Marco Melandri: Von der Diva zum Teamplayer

Seit der Trennung von Aprilia wirkt Marco Melandri ruhiger und gelassener - Tochter Martina spielte bei Melandris Verwandlung eine entscheidende Rolle

(Motorsport-Total.com) - Ex-250er-Weltmeister Marco Melandri galt jahrelang als Diva. Sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM erarbeitete sich der Italiener diesen zweifelhaften Ruf und galt nicht als großer Teamplayer. Seit dem Neubeginn bei Ducati wirkt der 35-Jährige deutlich entspannter.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri steht momanten etwas im Schatten von Teamkollege Chaz Davies Zoom

Melandri zweifelt, dass er zwischenzeitlich zu hart mit seinen Teammitgliedern umging. Viel mehr führt er die Diskussionen der Vergangenheit auf das Verhalten seiner ehemaligen Teams zurück: "Die Leute, die dich umgeben, sind wie ein Spiegel. Wenn man von netten Menschen umgeben ist, dann fühlt man sich gut und ist ein guter Mensch. Doch wenn man von Leuten umgeben ist, die nicht so nett sind, dann zeigt man ein schlechteres Bild von sich."

"Einige Mal gelang es mir nicht, eine schwierige Situation zu retten, weil die Leute die positiven Aspekte nicht sehen wollten. Ich wurde verrückt!", erklärt Melandri im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und nennt einen der Hauptgründe, warum er jetzt ruhiger ist: "Meine Tochter half mir, geduldiger zu sein. Geduld ist bei einem Kind sehr wichtig", scherzt er.

"Selbst in schwierigen Zeiten, wie zur Zeit mit der Kawasaki in der MotoGP, arbeitete ich hart und war happy. Das ist normal, wenn man sieht, wie hart die Leute arbeiten. Doch wenn die Leute im Umfeld nicht das machen möchten, was nötig ist, um sich zu verbessern, dann werde ich wahnsinnig!", berichtet der MotoGP-Vizeweltmeister der Saison 2005.