten war er dann wieder dabei und tauchte als 11. in der Zeitliste auf (49,278). Schnellster hier war Johnny Sauter (48,816), Montoya kam auf Rang fünf (49,160). "Auf der einen Seite ist es schon ein großer Tag, aber abgesehen davon einfach nur ein weiterer wichtiger Test", so Villeneuve.

Mit seinen ersten Runden in Talladega war er sehr zufrieden. "Es ist sehr schön, auf dieser Piste zu fahren", erklärte er. "Ich habe viel über sie gehört und die ist schon besonders. Sie lässt sich anders fahren als die Strecken, auf denen ich schon war. Man muss einfach weich fahren und vorsichtig sein, dass man nicht zu viel Kraft verwendet. Wenn man weich herumrollt, findet man einige Extrazehntel."

Dale Earnhardt Jun. Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve (hier vor Dale Earnhardt Jun.) kam im Pulk gut zurecht Zoom

"Wir fuhren erst spät am Morgen einige Runden", fuhr er fort. "Ich wollte mich einfach an die schnellen Runden hier gewöhnen." Im Pulk kam er dann auch auf gute Zeiten und hatte sichtlich Spaß. "Das Auto lässt sich toll fahren, man kann sehen, dass jeder Fahrer eine eigene Spezialität im Windschatten hat. Ich habe versucht, auf einige Fahrer im Draft zu reagieren, wenn wir Seite an Seite fuhren."

Ganz problemlos verliefen diese Anpassungen aber nicht. "Wir arbeiteten hauptsächlich an der Kommunikation, aber es gab auch einige verwirrende Momente", erklärte er. "Im Pack scheint es einiges an Fachausdrücken zu geben, mit denen ich nicht vertraut bin."

An die NASCAR-Gemeinde gewöhnte er sich dagegen schnell. "Wenn wir nicht in den Autos waren, konnten wir etwas reden und sie haben mir sehr geholfen", so der Ex-Formel-1-Weltmeister über seine Kontrahenten. "Alle Fahrer waren sehr freundlich - daran bin ich nicht gewöhnt. Ich bin es gewohnt, dass sich alle um ihre Sachen kümmern und die anderen eher nicht beachten. Das ist eine schöne Veränderung."

Die Testfahrten in Talladega gehen am heutigen Dienstag weiter.