• 15.01.2017 09:09

  • von Dominik Sharaf

Citroen: Erst ab Rallye Portugal mit drei 2017er-Autos

Die Franzosen setzen in Monte Carlo auf Kris Meeke als Speerspitze - Craig Breen fährt im Vorjahresauto - Entwicklungszeit für C3 WRC war extrem knapp

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Aufgalopp der neuen Generation der WRC-Autos in der kommenden Woche in Monte Carlo hält Mitfavorit Citroen den Ball flach. Die Franzosen setzen bis zum sechsten WM-Lauf in Portugal nur zwei ihrer neu entwickelten C3 WRC ein und ergänzen das Aufgebot um ein Vorjahresauto, ehe das Trio im Mai komplett ist. Zum Auftakt klemmen sich Kris Meeke und Stephane Lefebvre hinter das Volant des Neuwagen, während Craig Breen mit dem alten DS3 WRC an den Start rollt.

Titel-Bild zur News: Citroen C3 WRC

Der Citroen C3 WRC soll sich in Monte Carlo auf Eis und Schnee bewähren Zoom

Teamchef Yves Matton ist nicht sicher, ob das neue Auto schon ausgereift ist: "Wir haben im Vorfeld einer Saison immer das Gefühl, dass uns ein paar zusätzliche Tage für die Entwicklung nicht hätten schaden können", seufzt der Belgier, "aber wo wenig Zeit wie für den C3 WRC hatten wir in der gesamten Citroen-Geschichte nicht." Das Auto sei gut und zuverlässig, aber nicht erprobt im Vergleich mit der Konkurrenz aus den Häusern Hyundai und Ford sowie Neueinsteiger Toyota.

"Wir müssen zwischen einem Test und einer viertägigen WM-Rallye differenzieren", warnt Matton vor zu viel Optimismus. Auf gutes Handling könnten die Piloten des C3 WRC jedoch zählen, verspricht Citroens gestresster Technikchef Laurent Fregosi: "Das Ziel war es, ein Auto zu bauen, mit denen die Piloten einfach klarkommen und das es verzeiht, wenn plötzlich der Grip fehlt."

Meeke, der 2016 vor dem Karriere-Aus stand, soll als Speerspitze fungieren. Schließlich hat der Brite bewiesen, dass er das Zeug dazu hat, Rallyes zu gewinnen. "Ich will relaxed bleiben und es genießen, das Auto zu fahren. In Monaco kann alles passieren", gibt er sich unverbindlich, während Lefebvre in anderen Sphären zu Hause ist: "Ich will so viele Punkte wie möglich holen", dämpft der Franzose die Erwartungen. "Mir fehlt Zeit hinter dem Volant und ich will mich nicht überfordern."


Citroen zeigt den neuen C3 WRC 2017

Breen ist deswegen froh, zunächst nicht ins Haifischbecken der Topstars abtauchen zu müssen: "Ich freue mich, dass ich die Saison im alten Auto beginnen kann, weil es mir in Monaco an Erfahrung fehlt", bekennt der Ire. "Mir geht es darum, Kilometer abspulen - über einige WM-Punkte wäre ich auch nicht unglücklich." Teamchef Matton führt seinen Youngsters vor Augen, lieber nicht zu viel Risiko zu nehmen - schließlich winkt die Hersteller-WM: "Mit zwei Autos gibt es keinen Plan B oder einen doppelten Boden."