Biaggi: "Es ist ein enger Kampf"

(Motorsport-Total.com) - Das Nürburgring-Wochenende war für das Aprilia-Team eine Achterbahn der Gefühle. Im ersten Rennen schrieb sich der italienische Hersteller in die Geschichtsbücher ein, denn man belegte das komplette Podium. Max Biaggi feierte seinen fünften Saisonsieg und übernahm damit auch wieder die WM-Führung. Sein Teamkollege Eugene Laverty wurde Zweiter und Rookie Chaz Davies von der ParkinGO-Mannschaft komplettierte als Dritter den vollen Erfolg. Biaggi war wieder zurück an der Spitze. Im zweiten Lauf sah es zunächst nach einer Fortsetzung aus, denn Laverty und Biaggi lagen nach dem Start direkt hinter der Kawasaki von Tom Sykes auf den Plätzen zwei und drei.

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Max Biaggi hat sich mit dem Sieg an die WM-Spitze katapultiert

Dann verbremste sich allerdings Laverty am Ende der ersten Runde bei der Anfahrt zur NGK-Schikane und pflügte durch das Kiesbett. Gleichzeitig stürzte Biaggi, der unmittelbar dahinter lag. Die RSV4 lag im Kiesbett, aber der Römer konnte sie wieder flott machen und startete eine Aufholjagd, die ihn noch auf Position 13 brachte. Da sein Titelkonkurrent Marco Melandri (BMW) in beiden Rennen durch Stürze ausschied, führt Biaggi nun die WM-Wertung mit 9,5 Punkten an. Es stehen noch die beiden Wochenenden in Portimao und Magny-Cours aus.

Trotz Sturz verlässt Biaggi Deutschland als Gewinner. "Wir haben an diesem Wochenende sehr gut gearbeitet und eine sehr zufriedenstellende Abstimmung gefunden", lobt der Weltmeister von 2010. "Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start, aber Sykes fuhr ein verrücktes Tempo. Als er langsamer wurde riskierte ich ein Überholmanöver. Ich dachte, dass das seine Strategie sein würde, aber dann wurde der Vorsprung größer und ich pushte bis zur karierten Flagge." Der Sieg war der wichtige Schritt zur WM-Führung.

"Der Crash in Lauf zwei war schade. Ich bremste, aber ich übertrieb es nicht. Dann traf ich eine Bodenwelle und konnte nichts mehr tun", beschreibt Biaggi. "Ich bin enttäuscht, denn anschließend bin ich gut gefahren und hatte das Tempo der Führenden. Wir konnten den Schaden limitierten und ich verlasse den Nürburgring wieder mit der WM-Führung. Es hätte schlimmer kommen können, aber ich hätte auch das gute Ergebnis von Lauf eins wiederholen können. In Portimao starten wir wieder praktisch bei null. Es ist ein enger Kampf, aber wir sind bis zum Ende dabei."

Sein Teamkollege Laverty ist nun endgültig bei Aprilia angekommen. Seine Formkurve zeigte in den vergangenen Rennen deutlich nach oben. Auf dem Nürburgring wurde es zweimal der zweite Platz."Das waren ohne Zweifel zwei tolle Rennen", freut sich der Nordire, dessen Erfolge sich auch in der WM-'Tabelle niederschlagen. Mittlerweile ist der 26-Jährige auf den sechsten Platz geklettert. "Im ersten Lauf hatte ich zu Beginn zu kämpfen und das Motorrad rutschte stark. Deshalb wartete ich einige Runden, bevor ich attackierte."

"Gegen Ende musste ich mich gegen die Attacken von Davies verteidigen und ich konnte den zweiten Platz halten. Als mich Sykes im zweiten Rennen überholte, verlor ich einige Sekunden, aber ich konnte sie wieder aufholen. Nachdem Max und Melandri gestürzt waren, hatte ich eine Chance auf das Podium. Ich musste zu diesem Zeitpunkt Camier abwehren und leider war Chaz schon vorne entschwunden. Ich freue mich über meine beiden zweiten Plätze und gratuliere Davies zu einem wohlverdienten Sieg."