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  • 04.01.2017 21:50

  • von Roman Wittemeier

Dakar 2017 am Mittwoch: Peugeot-Traum und Toyota-Drama

Stephane Peterhansel (Peugeot) gewinnt die dritte Etappe der Rallye Dakar 2017: Alle drei Werks-Toyotas bleiben kurz vor dem Ende mit Pannen stehen

(Motorsport-Total.com) - Die dritte Etappe der Rallye Dakar 2017 brachte Freud für Peugeot und Leid für Toyota. Auf dem Teilstück von San Miguel de Tucuman nach San Salvador de Jujuy mit 364 Wertungskilometern profitierte Stephane Peterhansel (Peugeot) von seiner umfangreichen Erfahrung. Der Franzose, der die Dakar jeweils sechsmal im Auto und auf dem Motorrad gewinnen konnte, fuhr am Ende einen sicheren Tagessieg heraus. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Carlos Sainz betrug im Ziel 1:54 Minuten.

Titel-Bild zur News: Stephane Peterhansel

Bissiger Peugeot-Löwe: Stephane Peterhansel war nicht zu stoppen Zoom

Das erste Teilstück am Mittwoch stand ganz im Zeichen der Navigatoren. Im schwierigen und unübersichtlichen Gelände mit einigen erheblichen Steigungen war Peterhansels langjähriger Partner Jean Paul Cottret die entsprechend große Hilfe. Der Peugeot 3008 DKR mit der Startnummer 300 der beiden Titelverteidiger sprintete der Konkurrenz auf und davon. Nach dem ersten Drittel der Tagesdistanz hatte das Duo bereits einen erheblichen Vorsprung. Einzig Nasser Al-Attiyah (Toyota) konnte zu jenem Zeitpunkt noch mithalten.

Während Vortagessieger Sebastien Loeb in seinem Peugeot immer mehr Zeit verlor, jagte der Katari den bärenstarken Peterhansel. Zur Mitte der Etappe hatte Al-Attiyah den Rückstand aufgeholt und zog am Franzosen vorbei. Doch dann das große Pech: Rund 80 Kilometer vor dem Ende der Tagesdistanz verlor der Toyota Hilux von Al-Attiyah ein Rad. Rund eine Stunde dauerte die notwendige Reparatur. Die Markenkollegen Giniel de Villiers und Nani Roma strandeten ebenfalls - was für ein rabenschwarzer Tag für Toyota!

Somit war der Weg frei für die große Konkurrenz von Peugeot. Nach zwei schwierigen Tagen zum Auftakt der Dakar 2017 brachte Peterhansel am Ende seinen 3008 DKR als Tagessieger ins Biwak. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Peugeot-Kollegen Carlos Sainz (2./+1:54 Minuten) und Sebastien Loeb (3./+3:08), dem ein starkes Finish gelang. Der Finne Mikko Hirvonen brachte seinen Mini als bester Verfolger der "Löwen" mit einem Rückstand von 3:57 Minuten als Vierter ins Tagesziel.

Die leidgeplagten Toyotas von Nani Roma (8.) und Giniel de Villiers (18.) erreichten nach den Reparaturen immerhin noch solide Positionen. Nasser Al-Attiyah, dessen Hilux nach dem Radwechsel kurz vor der Ziellinie noch ein zweites Mal stehen blieb, muss seine Ambitionen auf den dritten Dakar-Sieg nach den Erfolgen 2011 und 2015 begraben. Cyril Despres (5.) und Porsche-Werksfahrer Romain Dumas (12.) rundeten derweil einen Traumtag für Peugeot ab.

In der Gesamtwertung hat Sebastien Loeb viel Vorsprung eingebüßt, die Führung aber dennoch knapp verteidigt. Der Franzose führt nun mit hauchdünnen 42 Sekunden vor Peugeot-Markenkollege Carlos Sainz. Stephane Peterhansel konnte sich mit seinem Tagessieg im Klassement auf den dritten Rang verbessern. Mikko Hirvonen (4.) hat mit seinem Mini nach drei Etappen bereits fast zehn Minuten Rückstand auf die Spitze.


Fotos: Rallye Dakar 2017, Erste Woche


Die Dakar 2017 wird am Donnerstag auf dem Weg nach Tupiza über 416 Wertungskilometer und dem Grenzübertritt von Argentinien nach Bolivien fortgesetzt.

Gesamtwertung nach der 3. Etappe (Top 10):
01. Sebastien Loeb (Peugeot) - 06:54:56 Stunden
02. Carlos Sainz (Peugeot) + 0:42 Minuten zurück
03. Stephane Peterhansel (Peugeot) + 4:18
04. Mikko Hirvonen (Mini) + 9:38
05. Nani Roma (Toyota) + 13:04
06. Yazeed Al Rajhi (Mini) + 15:17
07. Cyril Despres (Peugeot) + 15:25
08. Orlando Terranova (Mini) + 21:29
09. Jakub Przygonski (Mini) + 27:37
10. Martin Prokop (Ford) + 33:54