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Dicke Luft in der WRC: Toyotas Heckflügel seit 2017 gegen Reglement?

Die FIA hat die WRC-Hersteller angewiesen, bis zur Rallye Türkei 2019 ihre Heckflügel anzupassen - Hat die FIA sich von Toyota schon 2017 austricksen lassen?

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat alle vier in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) involvierten Hersteller dazu angewiesen, sich künftig an eine Klarstellung der Regeln bezüglich des Heckflügels ihrer World Rally Cars zu halten.

Titel-Bild zur News: Ott Tanak

Verliert Toyota ab der Rallye Türkei einen aerodynamischen Vorteil des Yaris WRC? Zoom

Während der Rallye Finnland hatte es eine Diskussion gegeben, in deren Zentrum Toyota stand. Der Automobil-Weltverband stellte allerdings klar, dass niemand illegal unterwegs gewesen sei. Alle Fahrzeuge stimmten mit den Homologationsblättern überein.

Allerdings brauchten die Aerodynamik-Regeln eine Klarstellung. Die Teams haben nun Zeit bis zur Rallye Türkei (13. bis 15 September) Zeit, der neuen Direktive zu entsprechen.

Informationen von 'Motorsport-Total.com' zufolge stand der Heckflügel von Toyota im Zentrum der Debatte. Dessen Abmessungen sollen außerhalb der Regularien gelegen haben. Konkret geht es darum, dass als Referenzpunkt für den Überhang des Heckflügels nicht die Serien-Heckschürze des Yaris genommen wurde - sondern die speziell für den Yaris WRC angefertigte Heckschürze, die 30 Millimeter länger ist.


Fotos: WRC Rallye Finnland 2019


Allerdings hat sich die Spezifikation des Heckflügels am Toyota Yaris WRC seit seiner Homologation vor der WRC-Saison 2017 nicht geändert. In diesem Fall wäre der Fehler also von der FIA gemacht worden.

FIA-Rallyechef Yves Matton streitet gegenüber 'Motorsport-Total.com' ab, dass es nur um Toyota gehe: "Es gibt keine Geschichte um den Toyota-Heckflügel. Es hat eine Klarstellung bezüglich der Heckflügel aller World Rally Cars gegeben. Wir haben alle Hersteller angewiesen, ihre Hausaufgaben zu machen und für die Rallye Türkei mit einer konformen Lösung aufzuwarten."

Nach zwei Spätabend-Meetings bei der Rallye Finnland haben die Teams ein gemeinsames Statement herausgebracht, in dem es heißt: "Es gibt Ungereimtheiten bei der Homologation des Heckflügels. Wir müssen diese Sache gemeinsam lösen, weil die Lage nicht sehr klar ist. Das alles müssen wir bis zur Rallye Türkei beigelegt haben. Es muss etwas getan werden."

Toyota wollte über das Statement hinaus keine Erklärung abgeben, aber eine Quelle sagt zu 'Motorsport-Total.com': "Wozu diese Aufregung? Das Auto wurde der FIA Anfang 2017 zur Homologation vorgeführt. Die FIA hat es abgenommen. Das sind Fakten. Seitdem hat das Fahrzeug die Technische Abnahme jedes Mal bestanden, weil der Heckflügel mit dem Homologationsblatt übereinstimmt."

Matton gibt zu, dass es die Schuld der FIA gewesen sei. Der Belgier sagt: "Ich würde sagen, dass wenn es einen Schuldigen gibt, es die FIA ist. Es geht nicht um Toyota - wie gesagt, alle Autos sind von diesem Aktionsplan [für die Rallye Türkei] betroffen."

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