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Tardozzi erwartet Titelkampf zwischen Checa & Biaggi

Davide Tardozzi setzt bei der Frage nach dem Superbike-Weltmeister 2012 auf die beiden letztjährigen Titelträger - Fragezeichen hinter BMW

(Motorsport-Total.com) - Davide Tardozzi beobachtet die Geschehnisse in der Superbike-Weltmeisterschaft auch nach seinem Rückzug von der WM-Bühne nach wie vor intensiv. Der langjährige Teammanger von Ducati, unter dessen Leitung Carl Fogarty, Troy Corser, James Toseland und Troy Bayliss nicht weniger als acht Fahrertitel einfuhren, wechselte im Winter 2009/2010 von Ducati zu BMW. Bei den Bayern hatte Tardozzi den Posten als Teammanager ein Jahr lang inne. Seit nunmehr 16 Monaten beobachtet der Italiener die Szene von außen.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Machen Carlos Checa und Max Biaggi den Superbike-Titel 2012 unter sich aus?

So verfolgte Tardozzi auch die dreitägigen Superbike-Testfahrten zu Beginn dieser Woche auf Phillip Island, bei denen Weltmeister Carlos Checa auf der Althea-Ducati dicht gefolgt von Kawasaki-Fahrer Tom Sykes die Pace machte. "Ich bin mir nicht sicher, wie repräsentativ die Zeiten sind, denn es wurden verschiedene Reifen eingesetzt", sagt Tardozzi gegenüber 'GPOne.com.

In der Tat: An den drei Tagen kamen sowohl Qualifikations- als auch Rennreifen zum Einsatz. "Unterm Strich gab es zu viele Variablen", hält Tardozzi fest und verweist auf den in der kommenden Woche anstehenden offiziellen Test an gleicher Stelle, bei dem die neuen Rennreifen von Pirelli von allen Teams ausgiebig getestet werden: "Um ein verlässliches Bild zu bekommen, müssen wir bis Montag warten."

Checa und Ducati nach wie vor vorn

Eine erste vorsichtige Standortbestimmung traut sich der Italiener dennoch zu: "Ducati - speziell die Kombination Checa und Ducati - erweckt derzeit den Eindruck, als wären sie immer noch vorn." Die 1098R muss in diesem Jahr reglementbedingt sechs Kilogramm mehr auf die Waage bringen, was Checa und das Althea-Team bisher aber nicht zu bremsen scheint. "Der Abstand auf die anderen und speziell auf die anderen Ducati-Fahrer ist immer noch da", glaubt Tardozzi.

Die Performance von Sykes und Kawasaki beim Phillip-Island Test wundert den langjährigen Teammanager nur bedingt. "Für mich war das keine große Überraschung, denn sie haben sich in jüngster Vergangenheit konstant verbessert", sagt Tardozzi, fügt jedoch hinzu: "Wir wissen, dass sowohl Sykes als auch das Bike auf eine Runde gesehen sehr schnell sind. Im Rennen fehlt es aber noch etwas an Konstanz."

In den Reihen der Checa-Verfolger hat der ehemalige Ducati-Teammanager vor allem Aprilia und Honda auf der Rechnung. "Laverty sollte sich immer in den Top 4 platzieren können und von Jonathan Rea erwartete ich ein starkes Jahr." Nach einigen Höhen und Tiefen während der vergangenen Jahre sei der Honda-Pilot nun reif für den Titel. Tardozzis heißeste Anwärter auf den selbigen sind jedoch zwei Routiniers: "Ich setze auf die alten Hasen und sage, dass Checa und Max Biaggi die Favoriten auf den Titel sind."

Fragezeichen hinter BMW

Bezüglich der Aussichten für seinen bisher letzten Arbeitgeber BMW hält sich der Italiener noch zurück. "Da müssen wir abwarten. Viel hängt von den Ingenieuren ab. Die Fahrer sind ohne Frage schnell und brauchen eine Chance, ihr Potenzial zeigen zu können", sagt Tardozzi im Hinblick auf die beiden Werksfahrer Leon Haslam und Marco Melandri. Die technischen Entscheidungen im Team waren in der Vergangenheit "nicht gerade innovativ", findet der ehemalige BMW-Teammanger.

Leon Haslam

Auf die Leistung von BMW ist der ehemalige Teammanager gespannt Zoom

"Wir sollten den Jungs, die neu dazu gestoßen sind, noch etwas Zeit geben", setzt Tardozzi in Bezug auf BMW fort und fügt hinzu: "Von Michel Fabrizio erwarte ich starke Leistungen. Er könnte einigen der Werksfahrer mit seiner Satellitenmaschine gefährlich werden." Der ehemalige Suzuki-Pilot Fabrizio sitzt in der am 26. Februar beginnenden neuen Superbike-Saison auf der zweiten S1000RR des BMW-Italia-Teams und ist Stallgefährte von Ayrton Badovini.