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  • 01.07.2017 20:23

  • von Maria Reyer & David Emmett

Ducati: Lorenzo zufrieden mit Rang sechs, Dovizioso ratlos

Jorge Lorenzo konnte sich im Qualifyingduell gegen Andrea Dovizioso in Deutschland durchsetzen, obwohl es nicht seine Lieblingsstrecke ist

(Motorsport-Total.com) - Verkehrte Welt bei Ducati: WM-Leader Andrea Dovizioso ist nach einem schwachen Qualifying mit Platz zehn unzufrieden, während Jorge Lorenzo sich auf den sechsten Platz verbessern kann. "Wenn gestern ein schwieriger Tag war, war heute ein positiver Tag bei beiden Bedingungen", lautet das Fazit des Mallorquiners. Er umrundete den Sachsenring in 1:28.383 Minuten (+1,081 Sekunden) und konnte nach dem Desaster-Qualifying in Assen zeigen, dass er auch bei schwierigen Verhältnissen mithalten kann. Dovizioso spricht hingegen von großen Problemen mit dem Grip am Hinterreifen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Ducati-Pilot Jorge Lorenzo freut sich über Platz sechs auf dem Sachsenring Zoom

Lorenzo war keineswegs auf seiner Lieblingsstrecke unterwegs am Samstag: "Auch auf der Yamaha hatte ich auf dem Kurs Probleme. Ich habe hier noch nie gewonnen. Auf der Ducati konkurrenzfähig zu sein, ist noch schwieriger. Im Nassen sind wir ganz okay, aber im Trockenen nicht wirklich schnell", erklärt er. "Ich wusste bereits, dass diese Strecke für mich schwierig werden wird." Aus diesem Blickwinkel gelang Lorenzo dennoch eine ordentliche Vorstellung. Im dritten Training kämpfte er sich in die Top 10 und damit ins Q2, wo er eine Sekunde auf die Spitze verlor.

"Im Nassen bin ich relativ konkurrenzfähig, die Ducati geht mit den Regenreifen gut um, daher kann ich pushen - etwas mehr bei weniger Wasser", präzisiert er. "Aber auch bei mehr Wasser auf der Strecke bin ich nicht so schlecht wie im Vorjahr zum Beispiel." Die sechste Position sei ganz okay, der 30-Jährige spricht gar von einem "positiven Tag". Er sei zufrieden, denn auch beim Set-up für trockene Bedingungen hat sich einiges getan. Im dritten Training habe er Änderungen vorgenommen.

Lorenzo: Weiterhin Arbeit an Fahrstil & Sitzposition

"Ich versuche außerdem meinen Fahrstil weiterhin umzustellen, um in der Kurvenmitte am Gas sanfter zu sein, damit die Traktionskontrolle weniger arbeiten muss. Damit kreiere ich auch mehr Stabilität auf der Front. Schritt für Schritt verstehe ich das Bike mehr", erklärt Lorenzo detailliert. "Es ist hier immer schwierig für mich, weil es nicht meine Lieblingsstrecke ist. Ich verliere besonders viel im dritten Sektor. Ich bin dort noch nicht sehr konkurrenzfähig im Gegensatz zu den ersten beiden Sektoren", bestätigt er seine Aussagen vom Vortag. Zu seiner Yamaha-Zeit war das genau umgekehrt.

"Wir haben eine Abstimmung probiert, die sonst kein Ducati-Fahrer fährt. Vielleicht ist es für mich wichtiger, weil ich Stabilität an der Front brauche." Die hatte er gestern in den schnellen Kurven noch ein wenig vermisst. "Wir haben auch versucht, die Sitzposition auf dem Bike zu verbessern. Das sind keine großen Schritte, aber sie helfen."

Teamkollege Dovizioso litt am Samstag unerwartet stark unter dem Reifenabbau am Hinterrad. Sein Resümee: "Heute lief es überhaupt nicht. Ich bin nicht zufrieden mit unserer Platzierung und der Rundenzeit. Ich konnte das Qualifying nicht perfekt ausführen." Er sei am Freitag noch problemlos 24 Runden auf dem gleichen Reifen gefahren und konnte am Ende sogar noch eine schnelle Zeit setzen. Am Samstag bekam er schon nach vier Runden arge Probleme. "Ich habe mich dazu entschieden, nicht zu pushen, trotzdem war der Reifen am Ende."


MotoGP am Sachsenring

Dovizioso: "War so langsam, das habe ich nicht erwartet"

"Ich hatte keinen Grip mehr am Hinterrad. Die Elektronik hat ebenfalls nicht optimal funktioniert. Am Ende habe ich gepusht, aber ich war so langsam. Das habe ich nicht erwartet, daher sind wir Zehnter." 1,4 Sekunden fehlen dem Italiener auf seinen WM-Kontrahenten Marc Marquez auf der Pole-Position. Für das Rennen am Sonntag hofft er auf eine stärkere Pace, diese sei "besser als Zehnter", versichert er. "Es wird schwierig zu verstehen sein, wer auch nach 15 Runden noch schnell sein wird. Speziell an diesem Wochenende im Nassen. Es wäre sehr wichtig gewesen in den ersten beiden Reihen zu starten, weil wir nicht die Schnellsten sind."

Andrea Dovizioso

WM-Leader Andrea Dovizioso war mit dem Verlauf des Qualifyings sehr unzufrieden Zoom

Kleines Trostpflaster: Auch seine direkten WM-Gegner, die Yamaha-Werkspiloten Valentino Rossi und Maverick Vinales, hatten am Samstag Probleme. Auf den Plätzen neun und elf haben sie Dovizioso ins Sandwich genommen. "Ich bin nicht glücklich darüber. Aber zum Glück sind Valentino und Maverick gleich neben mir." Marquez könnte ihm mit einem Sieg am Sonntag die WM-Führung noch vor der Sommerpause wieder entreissen.