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Herausforderer Toyota: Mit 4x4 und Al-Attiyah gegen Peugeot

Toyota setzt bei der Rallye Dakar nicht auf die neue Evo-Version: Nasser Al-Attiyah, Giniel de Villiers und Nani Roma rechnen sich mit dem Allradler Siegchancen aus

(Motorsport-Total.com) - Toyota wartet noch auf den ersten Sieg bei der berühmten Rallye Dakar. Für die Ausgabe im Januar 2017 verstärkte sich die Mannschaft personell. Zu Giniel de Villiers gesellen sich nun Nasser Al-Attiyah (Sieger 2011 und 2015) und Nani Roma (Sieger 2014). De Villiers und sein Deutscher Co-Pilot Dirk von Zitzewitz sind Meister der Konstanz. Seit die Rallye in Südamerika ausgetragen wird, war das Duo immer in den Top 10. Mit dem Toyota Hilux standen de Villiers/von Zitzewitz viermal auf dem Podest und waren einmal Vierter.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah und der Toyota Hilux: Die Kombination für den Gesamtsieg? Zoom

Was fehlt ist der Gesamtsieg. De Villiers fährt in der Regel konstant und fehlerfrei, aber ihm wird nachgesagt, nicht der Allerschnellste zu sein. Mit Al-Attiyah, der 2016 mit dem Mini Zweiter wurde, sitzt nun einer der schnellsten Fahrer in einem der Hilux. "Mit Toyota habe ich einen guten Kompromiss gefunden", sagt der Katari. "Dieses Auto hat die Dakar noch nie gewonnen. Das macht es zu einer interessanten Herausforderung. Sollte ich gewinnen, dann wird mein Name immer ein Teil der Geschichte sein."

"Das Auto funktioniert gut. Matthieu (Baumel, sein Co-Pilot; Anm. d. Red.) und ich haben extrem viel gearbeitet. Es ist gut, dass wir Peugeot in Spanien und Marokko geschlagen haben", spricht Al-Attiyah seine Siege bei der Baja Aragon und der Rallye Marokko an. "Aber man darf nicht vergessen, dass wir kein Werksteam sind. Das heißt aber nicht, dass wir die Dakar nicht gewinnen können. Man muss die Etappen in großer Höhe berücksichtigen. Peugeot ist mit ihren vier Fahrern in der Favoritenrolle, aber die Dakar ist ganz anders als alle anderen Rennen."

Der Hilux wird von einem fünf Liter V8-Benzinmotor mit rund 390 PS angetrieben. Die Veranstalter genehmigten einen um einen Millimeter größeren Luftmengenbegrenzer, was vor allem bei den Etappen auf mehr als 3.000 Metern Seehöhe eine Hilfe sein wird. Toyota, Peugeot und Mini verwenden nun alle einen 38 Millimeter Luftmengenbegrenzer, in den vergangenen Jahren war jener von Toyota um einen oder zwei Millimeter kleiner. Dieser Nachteil des Saugbenziners gegenüber den Turbodiesel wurde nun ausgeglichen.

Neuer Hilux Evo nach Buggy-Reglement muss noch warten

Im Laufe des Jahres wurde in Südafrika bei Glyn Hall ein neuer Hilux entwickelt, der ein komplett anderes Konzept verfolgt. Der Toyota Hilux Evo verfügt nur über Hinterradantrieb und entspricht dem Buggy-Reglement, das von Peugeot so erfolgreich umgesetzt wurde. Optisch erinnert diese Evo-Version an einen Pickup, aber das Gesamtgewicht ist um fast 500 Kilogramm niedriger. Außerdem ist deutlich mehr Federweg erlaubt sowie ein System, um die Luft aus den Reifen ab- und einzulassen. Der Hilux Evo wurde auch schon ausgiebig getestet, wird aber erst bei der Dakar 2018 am Start stehen.

Für de Villiers ist es im kommenden Januar die letzte Chance, mit dem Allradler zu gewinnen. "Wir haben in diesem Jahr mehr als 3.000 Kilometer getestet", sagt der Südafrikaner über die Vorbereitungen. "Die Basis ist sehr gut, wir haben deutliche Verbesserungen erzielt. Es ist der schnellste Hilux, den ich je gefahren bin. Er zeigte sein Potenzial in Marokko und dominierte Peugeot. Außerdem ist Nasser eine Bereicherung für das Team. Er ist der Schnellste. Für mich persönlich ist er eine zusätzliche Herausforderung. Mit dem neuen Luftmengenbegrenzer hoffe ich, dass sich die Dinge nun ändern. Wenn wir jetzt nicht gewinnen, dann müssen wir eine neue Richtung einschlagen."

Bei Overdrive-Toyota wird der Spanier Roma mit seinem Co-Piloten Alex Haro Bravo einen Hilux fahren. Dank seiner Erfahrungen bei Mitsubishi und Mini wird mit Roma zu rechnen sein, obwohl er im Vorfeld nur zwei Rallyes bestritten hat. Platz sechs in Marokko gepaart mit der Zuverlässigkeit des Hilux machen den Routinier zu einen Anwärter für die Top 5. "Wir sind optimistisch, aber trotzdem vorsichtig. Die Dakar ist eine spezielle Rallye. Ich hoffe, alles funktioniert sehr gut", sagt Roma, der auch 2004 die Motorrad-Wertung gewinnen konnte. Die weiteren Toyota-Fahrer in Südamerika sind Erik van Loon, Marek Dabrowski, Ronan Chabot und Khalifa Al-Attiyah.