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WRC will die Macht der Hersteller einschränken

Die FIA will den Einfluss der Hersteller in der WRC einschränken und Privatteams bessere Chancen ermöglichen: Satellitenteams a la MotoGP eine Lösung?

(Motorsport-Total.com) - Die Kontroverse um die Homologation der 2017er Volkswagen Polo hat offenbar das Faß offenbar zum Überlaufen gebracht. Nachdem der Einsatz des fertig entwickelten Autos in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) durch Privatteams am Widerstand der eingeschriebenen Hersteller gescheitert war, will der Automobilweltverband FIA die Macht der Werke einschränken und die WM auf diese Weise auch für Privatteams attraktiver machen.

Titel-Bild zur News: Mads Ostberg

Privatiers sollen in der WRC bessere Chancen bekommen Zoom

"Wir schauen, was wir in dieser Richtung ab 2018 tun können", wird FIA Rallyedirektor Jarmo Mahonen von 'Autosport' zitiert. Ziel sei die Bildung von Strukturen, in denen neben den Herstellern auch private Teams erfolgreich in der WRC antreten können. Das ist bisher nicht der Fall.

Seit Jahren dominieren die Werksteams der Hersteller, privat eingesetzte Autos sind in der Regel krasse Außenseiter. Der letzte Sieg eines Privatiers gelang Mads Östberg 2012 bei der Rallye Portugal - allerdings auch nur, weil der damalige Citroen-Werksfahrer Mikko Hirvonen als eigentlicher Sieger disqualifiziert wurde.

Ein Vorbild für die WRC könnte die MotoGP sein, wo es neben den Werksmannschaften auch sogenannte Satellitenteams gibt, die Motorräder der offiziellen Hersteller einsetzen. "Wir schauen uns andere Serien wie die MotoGP an, wo Teams gegeneinander antreten, es aber auch Raum für Hersteller gibt", sagt Mahonen. In der MotoGP ging dieses Konzept im vergangenen Jahr auf, drei von 18 Rennen wurden von Privatiers gewonnen.

Nach diesem Vorbild könnten auch die WRC-Hersteller künftig dazu verpflichtet werden, Fahrzeuge an interessierte und solvente Kunden abzugeben, was bisher nur bei M-Sport der Fall ist. Mahonen stellte jedoch klar, dass die WRC als Weltmeisterschaft ohne Hersteller nicht denkbar sei: "Es ist aber an der Zeit, sie zu modernisieren."