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Jordi Torres: "Die BMW ist ein merkwürdiges Motorrad"

Althea-BMW-Speerspitze Jordi Torres wundert sich nach wie vor über die seltsame Charakteristik der S1000RR und erklärt, wie er die Problemzonen umfährt

(Motorsport-Total.com) - Superbike-WM-Laufsieger Jordi Torres bestreitet 2017 seine zweite Saison für das Althea-BMW-Team. In Misano schrammte der Spanier knapp an einem Podestplatz vorbei. Ein Reifenschaden verhinderte das bisher beste Ergebnis mit der BMW. Bisher gelang Torres mit der S1000RR noch kein Top-3-Ergebnis. Am Potenzial der Maschine zweifelt der ehemalige Grand-Prix-Pilot nicht, auch wenn die Charakteristik der BMW stellenweise für Kopfzerbrechen sorgt.

Titel-Bild zur News: Jordi Torres

Althea-Pilot Jordi Torres quetscht seine BMW S1000RR regelrecht aus Zoom

"Wir haben bei den vergangenen Rennen gelernt, dass wir zu jeder Zeit ans Limit gehen müssen - in jedem Training, in jeder Runde. Wir können uns nicht zurücklehnen. Wenn man etwas Druck herausnimmt, verliert man wertvolle Zeit. Die BMW ist ein merkwürdiges Motorrad, wenn man schnell sein möchte", berichtet Torres im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wenn man später bremst und zeitiger ans Gas geht, dann verbessern sich die Rundenzeiten nicht. Es ist wirklich ein seltsames Gefühl", grübelt der spanische Althea-Pilot. "Wenn man zu spät bremst, dann wird das Motorrad sehr unruhig. Deshalb biege ich mit mehr Schwung in die Kurven und fahre größere Schräglagen."

"Die Fahrer der anderen Maschinen versuchen, nicht so lange in maximaler Schräglage zu fahren. Sie bremsen spät, legen das Motorrad um und gehen ans Gas. Mit der BMW geht das nicht so gut", vergleicht Torres, der bei seinem Debüt in der Superbike-WM auf einer Aprilia RSV4 saß und damit drei Podestplätze einfuhr.


Fotos: Superbike-WM in Laguna Seca


Die BMW S1000RR zählt zu den ältesten Maschinen im Feld. Über die Jahre wurde das Motorrad nur leicht verändert. BMW kümmert sich aktuell um die Entwicklung des Motors und der Elektronik, Althea tüftelt am Chassis. "Das Motorrad änderte sich nicht allzu sehr von 2016 zu 2017. Wir konzentrierten uns stark auf das Gefühl beim Fahren. Ich bin überzeugt, dass die Basis der Maschine sehr gut ist", kommentiert Torres.

Jordi Torres

Immer happy: Jordi Torres genießt das Leben im WSBK-Paddock Zoom

"Es ist ein sehr gutes Motorrad, doch wir haben Probleme, ein gutes Gefühl aufzubauen. Das ist aber die Grundvoraussetzung, denn die Fahrbarkeit der Maschine ist nicht besonders gut. Die Maschine ist beim Bremsen unruhig und neigt dazu, immer weite Linien zu wählen. Man muss hart pushen und das Motorrad zu engen Linien zwingen", schildert der Moto2-Laufsieger, der als WM-Neunter in die Sommerpause ging.