Mentaltraining: Mit welchen Tricks Latvala fit bleibt

Jari-Matti Latvala hat mit Coach Christoph Treier seine eigenen Methoden, wie er während einer Rallye-Saison voll fokussiert bleiben kann

(Motorsport-Total.com) - Wie in vielen anderen Rennserien geht es auch in der Rallye-Weltmeisterschaft nicht nur darum, ein Auto schnell fahren zu können. Zwar steht am Ende in den Ergebnis- und Punktelisten, wer dazu am besten in der Lage war, doch um das zu erreichen, muss ein Fahrer mehr können, als unter Topbedingungen am schnellsten von A nach B zu kommen.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala und Christoph Treier haben ein spezielles Mental-Programm Zoom

Vor allem körperlich und geistig müssen die Rallye-Piloten auf Topniveau sein, um ein gutes Ergebnis nicht am Ende noch in den Sand zu setzen. Ein Fahrer muss auf alle Bedingungen eingestellt sein, seien es die winterlichen Temperaturen von Schweden oder die brütende Hitze am Mittelmeer.

Um darauf bestmöglich vorbereitet zu sein, hat jeder Pilot sein ganz eigenes Trainingsprogramm. Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala gibt einen Einblick in sein Training, das er mit seinem Coach Christoph Treier absolviert. Treier hat übrigens zuvor schon den zweimaligen Rallye-Weltmeister Marcus Grönholm auf Touren gebracht.

Jeder Morgen an einem Renn- oder Trainingstag beginnt mit einer Übung, die Körper und Geist schulen soll. Für den Körper sind Liegestütze zuständig, für den Geist gibt es nebenbei ein paar Denkaufgaben: "Manchmal mache ich Liegestütze und zeige diverse Zahlen, die mir Christoph nennt, mit meinen Fingern. Manchmal zähle ich bei der Übung die ungeraden Zahlen rückwärts und die geraden Zahlen aufwärts", erklärt Latvala bei 'redbull.com'.

"Auf diese Weise muss ich mein Gehirn benutzen, während ich körperliche Anstrengung vollführe", so der Finne weiter.

Im Gegensatz dazu muss der Volkswagen-Pilot nach einem Event aber auch für einige Zeit vollkommen abschalten: "Die Grundregel ist, dass ein WRC-Event zwei Tage Ruhe notwendig macht", sagt er. "Speziell nach den heißen Events ist es wichtig, sich ausruhen zu können und die Batterien aufzuladen."


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Ansonsten käme man gar nicht durch die lange Saison, die sich 2016 von Januar bis November zieht. "Die Bedeutung von Freizeit ist riesig, um den Kopf ab und zu von der Rallye freizubekommen. Danach hat man immer neue Energie, um zurückzukommen. Man darf nicht vergessen, dass wir im Rallyesport eine sehr lange Saison haben", so Latvala. Und zwei Monate nach dem Saisonfinale geht es bereits neu los...