• 23.12.2016 09:04

Citroen-Boss: "Der C3 ist wie dafür gemacht"

Citroen-Teamchef Yves Matton erklärt, warum der französische Autobauer in die WRC zurückkehrt und weshalb sich die Fans auf die neuen Auto

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Jahr Pause kehrt Citroen 2017 als Hersteller in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zurück. Und wie! Der neue C3 WRC sorgte bei seiner Präsentation für Furore, wirkt er doch von allen WRC-Autos der neuen Generation am spektakulärsten. Im Interview spricht Citroen-Teamchef Yves Matton über die Gründe für die Rückkehr in die WRC, blickt auf die Entwicklung des neuen Autos und erklärt, warum ihn die neuen Boliden so sehr begeistern.

Titel-Bild zur News: Yves Matton

Yves Matton bekommt beim Anblick des C3 WRC strahlende Augen Zoom

Frage: "Herr Matton, wieso kehrt Citroen wieder als Hersteller in die WRC zurück?"
Yves Matton: "Dabei spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Unser Drei-Jahres-Zyklus in der WTCC ging zu Ende, und die Marke stand mit dem neuen C3 vor der Einführung eines strategisch wichtigen, neuen Produkts. Zur gleichen Zeit war die FIA dabei, die neuen Regeln für die WRC auszuarbeiten. Das C3 ist wie dafür gemacht, und so kam alles zusammen."

Frage: "Welche Herausforderungen stellen die neuen Regeln dar?"
Matton: "Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es nur eine deutliche Weiterentwicklung der bisherigen Regeln ist. Aber es steckt viel mehr dahinter. Die höhere Motorleistung, der gewachsene Einfluss der Aerodynamik und die Rückkehr des Mitteldifferentials sind die drei wesentlichen Veränderungen."

"Auf diese drei Punkte haben wir uns konzentriert und dabei sowohl unsere Erfahrung aus dem Rallyesport als auch die zuletzt auf der Rundstrecke gemachten in die Waagschale geworfen. Dadurch konnten wir schneller entwickeln und haben über den Tellerrand hinaus geblickt."

Frage: "Wie ist die Arbeit seit dem Beginn des Projekts gelaufen?"
Matton: "Es ist atemberaubend! Der Zeitplan für die Entwicklung war enger gesteckt als bei jedem früheren Programm. Trotz unserer beträchtlichen Erfahrung mussten wir uns beim Design und der Entwicklung des Autos sputen. Dank des Knowhows des Team konnten wir viele Kilometer ohne ernsthafte Probleme abspulen. Ohne dieses Wissen, hätten wir den Zeitplan nicht einhalten können."

Frage: "Erkennen Sie im Citroen C3 WRC Anleihen aus der Gruppe B?"
Matton: "Der C3 erinnert in der Tat an diese Autos, die eine ganze Generation von Rallye-Enthusiasten begeistert hat, mich eingeschlossen. In den 30 Jahren hat sich aber eine Menge verändert, vor allem in Sachen Sicherheit. Aber wir werden in der nächsten Saison wieder erleben, dass die Fahrer ein aggressives, fauchendes Biest zähmen müssen. Als ich zum ersten Mal sah, wie Kris Meeke das Auto fuhr, habe ich zu mir gesagt, dass wir unser Ziel erreicht haben. Diese neue Generation von WRC-Autos hat etwas extrem spektakuläres."


Citroen zeigt den neuen C3 WRC 2017

Frage: "Können diese Autos der WRC neuen Schwung geben?"
Matton: "Die WRC-Autos wurden bisher oft kritisiert, weil sie nicht aggressiv genug seien. Was die Bilder und die Veranstaltungen betrifft, war der Rallyesport durchaus spektakulär, aber den Autos hat definitiv etwas wildes, verrücktes gefehlt. Das werden wir nun wieder sehen. Ich hoffe, dass die Veränderungen das Interesse jüngerer Fans wecken und einen positiven Effekt auf die Meisterschaft haben."