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Reifenschaden bei Yamaha: Pirelli sucht die Ursache

Der Reifenschaden von Michael van der Mark im ersten Misano-Rennen stellt Pirelli vor ein Rätsel - Am Sonntag kommt der Yamaha-Fahrer als Vierter ins Ziel

(Motorsport-Total.com) - Bei der Superbike-WM in Misano kam es bei mehreren Fahrern zu Reifenschäden. Schon im Freien Training erwischte es Jonathan Rea (Kawasaki). Im ersten Rennen stürzte Michael van der Mark (Yamaha) in Führung liegend. In beiden Fällen gab es Probleme mit den Reifen, wenn auch unterschiedliche. Nach dem spektakulären Sturz von van der Mark am Samstag kündigte Pirelli eine Untersuchung an.

Titel-Bild zur News: Michael van der Mark

Michael van der Mark wurde in Misano von Reifenproblemen geplagt Zoom

Der Reifenhersteller wusste Samstagabend noch nicht die Ursache für van der Marks Reifenschaden. Er fuhr mit dem SC0-Reifen, der seit einem Jahr eingesetzt wird und auch in vielen nationalen Rennserien verwendet wird. Diesen Reifen kann auch jeder im Handel erwerben. "Nach den ersten Analysen ist auf der linken Flanke ein Loch", wird Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier von 'Bikesportnews' zitiert. "Das ist ein ganz anderer Schaden als bei Jonathan Reas Reifen."

Da Pirelli vor Ort keine Analyse-Tools hatte, werden die Untersuchungen in der Fabrik fortgesetzt. Van der Mark berichtet nach dem zweiten Rennen am Sonntag, das er als Vierter beenden konnte, von weiteren Schwierigkeiten. Es gab Vibrationen beim Hinterreifen. "Ich bekam wieder ein Problem mit dem Hinterreifen. Das ist schade. Positiv ist, dass wir wenigstens ein paar Punkte gesammelt haben. Das Beste an diesem Wochenende war natürlich meine lange Führung gestern. Ansonsten konnten wir nichts anders machen."

Von Startplatz elf wartete auf van der Mark eine Aufholjagd. Ein Feuerwerk wie am Samstag war nicht möglich. "Mein Start war nicht perfekt, weil ich in den ersten Kurven nicht wusste, wo ich hinfahren sollte", berichtet der Niederländer. "Dann konnte ich einen Fahrer nach dem anderen überholen. Ich war dann hinter Alex und bekam Schwierigkeiten, meine Pace zu halten. Auf der Bremse war es auch schwierig, obwohl wir beim Motorrad vom Vortag nichts verändert hatten."


Fotos: Superbike-WM in Misano


Aber auch die Spitzengruppe hatte ähnliche Schwierigkeiten und fuhr langsamer als am Samstag. "Also versuchte ich, meine eigenen Runden zu fahren. Ich überholte dann Alex und Eugene und versuchte, die Jungs vor mir einzuholen. Wir sind aber die gleichen Rundenzeiten gefahren, weshalb ich es nicht schaffte." Im letzten Renndrittel beschränkte sich van der Mark darauf, ins Ziel zu kommen und wichtige WM-Punkte mitzunehmen.

Michael van der Mark, Alex Lowes

Alex Lowes (22) konnte seinen Podestplatz vom Samstag nicht wiederholen Zoom

Teamkollege Alex Lowes hatte weniger Glück. Der Brite fuhr hinter Eugene Laverty auf Platz sechs, kam dann aber von der Ideallinie ab und verlor seine Position an van der Mark. In Runde zwölf rutschte Lowes in Kurve 1 das Vorderrad weg und er stürzte. "Ich hatte nicht den besten Start", blickt er auf sein Rennen zurück. "Wenn wir keinen guten Start haben, dann sind Überholmanöver sehr schwierig. Aber ich hatte eine viel bessere Pace als gestern. Selbst als mich Michael überholte, hatte ich das Gefühl, dass meine Pace besser war."

"Nach dem Start konnte ich ihm wegfahren, aber ich blieb hinter Laverty stecken. Selbst als Michael uns beide überholt hatte, konnte ich hinter ihm bleiben und fühlte mich komfortabel", so Lowes. "Das ganze Wochenende war er schneller als ich. Deswegen haben wir gut gearbeitet und meine Pace verbessert. Ein Fehler konnte heute leicht passieren, und ich bin mir auch nicht sicher, was genau passiert ist. Schade, denn ich hätte wieder gute WM-Punkte sammeln können."

In der Fahrer-Weltmeisterschaft sind Lowes und van der Mark auf den Plätzen fünf und sechs zu finden.