Portimao-Auftakt: Jonathan Rea schockt die Konkurrenz erneut

Knapp sechs Zehntelsekunden trennen Jonathan Rea am Freitag vom Rest des Feldes - Erfreulich: Stefan Bradl gelingt der direkte Einzug in die Superpole 2

(Motorsport-Total.com) - Die WSBK-Piloten durften sich beim Trainingsauftakt in Portimao (Portugal) über Sonnenschein und eine dauerhaft trockene Strecke freuen. Am Nachmittag fegte aber ein heftiger Wind über die Strecke. Zudem wurde der Start der Session verzögert, weil in der Superstock-1.000-Klasse eine Ölspur für eine Unterbrechung sorgte. Die meisten Fahrer verloren durch die Ölspur im finalen Sektor etwas Zeit.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea fuhr in den finalen Minuten beeindruckende Rundenzeiten Zoom

Erneut war es Weltmeister Jonathan Rea, der mit seiner Kawasaki ZX-10RR das Tempo vorgab. Der Brite führte die Wertung in beiden Trainingssitzungen an. Am Vormittag benötigte Rea 1:43.170 Minuten für seinen schnellsten Umlauf. Im zweiten Freien Training drückte er seine Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde und fuhr in 1:42.621 Minuten die schnellste Runde des Tages.

Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes war am Vormittag erster Verfolger, konnte sich aber im zweiten Training nicht steigern. In der Wertung rutschte der WM-Zweite auf die sechste Position ab. Fehlten beim Auftakt am Vormittag 0,346 Sekunden auf Rea, so wuchs der Rückstand in der zweiten Session auf 1,007 Sekunden an. Dank der Vormittagszeit beendete Sykes den ersten Tag in Portimao auf Position fünf.

Ducati mit technischen Problemen

Die Ducati-Werkspiloten fuhren am Freitag immer wieder Sektorbestzeiten und landeten in der Tageswertung auf den Positionen zwei und drei. Marco Melandris Tag begann wenig erfreulich. Der Italiener musste seine Panigale im ersten Training zeitig abstellen. Ein technisches Problem verhinderte, dass Melandri die Zeit wie geplant nutzen konnte. Schlussendlich landete der Routinier am Vormittag nur auf der 19. Position, doch am Nachmittag gelang ihm eine deutliche Steigerung. Mit 0,586 Sekunden Rückstand war Melandri nach den beiden Trainings der erste Verfolger von Rea.

Marco Melandri

Technischer Defekt: Marco Melandri verlor am Vormittag viel Trainingszeit Zoom

Chaz Davies gelang keine perfekte Runde. Der Brite musste seine Angriffe auf die Bestzeit immer wieder abbrechen, weil er auf andere Fahrer auflief oder Fahrfehler einbaute. Auf Melandri verlor Davies eine Zehntelsekunde.

Die positive Überraschung am Freitag war zweifellos MV-Agusta-Pilot Leon Camier, der erneut seine Klasse bewies und mit der F4 als Vierter gewertet wurde. Die Vormittagssession konnte Camier sogar als Drittplatzierter beenden.

Aprilia bestätigt Aufwärtstrend

Hinter den Kawasakis, Ducatis und der MV Agusta von Camier folgte Aprilia-Pilot Eugene Laverty, der mit Platz sechs bestätigte, dass die Milwaukee-Crew immer besser in Schwung kommt. Neun Zehntelsekunden fehlten auf Rea, doch zu Platz zwei war der Rückstand mit etwas mehr als drei Zehntelsekunden überschaubar. Laverty qualifizierte sich wie Teamkollege Lorenzo Savadori für die Superpole 2.

Eugene Laverty

Milwaukee-Aprilia-Pilot Eugene Laverty hinterließ einen starken Eindruck Zoom

Ebenfalls in den Top 10 landeten die beiden Yamahas von Alex Lowes und Michael van der Mark und Honda-Pilot Stefan Bradl. Der Deutsche rettete Platz zehn und sorgte damit für eine erfreuliche Nachricht. Offensichtlich haben Bradl die momentan stattfindenden Vertragsverhandlungen zusätzlich motiviert. Teamkollege Takumi Takahashi tat sich wie erwartet schwer, mit der WSBK-Fireblade auf Tempo zu kommen. Auf die Bestzeit fehlten 3,386 Sekunden. Bradls Zeit war ziemlich genau zwei Sekunden schneller.

Takahashi muss am Samstag in Superpole 1 antreten und trifft dort unter anderem auf Althea-BMW-Pilot Jordi Torres und Barni-Ducati-Pilot Xavi Fores. Für Ducati war der Trainingsauftakt in Portimao keine gute Werbung in Sachen Haltbarkeit. Neben Melandris Panigale quittierte auch Fores' Motorrad den Dienst. Der Spanier musste eine Maschine mit qualmendem Motor abstellen und konnte in den finalen Minuten nicht mehr ins Geschehen eingreifen.