Truck-Zwischenwertung: Duell De Rooy gegen Kamaz

Mit zwei Etappensiegen erobert Gerard de Rooy (Iveco) die Dakar-Gesamtführung - Kamaz hängt dem Titelverteidiger mit vier Trucks auf den Fersen

(Motorsport-Total.com) - In der Truck-Wertung der Rallye Dakar 2017 tobt das erwartete Duell Kamaz gegen Iveco. Die Konkurrenz von MAN und Tatra ist nach den ersten fünf Etappen bereits abgeschlagen und spielt derzeit keine Rolle an der Spitze des Gesamtklassements. Martin Kolomy (Tatra) gewann zwar den Prolog, aber als die Etappen schwieriger wurden, büßte der Tscheche mehr als drei Stunden ein. Kamaz und vor allem Gerard de Rooy zeigten in der ersten Woche ihre Erfahrung und Klasse.

Titel-Bild zur News: Gerard de Rooy

Mit zwei Tagessiegen setzte sich Gerard de Rooy an die Spitze des Klassements Zoom

Der Russe Eduard Nikolaew, Sieger von 2013, gewann die dritte Etappe, während de Rooy durch Reifenprobleme eine halbe Stunde verlor und nur Platz 17 im Klassement inne hatte. Das automatische Drucksystem zum Aufpumpen der Reifen funktionierte nicht richtig. Sechs Mal musste die Besatzung die Reifen händisch aufpumpen, zwei platte Pneus wurden auch mit einem Teamkollegen getauscht.

Dann änderte sich das Bild. De Rooy gewann die vierte Etappe und kam damit wieder in Schlagdistanz zur Spitze. Nikolaew machte einen Navigationsfehler und steckte anschließend rund 20 Minuten im Sand fest. Und auch die verkürzte fünfte Etappe ging an den Niederländer. Es war der insgesamt 32. Tageserfolg für den zweifachen Gesamtsieger.

Damit übernahm de Rooy am Freitag die Gesamtführung, doch die starke Kamaz-Mannschaft übt weiter Druck aus. Nikolaew hat lediglich 2:23 Minuten Rückstand und auch Dimitri Sotnikow liegt nur sechseinhalb Minuten zurück. Mit Aijrat Mardeew auf Platz vier hat Kamaz ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Platz fünf hält der Niederländer Pascal de Baar mit dem K520 Renault-Truck. Diese überarbeitete Version verfügt als einziges Fahrzeug im Feld über ein Automatikgetriebe.

Eduard Nikolaew

Die russische Kamaz-Mannschaft ist mit vier Trucks vorne dabei Zoom

Wie hart es auch in der LKW-Wertung zugeht, zeigt das Beispiel Martin van den Brink. Der Niederländer holte auf der zweiten Etappe seinen ersten Tagessieg, doch dann streikte sein CBH385 Renault im Laufe der dritten Etappe. "Mein Co-Pilot Marcel machte ein Lagerfeuer, damit wir es in der Nacht warm haben, während der Truck repariert wird", berichtet van den Brink. "Im Morgengrauen konnten wir weiterfahren und kamen gerade noch rechtzeitig zum Start der vierten Etappe."

Van den Brink zeigte dann sein Tempo und belegte Platz 14 im Tagesklassement. Dann gab es im laufe der fünften Etappe wieder Probleme. In der Gesamtwertung hält er den 41. und vorletzten Platz. Auf der offiziellen Ausfallliste stehen bislang drei LKW.

Truck-Zwischenwertung nach 5 von 12 Etappen (Top 10):
01. de Rooy/Torrallardona/Rodewald (Iveco) - 14:06:07
02. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) +2:23 Minuten
03. Sotnikow/Akhmadeew/Leonow (Kamaz) +6:36
04. Mardeew/Beljaew/Swistunow (Kamaz) +16:32
05. de Baar/Roesink/de Graaf (Renault) +32:25
06. Villagra/Yacopini/Torlaschi (Iveco) +34:30
07. Schibalow/Amatjch/Romanow (Kamaz) +42:39
08. Stacey/van der Vaet/Kupper (MAN) +43:30
09. Versluis/Klein/Pronk (MAN) +45:16
10. van den Heuvel/Kujpers/van Oort (Scania) +1:05:44 Stunden