• 23.08.2013 13:46

  • von Alex Hofmann

Lappis Erfahrungen mit Skoda in Malaysia

Skoda peilt bei der Malaysia-Rallye den nächsten Sieg in der APRC an - Esapekka Lappi betritt völlig ungewohntes Terrain

(Motorsport-Total.com) - Esapekka Lappi fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Der sonst so forsche Finne war deutlich beeindruckt von seinen Erfahrungen in der Vorbereitung für die Malaysia-Rallye. "Ich hoffe, dass ich nie wieder hierher zurückkommen muss", sagt der junge Skandinavier mit verlegenem Grinsen. Seit Montag versucht der Skoda-Fahrer sich mit seinem Co-Piloten Janne Ferm auf die ungewohnten Bedingungen einzustellen, er weiß selbst noch nicht, mit wie viel Erfolg. "Man weiß einfach nie, wie viel Grip man hat, das ändert sich ununterbrochen. Zehn Kilometer waren sogar fast auf Gras, sowas habe ich noch nie erlebt."

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Nachwuchstalent Esapekka Lappi muss sich auf ungewohntem Terrain beweisen Zoom

Nicht zuletzt, um ihm diese Erfahrungen zu bieten, hat das Skoda-MRF-Team den 22-jährigen Lappi angeheuert. "Das wird ihn hoffentlich auf ein neues Niveau anheben", wünscht Skoda-Teamchef Pavel Hortek. "Esapekkas Aufgabe hier kann nur sein, den Wagen heil ins Ziel zu bringen." Nach einem Ausfall in Neukaledonien und Siegen in Neuseeland und zuletzt in Australien führt Lappi die Asien-Pazifik-Rallyemeisterschaft nach drei Durchgängen zwar an, aber nur mit knappem Vorsprung.

"Wir haben ihm gesagt, er kann nur Punkte machen, wenn er den Wagen heil ins Ziel bringt", sagt Hortek, der von Lappis Landsmann Lasse Lampi Unterstützung erhält. Der seit Jahrzehnten im Rallye-Geschäft tätige 61-jährige Finne hat seinem jungen Schützling die gleichen Tipps auf den Weg gegeben.

Die Rallye Malaysia mit ihren 15 Wertungsprüfungen über 235,28 Kilometer und einer Gesamtlänge von 588,95 Kilometern gilt als fast einzigartig in der Welt. Ausgetragen wird sie fast ausschließlich in Kokosbaum- und Bananenplantagen, die Strecke ist extrem kurvenreich, der Untergrund oft tief verschlammt. Das Reifenprofil füllt sich häufig komplett mit Schlamm auf, sodass die Piloten wie auf Schmierseife durch die Gegend rutschen.

Lappis Mannschaftskamerad Gaurav Gill und sein Beifahrer Glenn McNeall haben zwar wesentlich mehr Lokalkenntnisse, Gill rast schließlich schon zum sechsten Mal durch die "grüne Hölle". Aber auch er findet die Rallye jedesmal eine "neue Herausforderung". "Die Strecke ist jedes Jahr anders", berichtet Gill, "weil es viele der Weg, die wir jetzt benutzen im vergangenen Jahr noch gar nicht gab. Mehr als bei jeder anderen Rallye ist das wichtigste, erstmal anzukommen."

Selbst der aus Indien kommende Gill findet die Hitze und Feuchtigkeit schwer auszuhalten. "Und weil dies eine sehr langsame Rallye ist, bei der man alle 100 Meter fast bis zum Stillstand abbremsen muss, kommt auch kaum Luft ins Auto. Es ist mordsheiß, man muss wirklich aufpassen, dass man genug Flüssigkeit aufnimmt."

Ob Erfahrung und Sachkunde mehr wert sind als jugendlicher Elan wird sich am Wochenende herausstellen. Lappis Berater haben ihn jedenfalls ausreichend gewarnt, dass er gar nicht erst versuchen soll, mit Gill mitzuhalten. Bleibt die Frage, ob sein Ehrgeiz das zulässt. In der ersten Prüfung am Freitag fuhr Lappi jedenfalls die Bestzeit - vor Gill.