Toyota erklärt: Warum man sich für Latvala entschieden hat

Der Toyota-Sportdirektor erklärt, warum man sich für Jari-Matti Latvala entschieden hat - Im Rückblick gibt Latvala zu, dass er versucht hat, Ogier zu kopieren

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala ist derzeit der erfahrenste Pilot in der Rallye-Weltmeisterschaft. 2007 absolvierte der Finne seine erste volle Saison. Dreimal wurde er Vizeweltmeister, 16 Rallyes konnte er gewinnen. Nach seiner Zeit bei Ford und Volkswagen ist Toyota für Latvala eine Art Neustart. Er ist der Teamleader und soll mit seiner Erfahrung den Yaris WRC ganz an die Spitze führen. Der zweite Platz beim Debüt in Monte Carlo war Balsam auf die Seele des 31-Jährigen. Man sah Latvala schon länger nicht so ruhig und ausgeglichen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila

Bei Toyota versucht Jari-Matti Latvala seine Karriere neu zu starten Zoom

Vor allem die letzte Saison bei Volkswagen war für ihn schwierig, es war sein schwächstes Jahr überhaupt. Latvala stand vier Jahre lang klar im Schatten von seinem Teamkollegen Sebastien Ogier, und zuletzt präsentierte sich auch Andreas Mikkelsen stärker. "Ich habe den Titel nicht gewonnen, weil ich versucht habe so zu fahren wie Sebastien", gibt Latvala bei 'Autosport' zu. "Ich war bei meinem eigenen Fahrstil komplett verwirrt." Seine Bemühungen waren erfolglos, Ogier war klar der schnellere Mann.

In den gemeinsamen vier Jahren gewann Ogier 31 Rallyes, Latvala nur neun. "Gegen Ende der vergangenen Saison war ich komplett verwirrt. Alles war so schwierig. Ich wusste nichts und fragte, wie ich fahren soll. Ich versuchte Seb zu kopieren, deshalb hatte ich keine Chance", findet Latvala deutliche Worte. "Ich konnte mich nicht auf meinen Job konzentrieren, weil ich ständig auf ihn geschaut habe. Ich vergaß komplett meinen eigenen Fahrstil und war nur darauf fokussiert, es so zu machen wie er."

Beim Finale in Australien fand Latvala wieder Vertrauen ins Auto. Schließlich erhielt er von Toyota eine Chance, sonst hätte er womöglich pausieren müssen. "Ein Mitgrund für unsere Entscheidung war Jaris Erfahrung als Test- und Entwicklungsfahrer", sagt Sportdirektor Jarmo Lehtinen im WRC-Podcast. "Er ist sehr analytisch und technisch versiert. Gemeinsam mit Juhos Erfahrung aus dem vergangenen Jahr glauben wir, dass es eine sehr gute Kombination ist."

Lehtinen war viele Jahre lang Beifahrer von Mikko Hirvonen. Ein Großteil der Toyota-Mannschaft besteht aus Finnen. Fiel deshalb die Entscheidung gegen Mikkelsen? "Wir haben keine Landesflaggen an der Wand hängen, sondern konzentrieren uns auf die Performance und die Analyse", betont Lehtinen, gibt aber zu: "Mikkelsen war eine Möglichkeit." Die Rallye Monte Carlo zeigte, dass Latvala für Toyota eine gute Wahl war.

"Ich muss sagen, dass ich sehr glücklich war, als ich Jari in Monte Carlo so relaxt und guter Stimmung gesehen habe. Er hat mir gesagt, dass er sich im Team sehr wohlfühlt. Wir alle wissen, dass wir brillante Prüfungszeiten sehen können, wenn Jari im Auto relaxt ist", sagt Lehtinen und hofft, dass die gute Stimmung bleibt: "Ich hoffe, dass wir ihm helfen können und er das gute Gefühl behält. Jari-Matti und Tommi (Mäkinen; Anm. d. Red.) verstehen sich sehr gut und meine Zeit im Rallye-Auto ist auch noch nicht so lange her. Er hat jetzt Leute um sich, die seine Gefühle und was er in einer Prüfung durchmacht verstehen."

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