WRX Kapstadt: Kristoffersson wollte Petter Solberg helfen

Johan Kristoffersson erklärt das turbulente Ende des ersten Halbfinals der WRX in Kapstadt und gibt zu, dass er seinem Teamkollegen Petter Solberg helfen wollte

(Motorsport-Total.com) - Die letzte Runde des ersten Halbfinals sorgte am Sonntag beim Saisonfinale der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) in Kapstadt für Diskussionen. In deren Mittelpunkt stand Weltmeister Johan Kristoffersson (PSRX-Volkswagen), der Einfluss auf das Duell zwischen seinem Teamkollegen Petter Solberg und Mattias Ekström (EKS-Audi) um Rang zwei in der Weltmeisterschaft nahm.

Titel-Bild zur News: Johan Kristoffersson, Mattias Ekström

Johan Kristoffersson hielt Mattias Ekström im ersten Halbfinale auf Zoom

Was war passiert? Kristoffersson hatte das Rennen vor Ekström und Andreas Bakkerud (Hoonigan-Ford) angeführt, Solberg war schon früh in die Joker-Runde gefahren und schloss von hinten auf das Führungstrio auf. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man den Eindruck gewinnen, Kristoffersson halte Ekström etwas auf, damit Solberg aufholen kann. "Ich habe versucht, mir die Reifen einzuteilen und bin nur so schnell gefahren, wie ich musste", gibt Kristoffersson zu, dass er nicht am absoluten Limit gefahren sei.

In der letzten Runde gingen Kristoffersson und Ekström hintereinander in die Joker-Runde, doch an deren Ausgang schien der Polo GTI des neuen Weltmeisters kurz zu verzögern. Auch dafür liefert Kristoffersson eine Erklärung: "Eine Runde vor Rennende habe ich hinten rechts einen schleichenden Plattfuß bekommen. Daher war ich am Ausgang der Joker-Runde sehr vorsichtig. Außerdem ging ein Gang nicht gleich rein", macht er technische Probleme geltend.

Durch die kurze Verzögerung wurde Ekström aufgehalten und kam direkt neben Solberg auf die reguläre Strecke zurück. Die Autos der beiden Rivalen berührten sich mehrfach, Ekströms Audi stieg kurz auf und musste in der folgenden Schikane durch das Kiesbett fahren.

Doch wahren es wirklich nur technische Gründe, die Kristoffersson langsamer werden ließen? Nicht ganz, auch die Teamtaktik spielte dabei eine Rolle. "Ich sah, dass Petter aus der normalen Runde kam und wollte nicht schneller fahren als notwendig, damit er vielleicht nach vorne kommt", gibt Kristoffersson zu.


Fotos: Rallycross-WM in Kapstadt


Ekström, der trotz der Blockadetaktik von Kristoffersson das Rennen um die Vize-Meisterschaft gewann, ersparte sich nach dem Rennen jede Wertung des Vorfalls und sagt lediglich: "Das hat jeder gesehen, die Bilder sprechen für sich. Ich kann das verstehen. Jeder will so viel wie möglich gewinnen, und wenn man nicht erster werden kann, will man Zweiter werden."

"Das Niveau in der WRX ist so hoch geworden, dass man ständig alles geben muss. Und manchmal braucht man die Hilfe des Teamkollegen. Heute hat man gesehen, wohin das führen kann", so Ekström weiter. "Ich persönlich mag das nicht, denn ich hatte davon schon genug", sagt der Schwede mit Blick auf seine DTM-Karriere, wo Teamorder an der Tagesordnung ist

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