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Nach mehreren Todesfällen: So will Australien Asphaltrallyes retten

Ein Untersuchungsbericht schlägt 94 Empfehlungen vor, um künftig Todesfälle bei Asphaltrallyes in Australien zu verhindern

(Motorsport-Total.com) - Nachdem bei der Targa Tasmania innerhalb von zwei Jahren vier Teilnehmer tödlich verunglückt waren, stand die Zukunft der in Australien beliebten Asphaltrallyes auf der Kippe. Eine Untersuchungskommission hat nun einen Bericht vorgelegt, der 94 Empfehlungen enthält, wie die Rennen auf öffentlichen Straßen künftig sicherer durchgeführt werden können.

Titel-Bild zur News: Asphalt-Rallye in Australien

Ab 1. Juli 2023 sind Asphaltrallyes in Australien grundsätzlich wieder möglich Zoom

Unter anderem soll die Leistung der teilnehmenden Fahrzeuge begrenzt werden. Die offene Klasse, in der Sportwagen weitgehend unbegrenzt fahren dürfen, wird abgeschafft. Künftig sind nur noch Fahrzeuge zugelassen, deren Leistungsparameter denen eines R5-Rallyeautos entsprechen. Diese Fahrzeuge haben eine Leistung von rund 300 PS und wiegen 1.230 Kilogramm

Außerdem wird die Streckenführung so geändert, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit 132 km/h und die Höchstgeschwindigkeit 200 km/h nicht überschreiten. An potentiellen Gefahrenstellen oder früheren Unfallstellen müssen die Fahrzeuge langsamer fahren. Zur Überwachung der Geschwindigkeit müssen alle Fahrzeuge mit einer Onboard-Kamera ausgestattet sein.

Vier Todesfälle in zwei Jahren bei der Targa Tasmania

Nationale Meisterschaften mit mehreren Rennen werden verboten und eine internationale Lizenz wird für alle Rennklassen erforderlich. Außerdem wird ein Strafpunktesystem eingeführt, das Geschwindigkeitsübertretungen und Unfälle ahndet und zu Rennsperren führen kann.

"Ich möchte den Mitgliedern des Targa-Review-Panel - Garry Connelly, Matt Selley und Neal Bates - für ihre harte Arbeit und ihr Engagement bei der Recherche, der Vorbereitung und schließlich der Erstellung dieses Berichts danken", sagte Eugene Arocca, CEO von Motorsport Australia.

Das Targa-Review-Panel wurde im vergangenen Jahr nach dem tödlichen Unfall von Anthony Seymour ins Leben gerufen. Nach dem Unfall wurden Asphaltrallyes in Australien vorübergehend ausgesetzt, nachdem bei der Targa Tasmania 2021 drei Teilnehmer bei zwei Unfällen ums Leben gekommen waren.

Ohne Veränderung drohen erhebliche Merhkosten

"Die heutige Veröffentlichung des Berichts des Targa Review Panel ist der erste Schritt auf dem Weg zur Rückkehr von Asphaltrallyes im Targa-Stil nach Australien. Motorsport Australia setzt sich für eine Rückkehr dieser Veranstaltungen noch in diesem Jahr ein, wobei der 1. Juli 2023 als erster Termin für die Umsetzung der Empfehlungen festgelegt wurde", so Arocca weiter.

"Die 94 Empfehlungen decken viele Facetten des Sports ab und zielen darauf ab, die allgemeine Sicherheit von Asphalt-Targa-Rallyes zu verbessern. Schließlich ist es an der Zeit, den Asphaltrallyesport in Australien auf den Prüfstand zu stellen, um die Sicherheitsstandards in verschiedenen Bereichen der Disziplin zu verbessern."

"Wenn wir diese Änderungen nicht umsetzen, würde dies erhebliche Kosten für die Motorsport-Gemeinschaft bedeuten, insbesondere durch das Risiko weiterer Todesfälle oder schwerer Zwischenfälle und auch durch höhere Versicherungsprämien, die sich auf alle Teilnehmer im Motorsport auswirken würden, nicht nur auf die Teilnehmer an Asphaltrallyes", unterstreicht Arocca die Bedeutung der Maßnahmen.

In den Bericht flossen auch Rückmeldungen aus der australischen Motorsportgemeinschaft ein. Insgesamt erhielt das Komitee mehr als 100 Eingaben, von denen viele in die nun vorgeschlagenen Empfehlungen eingeflossen sind.

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