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  • 01.05.2017 15:21

Neubauer besiegt Baumschlager bei der Polo-Premiere

Raimund Baumschlager muss sich beim ersten Kundeneinsatz des VW Polo R WRC bei der Wechselland-Rallye Hermann Neubauer geschlagen geben

(Motorsport-Total.com) - Beim weltweit ersten Privateinsatz des Volkswagen Polo R WRC gab es am vergangenen Wochenende bei der Wechselland-Rallye in Österreich Spannung bis zur letzten Sonderprüfung, Regen und Nebel macht aus der ersten Etappe ein wahres Abenteuer, am niederschlagsfreien Samstag wurde in nahezu allen Kategorien bis zum Schluss hart gefightet.

Titel-Bild zur News: Raimund Baumschlager

Raimund Baumschlager musste sich beim Polo-Debüt mit Platz zwei begnügen Zoom

Sportlich hatte Hermann Neubauer(Ford Fiesta) im ältesten der vier World-Rally-Cars von Beginn an die Nase vorne, allerdings blieb Raimund Baumschlager im Volkswagen Polo R WRC stets in Schlagdistanz. Vier der 15 Bestzeiten ließ sich Baumschlager gutschreiben, darunter auch die Powerstage am Schluss. Neubauer eroberte sieben Bestmarken und verzichtete auf der Powerstage darauf, den historischen Sieg zu gefährden.

Der amtierende Staatsmeister erklärte im Anschluss: "Dieser Sieg hier, mit dem ältesten Auto in einem unglaublichen Duell gegen Raimund Baumschlager im VW Polo WRC ist für mich von großer Bedeutung, im Grunde ist das mein wertvollster Sieg!" Neubauer übernahm damit auch die Führung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) und liegt nun vier Zähler vor Baumschlager sowie zehn Punkte vor Andreas Aigner.

Baumschlager hatte vor allem am ersten, wahrlich abenteuerlichen ersten Tag mit Regen und Nebel und der unheimlich schwierigen Hochwechsel-Prüfung einen denkbar schwierigen Einstieg in die "Liebesbeziehung" mit dem neuen Auto, am Samstag wurden die Bedingungen berechenbarer, doch auch dann musste sich der Rekordstaatsmeister in erster Linie an den neuen Boliden gewöhnen, der vom ehemaligen Ingenieur von Weltmeister Sebastien Ogier betreut wurde.

"Der Polo fuhr im Vorjahr auf Michelin-Reifen - wir fahren jedoch Pirelli und so gibt es keine Vergleichswerte aus dem Vorjahr, wir betreten somit Neuland und ich lerne mit jedem Kilometer dazu", so Baumschlager. "Auch im Schneebergland, auf Schotter, werden wir ohne Erfahrungswerte auskommen müssen. Doch ich finde es unheimlich interessant und ich freue mich sehr über das große Interesse von Fans und Medien. Hermann ist sehr stark gefahren - man hat draußen auf den Prüfungen gesehen, dass wir derzeit alle am Limit fahren, für die Fans ist das natürlich großartig."


Die besten Bilder der Wechselland-Rallye

Einen Podiumsplatz bei dieser Rallye hatte Gerwald Grössing im Vorfeld aus eigener Kraft de facto ausgeschlossen, doch letztendlich zeigte sich auch hier, dass die reine Papierform im Rallyesport oftmals über den Haufen geworfen wird. So konnte Grössing nicht nur eine Bestzeit in den Asphalt brennen, sondern tatsächlich Platz drei belegen. "Wir sind eine sehr gute Rallye gefahren - jetzt freuen wir uns auf die Schneebergland-Rallye", erklärt ein sichtlich zufriedener Grössing.

Andreas Aigner, der bei der Wechselland-Rallye ebenfalls einen Fiesta WRC fuhr, haderte den gesamten ersten Tag mit Zündaussetzern und verlor so schon früh rund eine Minute. Am zweiten Tag konnte Aigner zwei Bestzeiten markieren, musste sich aber mit Platz vier zufriedengeben, zu groß war bereits der Zeitrückstand. "Wir sind am Samstag immer besser ins Fahren gekommen - nur auf der Powerstage lief es nicht nach Wunsch", sagt er. Dort wollte der Ex-Weltmeister die Bestzeit erobern, immerhin wurden es noch zwei Zusatzpunkte - die ORM-Führung musste Aigner abgeben, er liegt jetzt mit zehn Punkten Rückstand auf Platz drei der Tabelle.