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Deshalb hat Audi die Dakar gewählt und der Formel E den Rücken gekehrt

Im November 2020 lies Audi die Bombe platzen: Der Hersteller steigt nach der Saison 2021 aus der Formel E aus und wird im Jahr 2022 sein Dakar-Debüt feiern

(Motorsport-Total.com) - Im November 2020 ging ein kleines Beben durch die Motorsportwelt, als Audi seinen Rückzug aus der Formel E und Einstieg in die Rallye Dakar verkündete. Doch warum hat die Marke aus Ingolstadt den Formel-E-Stecker gezogen, um in die Wüste von Saudi-Arabien abzuwandern? Laut Audi geht es hauptsächlich darum, die Entwicklung in allen Bereichen eines Autos voranzutreiben.

Titel-Bild zur News: Audi Rallye Dakar

Audi hat sich wegen der Entwicklungsfreiheit für die Dakar entschieden Zoom

Audi-Sport-Geschäftsführer Julius Seebach erklärt: "Der Schlüssel zum Erfolg bei der Dakar ist es, auf einer Etappe die beste Effizienz zu haben. Da geht es nicht nur um die Batterie, sondern um den gesamten Energie-Umwandlungsprozess. Die Regeln bei der Rallye Dakar sind so flexibel, dass wir quasi das komplette Auto entwickeln können. Die Regeln in anderen Serien, wie der Formel E, sind da nicht so offen."

Die Formel E setzt auf Einheitschassis und viele standardisierte Teile, weshalb die Hersteller nur wenig Entwicklungsspielraum haben. Audi war von Beginn an in der elektrischen Formelserie aktiv und hat seit der Debütsaison 2014/15 an sieben Meisterschaften teilgenommen - inklusive der aktuell laufenden. Nach so einer langen Zeit ist für Audi der Technologietransfer von der Formel E in die Straßenautos nicht mehr groß genug.

Audi-Werkssport-Leiter Andreas Roos erklärt: "Es ist unsere eigene Entwicklung. Wir haben uns für die Dakar entschieden, weil wir so die kompletten Teile entwickeln können. Alles. was für den Antriebsstrang nötig ist, wird von Audi konzipiert. Auch die Hochspannungsbatterie wird von Audi entwickelt."


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In der Rallye Dakar muss das Auto nach den T1-Regularien gebaut werden. Der Prototyp muss also aus einem Chassis aus Eisenrohrlegierung bestehen und ein Mindestgewicht je nach Motorhubraum erreichen. Außerdem gibt es je nach dem Motortyp Luftrestriktoren. In der Formel E gibt es nicht nur Einheitschassis, sondern auch einen Standard-Batteriesatz von McLaren. Deshalb können die Hersteller in der Formel E nur Teile des Antriebsstranges selbst entwickeln.

Sven Quandt wird Audi mit seinem Unternehmen Q Motorsport bei Seite stehen. Er ist auch der Inhaber des X-Raid-Teams, dass die Mini 4x4 und Buggies einsetzt. Quant hat zusammen mit Carlos Sainz und Stephane Peterhansel die vergangenen zwei Dakar-Ausgaben gewonnen. Audi spricht von einer engen Beziehung zwischen Q Motorsport und dem Werksteam.

Quant sagt: "Das ist eine wirklich gemeinsame Anstrengung von uns allen, sonst wäre das nicht möglich. Audi bringt ein unglaubliches Ingenieurwissen mit ein. Und natürlich versuchen wir, so viel wie möglich von unserem Wissen zu vereinen, um gemeinsam ein wirklich gutes Auto zu bauen."

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