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Ducati zeigt in acht Tagen den Motor der Panigale V4

Das Triebwerk des nächsten Ducati-Superbikes basiert auf dem MotoGP-Motor: Warum greift Ducati nicht auf die Erfahrungen von Ex-Aprilia-Pilot Melandri zurück?

(Motorsport-Total.com) - Die V2-Superbike-Ära neigt sich bei Ducati dem Ende zu. Vor dem MotoGP-Event in Misano zeigen die Italiener kommende Woche den Motor des Nachfolgemodells und geben damit einen Vorgeschmack auf das, was nach der 1199/1299 Panigale kommt. Erste Schnappschüsse von Testfahrten verraten bereits, dass das neue Superbike große Ähnlichkeit mit der bisherigen Panigale hat. Ducati-CEO Claudio Domenicali bezeichnet die neue Maschine als Panigale V4 und bestätigt damit, dass die Ingenieure die Erfahrungen des aktuellen Superbikes nutzen werden.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Ducati führt die Panigale-Serie fort, ändert aber das Motorkonzept Zoom

Domenicali freut sich auf den 7. September: "Am Donnerstag werden wir zusammen mit den Fahrern und Gigi Dall'Igna die Weltpremiere des straßentauglichen Desmosedici-Motors feiern. Es ist ein Motor, der das Konzept der Rennversion übernimmt und das Herz der neuen Panigale V4 ist, die im November auf der EICMA präsentiert wird", verrät Domenicali.

Erstaunlich ist, dass Werkspilot Marco Melandri nicht in die Entwicklung eingebunden wird. Als wir ihn im Rahmen des Rennwochenendes auf dem Lausitzring auf die neue V4-Maschine ansprechen, weiß der Italiener nichts von der Präsentation oder eventuellen Testfahrten. "Ich habe nicht gefragt, weil ich weiß, dass die Leute sehr viel Stress haben. Wenn sie Zeit haben und mir etwas verraten möchten, dann werden sie das schon machen", kommentiert Melandri im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Dabei könnten Melandris Erfahrungen - er fuhr bereits Aprilias V4-Superbike und gewann damit Rennen - für Ducati nützlich sein. Das sieht auch der ehemalige Aprilia-Pilot so: "Ich denke, meine Erfahrungen wären hilfreich. Aber momentan kümmern sie sich um die Straßenversion und fahren damit Tests. Vermutlich ist die Rennversion noch nicht fertig", grübelt Melandri, der in der MotoGP-Saison 2008 für Ducati an den Start ging, mit der 800er-Desmosedici aber nicht richtig warm wurde und das Jahr als 17. der Fahrerwertung beendete. Nach nur einer Saison verließ Melandri das Team.


Fotos: Superbike-WM auf dem Lausitzring


Superbike-Teamkollege Chaz Davies konnte sich nach seinem Doppelerfolg in Imola selbst von der aktuellen Desmosedici überzeugen. Der Test in Mugello verlief für den Briten überraschend: "Ja, das Motorrad hat sehr viel Leistung, doch die Leistungsabgabe ist sehr sanft. Die Elektronik regelt sehr feinfühlig. Damit rechnete ich nicht. Ich ging davon aus, dass die Maschine ein richtiges Biest ist."

Marco Melandri

Marco Melandri: "Ich denke, meine Erfahrungen wären hilfreich" Zoom

"Ich konnte nicht viele Runden drehen, denn die Reifen sind begrenzt. Es ist schwierig, einen richtigen Test zu absolvieren. Ich fuhr 30 Runden. Ich kann nicht allzu viel sagen, denn ich war nicht einmal ansatzweise in der Nähe des Limits der Maschine. Ich wollte das Motorrad verstehen, doch der Test war vorbei, als ich langsam ein Verständnis entwickelte", bedauert Davies, der sich bereits auf die Panigale V4 freut: "Der MotoGP-Motor ist richtig sanft. Ich hoffe, dass der Motor der neuen V4-Maschine auch so sanft und kräftig ist. Sollte ich zu diesem Zeitpunkt noch an Bord sein, dann wäre das sehr schön."