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Rallye Dakar: Walkner übt Kritik am Roadbook

KTM-Fahrer Matthias Walkner kritisiert die Dakar-Veranstalter für das mangelhafte Roadbook - Fehlende Einträge erklären die vielen Navigationsfehler

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Dakar ist in diesem Jahr extrem anspruchsvoll und abwechslungsreich. Ständig änderten sich in der ersten Woche die Gesamtwertungen in allen Klassen. Dazu sind teilweise große Zeitensprünge zu sehen. Vor allem für die Motorradfahrer waren die bisherigen Etappen knifflig, da sie die Speziale als erste Kategorie eröffnen und somit die Spuren für den Rest legen. Am dritten, vierten und fünften Tag verfuhren sich die Fahrer regelmäßig.

Titel-Bild zur News: Matthias Walkner

Matthias Walkner im Biwak beim Studium des Roadbooks für den nächsten Tag Zoom

Mittlerweile wird die Kritik am Roadbook größer. Die Fahrer erhalten jeweils am Abend den Aufschrieb für den nächsten Tag. "Die Veranstalter versuchen die Navigation schwieriger zu machen, was ja okay ist, aber indem sie viel weniger Informationen preisgeben", schreibt KTM-Werksfahrer Matthias Walkner auf seiner Facebook-Seite. In die Falle tappte der Österreicher am Freitag. Als Erster gestartet war Walkner gut unterwegs, doch dann schlug er die falsche Richtung ein.

Im Ziel ärgert er sich über das mangelhafte Roadbook: "Dann war eine Note über 17 Kilometer, wir hätten dann die Hauptverbindungsstraße verlassen müssen, was im Roadbook aber nicht vermerkt war. Und wenn es dir das nicht anzeigt, bleibt man auf der Hauptstraße", so Walkner. "Also mehr oder weniger wurde eine Note vergessen. Ich bin dann 17 Kilometer bis zum nächsten Punkt gefahren. Dann hab ich gecheckt, dass ich falsch bin und bin wieder zurückgefahren." Er traf dann auf seine Verfolger, die deutlich nach ihm gestartet sind.

Damit war klar, dass Walkner viel Zeit verloren hat. "Wenn ich vor einer T-Kreuzung stehe, muss ich wissen, ob ich links oder rechts abbiegen muss und nicht raten und auf gut Glück eine Richtung einschlagen. So erklärt sich auch die extreme Springerei der letzten Tage, dass plötzlich Barreda 15 Minuten schneller ist als alle anderen und dann verliert wieder ein anderer 20 Minuten. so was gibt es normal bei keiner Rallye. Ich hab keine Ahnung was die Veranstalter damit bezwecken wollen", macht der Österreicher seinem Ärger Luft.

Durch dieses Navigationsproblem fiel Walkner in der Gesamtwertung vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Der Rückstand auf seinen KTM-Teamkollegen Sam Sunderland, der nach der fünften Etappe die Gesamtführung übernommen hat, beträgt 29 Minuten. "Es kann schwierig gestaltet werden, aber wenn es dann ein reines Lotteriespiel wird, ist es zu viel. Abhacken und nach vorne schauen", denkt Walkner bereits an die zweite Dakar-Woche. Durch die Absage der Etappe am Samstag mussten die Fahrer im Regen nach La Paz fahren. Der Sonntag ist dann der Ruhetag.