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WRC Rallye Spanien: Kris Meeke führt - Debakel für Hyundai

Kris Meeke übernimmt am zweiten Tag der Rallye Spanien die Führung vor Sebastien Ogier: Hyundai erlebt einen Tag zum Vergessen

(Motorsport-Total.com) - Citroen-Pilot Kris Meeke hat am zweiten Tag der Rallye Spanien, elfter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017, die Führung übernommen. Mit einer starken Leistung bei den Wertungsprüfungen am Vormittag schob sich der Nordire auf die Spitzenposition, die er am Nachmittag verteidigte. Meeke geht mit einem Vorsprung von 13,0 Sekunden auf Sebastien Ogier (Ford) in den Schlusstag der Rallye, Dritter ist Ogiers Teamkollege Ott Tänak (+14,5 Sekunden).

Titel-Bild zur News: Kris Meeke

Kris Meeke liegt nach dem zweiten Tag in Spanien vorne Zoom

"Es war ein guter Tag. Heute Morgen haben wir alle überrumpelt und heute Nachmittag ging es darum, nichts Dummes zu tun", sagt Meeke. "Das Auto macht auf diesen Prüfungen echt Spaß, jetzt müssen wir sehen, was morgen passiert", so der Citroen-Pilot, der am Samstag sein Tempo auf hohem Niveau kontrollierte - was ihm in dieser Saison nicht immer gelungen war.

Während Meeke auf einen der besten Tage der WRC-Saison 2017 zurückblicken konnte, erlitt die Hyundai-Mannschaft gewaltigen Schiffbruch. Bei der zwölften Wertungsprüfung traf Dani Sordo auf Gesamtrang zwei liegend einen Stein und musste sein Auto mit defekter Lenkung abstellen. Kurz darauf ereilte Andreas Mikkelsen an der selben Stelle das gleiche Schicksal. Der Norweger, der die Rallye bei seinem ersten Einsatz für Hyundai nach dem Freitag angeführt hatte, kämpfte zuvor schon mit dem nicht optimalen Set-up seines i20 WRC und war vor seinem Ausfall bereits auf Gesamtrang fünf zurückgefallen.

Doppelausfall für Hyundai

Thierry Neuville im dritten Hyundai wurde vor der neunten Wertungsprüfung durch einen Technikdefekt in einen kuriosen Unfall getrieben. "Vor der Prüfung ist der Hydraulikdruck zusammengebrochen, weshalb ich mit dem Schaltknüppel schalten musste. Außerdem wollte das Auto zuerst nicht starten", berichtet Neuville. "Als es dann lief, musste ich sehr schnell zum Start fahren. Dabei haben ich mich auf der Verbindungsetappe gedreht und bin hinten eingeschlagen." Mit 53,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze belegt Neuville vor dem Schlusstag Rang fünf. Das Podium kann der Belgier aus eigener Kraft nicht mehr erreichen.


Die Unfälle von Sordo und Mikkelsen

Damit könnte im Kampf um den WM-Titel bei der Rallye Spanien das Pendel weiter in Richtung Ogier ausschlagen. Der Franzose war zu Beginn des Tages mit der Abstimmung seines Ford Fiesta WRC nicht hundertprozentig zufrieden, kam dann aber immer besser in Schwung und gewann drei Wertungsprüfungen in Folge. Am Ende zeigte er sich des Tages regelrecht angriffslustig: "Jetzt bin ich morgen bereit für einen großen Angriff", sagt Ogier. "Es ist eng zwischen Ott und mir - ich muss kämpfen. Der Dritte wäre kein schlechtes Ergebnis, aber der Zweite wäre besser."

Tänaks Dritter Platz am Samstag ist umso erstaunlicher, da im Mittagsservice das Getriebe seines Autos getauscht werden musste. Das Ersatzgetriebe war allerdings dasjenige, welches er am Freitag auf den Schotterstraßen gefahren war. "Das bedeutet, dass wir für heute Nachmittag nicht das richtige Diff-Set-up haben werden, also wird es etwas schwieriger, aber hoffentlich können wir das Tempo halten ", so der Este. Das gelang ihm.

Rallye für Latvala endgültig gelaufen

Vierter ist vor dem Schlusstag Juho Hänninen (Toyota). Der Finne setzte sich am Vormittag stark in Szene und gewann auf dem von ihm nicht gerade bevorzugten Asphalt zwei Wertungsprüfungen. Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, der am Freitag vor dem Start der sechsten Wertungsprüfung aufgeben musste, konnte am Samstag nicht unter Rallye2-Reglement zurückkehren. "Ein starker Aufprall mit der Unterseite des Autos führte zu einem Defekt in der Motorschmierung. Das Team hat den Schaden untersucht und entschieden, wegen des Ausmaßes der Beschädigungen nicht erneut zu starten", heißt es dazu in einer Mitteilung von Toyota.

Am Sonntag erwartet die Fahrer mit sechs Wertungsprüfungen über eine Gesamtdistanz von 74,26 Kilometern ein relativ umfangreiches Programm. Zudem werden die ersten beiden Wertungsprüfungen des Tages bei Dunkelheit gefahren.