Dakar-Titelverteidiger Toby Price: Odyssee nach Beinbruch

Nach seinem Oberschenkelbruch bei der vierten Etappe erlebte Toby Price eine strapaziösen Transport ins Krankenhaus und kämpft mit Komplikationen

(Motorsport-Total.com) - Das Unternehmen Titelverteidigung in der Motorradwertung der Rallye Dakar war für KTM-Pilot Toby Price schon nach der vierten Etappe beendet. Auf dem Abschnitt zwischen San Salvador De Jujuy und Tupiza kam der Australier am vergangenen Donnerstag heftig zu Sturz und zog sich einen vierfachen Bruch des linken Oberschenkels zu. Doch nicht unter der Verletzung selbst, sondern auch unter dem strapaziösen Transport ins Krankenhaus hatte Price zu leiden.

Titel-Bild zur News: Toby Price

Toby Price' Rallye Dakar 2017 nahm ein vorzeitiges und schmerzhafte Ende Zoom

"Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis der Hubschrauber kam, aber ich wusste, dass mein Bein gebrochen ist. Das war ziemlich schmerzhaft", sagt der KTM-Pilot, der die Rallye Dakar 2016 gewinnen hatte. Nach seinem Sturz wurde Price zunächst per Rettungshubschrauber bis zum Startpunkt der Etappe in San Salvador De Jujuy transportiert. Von dort ging es mit dem Flugzeug in die bolivianisch Hauptstadt La Paz.

Vom dortigen Flughafen brachte den Australier dann ein Rettungswagen ins Krankenhaus, was alles andere als ein Vergnügen war. "Die Straße war sehr schlecht, weshalb ich festgeschnallt werden musste und eine weitere Injektion bekam", erinnert sich Price an die schmerzhafte Fahrt. Im Krankenhaus wurde der Oberschenkelbruch erfolgreich operativ versorgt. Doch Price' Leidenszeit war damit noch nicht zu Ende.

"Die Nächte ich in La Paz waren echt schlimm. Die Sprachbarriere ist sehr hinderlich und außerdem habe ich einen leichten Schlaganfall erlitten", berichtet Price. "Die Ärzte glauben, dass er durch ein Blutgerinnsel aus der Lunge ausgelöst wurde. Die Spezialisten arbeiten aber daran."

Umso mehr freute sich der KTM-Pilot am Sonntag über den Besuch seines Teams und einiger australischer Fans, welche mit dem Dakar-Tross mitreisen. Nun hofft Price, dass er so schnell wie möglich transportfähig wird, damit er die Rückreise in die australische Heimat antreten und dort mit der Rehabilitation beginnen kann.

Wie genau der Unfall passiert ist, kann Price bis heute nicht sagen. "Ich weiß nur noch, dass ich irgend etwas hart getroffen habe", so der Australier, der vermutet, dass er in einem ausgetrockneten Flussbett unglücklich gegen einen Felsen geprallt war. "Meine letzte Erinnerung ist, dass ich durch die Luft fliege und auf dem Boden lande. Danach war ich erst einmal eine Weile benommen."