Chaz Davies: Einheitselektronik ist der falsche Weg

Die Einführung der Einheitselektronik in der Superbike-WM ist so gut wie fix, aber laut Ducati-Pilot Chaz Davies schlägt die Dorna damit den falschen Weg ein

(Motorsport-Total.com) - In der Saison 2019 wird in der Superbike-WM eine Einheitselektronik nach MotoGP-Vorbild eingeführt. Dadurch sind den Herstellern die Hände gebunden in Sachen Entwicklung. Die Einführung der einheitlichen Elektronik wird von einigen Teams begrüßt, große Hersteller wie Ducati, Kawasaki und BMW würden lieber mit ihren eigenen Lösungen weitermachen. Ducati-Werkspilot Chaz Davies zählt zu den Kritikern.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Die Elektronik der Ducati Panigale zählt zu den besten im WSBK-Feld Zoom

"Ehrlich gesagt bin ich gegen alle Einheitsteile. Wir fahren Rennen im Jahre 2018. Wir fahren in einer Ära, in der die Straßenmaschinen sehr fortschrittlich sind. Diese Technologien kommen aus dem Rennsport. Es hat sich alles verbessert, weil wir Rennen fahren", begründet der Waliser.

Das Paradebeispiel für eine eingeschränkte Elektronik ist die Britische Superbike-Meisterschaft (BSB), in der seit vielen Jahren ohne Hilfsmittel gefahren wird. Die Serie erfreut sich großer Beliebtheit und zieht im Vereinigten Königreich mehr Fans an als die WSBK.

"Die BSB-Regeln - keine Traktionskontrolle, wenig Möglichkeiten bei der Motorbremse und so weiter - sind gut, doch das ist nicht der Schlüssel zu großartigem Rennsport. In der BSB gibt es auch Fahrer, die mit großem Vorsprung gewinnen", bemerkt Davies, der eine klare Vision hat.

Chaz Davies

Ducati-Werkspilot Chaz Davies ist kein Fan von vorgeschrieben Einheitsteilen Zoom

"Das könnte man in der Superbike-WM mit einer einfacheren ECU erreichen - einer Elektronik, die jeder einstellen kann. Jeder kann die Technik kaufen, doch man benötigt die Leute, die sie einem richtig einstellen. Das verursacht im Moment große Kosten. Man benötigt ein Team, das die Elektronik entwickelt. In diesem Bereich entstehen die Kosten", stellt der Ducati-Pilot klar.

"Wir benötigen eine einfache Elektronik, die aber dennoch Möglichkeiten bietet. Man sollte den Teams vielleicht etwas zur Seite stehen, damit es die kleineren Teams richtig hinbekommen. Die Kosten sind kein Problem. Es gibt für alle Teile Preisobergrenzen", unterstreicht Davies und fügt hinzu: "Für den aufgerufenen Preis erhält man sehr gute Technik."

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