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M-Sport: Für neuen Vertrag mit Loeb muss "vieles zusammenkommen"

M-Sport hat weiterhin Interesse an der Verpflichtung von Sebastien Loeb und Ott Tänak, verweist aber auf die finanziellen Grenzen: Anzahl der WRC-Autos 2023 offen

(Motorsport-Total.com) - Während Toyota und Hyundai in der vergangenen Wochen ihrer Fahrerbesetzungen für die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023 vorgestellt haben, hat M-Sport noch keine Personalentscheidungen bekanntgegeben. Zur Diskussion steht beim britischen Ford-Team ein erneutes Teilzeitprogramm von WRC-Rekordsieger Sebastien Loeb als auch eine Verpflichtung des bisherigen Hyundai-Piloten Ott Tänak.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Ob Sebastien Loeb auch 2023 für M-Sport fahren wird,ist noch offen Zoom

Doch bei beiden Fahrern ist die Finanzierung der Verträge nach wie vor der Knackpunkt. "Seb hat Lust, aber er hat auch seinen Preis", so Teamchef Richard Millener gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'.

"Es war fantastisch, ihn wie dieses Jahr für die vier Rallyes zu haben, und es ist schade, dass wir nur bei einer davon ein Ergebnis erzielt haben. Es wäre großartig zu versuchen, einen Weg zu finden, mehr mit ihm zu machen", so Millener weiter.

"Weltmeister haben ihren Preis"

Loeb hatte 2022 zum Saisonstart die Rallye Monte-Carlo gewonnen. Es sollte aber der einzige Saisonsieg für den neunmaligen Weltmeister und den Ford Puma Hybrid bleiben. Bei seinen weiteren Starts in Portugal, Kenia und Griechenland blieb Loeb ohne zählbares Ergebnis.


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Ob Loeb auch 2023 einzelne Rallyes für M-Sport bestreiten wird, hängt laut Millener nicht zuletzt von den Sponsoren ab. "Red Bull ist nach wie vor sehr daran interessiert, uns zu unterstützen, und sie haben die Möglichkeit, Leute wie Seb ins Team zu holen. Aber damit das passiert, muss vieles an den richtigen Stellen zusammenkommen."

Ähnlich sieht es im Fall Tänak aus. "Es ist klar, dass Ott eine Option ist, nachdem er Hyundai verlassen hat, aber es ist eine Option, die für uns finanziell immer noch sehr schwierig ist", sagt Millener. "Weltmeister haben ihren Preis. Wir werden alles tun, was wir können, um einen Weg zu finden, mit ihm zu arbeiten, aber das ist schwierig."

Anzahl der Autos 2023 noch offen

Offen ist auch noch, wie viele Autos M-Sport 2023 in der WRC einsetzen wird. In der abgelaufenen Saison war das Team teilweise mit fünf Fahrzeugen am Start. Doch damit haben die britische Mannschaft ihre Belastungsgrenze mitunter überschritten, gibt Millener zu.

"Es gibt eine ehrliche Diskussion darüber, was die richtige Anzahl von Autos ist, um sie einzusetzen. Die Saison hat ihren Tribut von den Jungs gefordert, da wir so viele Autos eingesetzt haben. Wir fordern uns selbst immer wieder heraus, und man kann sich selbst ein wenig ausbrennen", so der Teamchef.

"Wir müssen aufpassen, dass wir auch das Team nicht zu sehr unter Druck setzen. Wir hatten in diesem Jahr ein paar kleine mechanische Probleme, die wir verbessern müssen, aber ich denke, das liegt zum Teil an den sehr kurzen Fristen, mit denen wir konfrontiert waren, da der Kalender in diesem Jahr so eng war."

"Wenn wir Autos einsetzen, wollen wir sie auf dem Niveau fahren, auf dem sie gefahren werden müssen, und ich denke, das haben wir in diesem Jahr zu 95 Prozent geschafft. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht mehr Autos um der Autos willen einsetzen", sagt Millener.