Toseland zieht es ins Musikgeschäft

Der Brite James Toseland sieht sich nach seinem Rücktritt nach Möglichkeiten im Musikgeschäft um - Als Fahrer wäre er eine Gefahr auf der Strecke gewesen

(Motorsport-Total.com) - James Toseland hat einen Schlussstrich unter seine aktive Karriere gezogen. Die Höhepunkte waren zwei WM-Titel bei den Superbikes. Die Jahre in der MotoGP waren dagegen nicht von großem Erfolg gekrönt. Seine Handgelenksverletzung war schließlich zu schwerwiegend. Er hat eine stark eingeschränkte Beweglichkeit im rechten Handgelenk. Speziell beim Regenrennen auf dem Nürburgring war ein feines Gefühl in der Gashand gefragt. Das hatte Toseland nicht, weshalb er sich zum vorzeitigen Rücktritt entschlossen hatte. In Zukunft möchte der passionierte Klavierspieler etwas im Musikgeschäft machen, oder der Motorradszene als TV-Experte erhalten bleiben.

Titel-Bild zur News: James Toseland

Der Brite James Toseland hat seine Karriere nach der Regenschlacht beendet

"Ich sehe mich nach Möglichkeiten um. Meine erste Wahl wäre etwas im professionellen Musikbereich. Ich habe vier Songs geschrieben und der nächste ist fast fertig", wird Toseland vom 'Independent' zitiert. Abgesehen von seinen eigenen Klavierkünsten besteht die Verbindung zur Musik über seine Freundin Katie Melua, die im November ein neues Album veröffentlichen wird.

Seine Großmutter brachte ihm Klavierspielen bei. Die eigene Band heißt Crash. "Ich könnte im Motorradsport auch für das Fernsehen arbeiten. Außerdem habe ich eine Gebäudemanagementfirma zusammen mit meinem Bruder." Toseland wird nach seiner aktiven Karriere nicht langweilig werden. Die Rücktrittsentscheidung wurde schnell getroffen. "Zum ersten Mal nach meiner Operation nach dem Sturz in Spanien bin ich im Regen gefahren", blickt Toseland auf den Nürburgring zurück.

"Ich realisierte, dass ich nicht genug Beweglichkeit hatte. Es war nur die Frage wann und nicht ob ein Unfall passieren würde. Die Bedingungen waren so schlecht, wie ich so noch nie erlebt hatte. Ich wollte aus Sicherheitsgründen aufgeben. Dann wurde ich in Kurve vier im zweiten Gang bei ungefähr 130 km/h per Highsider abgeworfen. Ich wurde rückwärts abgeworfen."

"Die normale Reaktion ist, dass man seine Hände als Schutz einsetzt. Ich dachte aber nur an mein Handgelenk und bin mit meinen Ellbogen und meinem Kopf aufgeschlagen." Sein Chirurg sagte ihm, dass man nichts tun könnte, um mehr Beweglichkeit im Handgelenk zu ermöglichen. "Wenn ich weitergemacht hätte, dann wäre ich eine Gefahr für die anderen Fahrer und mich selbst. Ich wollte auch meinem BMW Italia-Team fair gegenüber sein, damit sie ihre Fahrerplanung für 2012 machen können."