• 24.04.2017 09:27

  • von Dominik Sharaf

Friede bei Volkswagen: Reifenschaden sorgte für Teamkollision

Petter Solberg und Johan Kristoffersson machen sich keine Vorwürfe: Warum es Pech war, dass die PSRX-Mannschaft in Portugal eine Siegchance ausließ

(Motorsport-Total.com) - Trotz einer Teamkollision herrscht keine dicke Luft bei PSRX-Volkswagen: Ex-Weltmeister Petter Solberg und sein Stallgefährte Johan Kristoffersson, die sich im Finale des Rallycross-WM-Laufes im portugiesischen Montalegre am Sonntag ins Auto fuhren, können sich den Zwischenfall erklären. "Ich habe mir hinten links einen Reifenschaden eingefangen", deckt der Norweger auf, warum er in Führung liegend an Tempo verlor und den direkt hinter ihm liegenden Schweden einbremste.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg kämpfte in Portugal um den Sieg - bis der Reifenschaden kam Zoom

Das Problem: Da der Pneu im engen und kurvigen Teil der Strecke Luft verlor, war es Solberg zunächst unmöglich, das Schwesterfahrzeug passieren zu lassen. "Leider kam der Reifenschaden zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, weil ich ihn damit kurzzeitig ausgebremst habe", bedauert Solberg mit Blick auf Kristoffersson. Als der 28-Jährige bei einem Überholversuch auffuhr, sah es so aus, als hätte er für den beschädigten Gummi gesorgt. Dabei gab es wohl nur marginal Kontakt.

Auf der Geraden machte Solberg Platz, doch der Sieg war Volkswagen schon aus den Händen geglitten. Von der gegenseitigen Behinderung der beiden Polo-Piloten, die mit ihrem Formationsflug eine vor dem Rennen abgesprochene Taktik exerzierten, profitierten Mattias Ekström und Sebastian Loeb. Sie hatten die Joker-Sektion früh durchfahren, waren sich einig und schlossen die Lücke.

"Das ist bitter, aber so etwas passiert manchmal", bedauert Solberg, der das Ziel als Sechster und Letzter erreichte. Kristoffersson rettete den dritten Rang und sicherte die Führung in der Team-Gesamtwertung ab. Ein schwacher Trost, denn: PSRX hatte in Montalegre von Beginn an das Tempo bestimmt und musste sich am Ende Audi und Peugeot geschlagen geben. "Ich denke, wir hatten in jedem Fall den nötigen Speed dafür", trauert Kristoffersson einem möglichen Erfolg hinterher.


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Er muss sich auch an die eigene Nase packen. Kristoffersson verschenkte eine bessere Ausgangsposition, als er im dritten Qualifikationslauf ohne Not die Joker-Sektion ausließ und eine Strafe aufgebrummt bekam. "So etwas kann passieren. Es war einfach ein Fehler, mehr nicht." Solberg stärkt ihm nach dem verhagelten Wochenende den Rücken: "Ich bin sehr froh, Johan an meiner Seite zu haben. Ich lerne vieles von ihm, und ich hoffe, dass er sich auch von mir einiges abschauen kann."