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  • 21.11.2016 08:37

Andreas Mikkelsen: Die beste Rallye meiner Karriere

Andreas Mikkelsen schlägt Sebastien Ogier unter gleichen Bedingungen und verabschiedet Volkswagen mit einem Sieg aus der Rallye-WM

(Motorsport-Total.com) - Beim Schlussakt von Volkswagen nach vier Jahren in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) war ausnahmsweise nicht Weltmeister Sebastien Ogier, sondern Andreas Mikkelsen der Hauptdarsteller. Der Norweger setzte sich bei der Rallye Australien im direkten Duell gegen den Franzose durch und sorgte bei der letzten WRC-Rallye von Volkswagen für den 43. Sieg des Polo R WRC. Im Interview blickt Mikkelsen auf die Rallye und das packende Duell gegen seinen Teamkollegen Ogier zurück.

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen feierte in Australien seinen dritten WRC-Sieg Zoom

Frage: "Andreas, das war ein heißes Wochenende. Wie fühlst du dich jetzt?"
Andreas Mikkelsen: "Alles andere als cool! Es fühlt sich toll an, aber es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich freue mich, dass ich meine Zeit bei Volkswagen nach einer der besten Rallyes in meiner Karriere mit einem Sieg beenden konnte. Es macht mich unheimlich stolz, dem Team diesen Sieg zu schenken. Aber natürlich bin ich auch traurig, all das zu verlieren. Ich habe schon während der letzten Prüfung zu Anders (Jaeger, Beifahrer; Anm. d. Red.) gesagt: 'Wie werde ich dieses Auto und dieses Team vermissen!' Es wird ein seltsames Gefühl sein, wenn ich bei einer WRC-Rallye nicht mehr für diese tolle Mannschaft antrete."

"Dieses Wochenende war toll, ich hatte viel Spaß im Polo. Ich habe vom Start weg voll angegriffen. Als ich heute Morgen aufgewacht bin wusste ich, dass es ein großer Kampf werden wird. Ich habe alles gegeben und es hat funktioniert. Ich bin sehr glücklich und stolz darauf, hier inmitten dieser fantastischen Fahrer zu sitzen."

Frage: "Wie hast du reagiert, als du vom Dreher von Sebastien Ogier gehört hast?"
Mikkelsen: "Wir wussten, dass es in großer Kampf ist und dass mit einem Sieg hier ein Traum wahr werden würde. Wir haben auf der langen Prüfung auf Teufel komm heraus attackiert, und als ich sah, dass ich deutlich schneller war, war ich sehr glücklich. Da war eine Menge Adrenalin im Spiel, aber man möchte natürlich nicht, dass der andere einen Fehler macht. Du willst, dass es auf der letzten Prüfung entschieden wird. Es tut mir für Seb leid, aber er hat schon so oft gewonnen. Diesmal war ich dran."


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Frage: "Wie würdest du diesen Sieg im Vergleich zu anderen Erfolgen einordnen?
Mikkelsen: "Ich denke mein Gesamtsieg in der IRC (Intercontinental-Rally-Challenge, Vorgänger der Rallye-EM; Anm. d. Red.) hat sich besser angefühlt als mein Sieg in Polen oder mein erster WRC-Sieg, aber nichts war so speziell wie das hier. Es war das letzte Mal mit Volkswagen, und das macht es so besonders. Den viermaligen Weltmeister in direkten Vergleich auf der Strecke ohne technische Probleme geschlagen zu haben, macht mich wirklich stolz."

Frage: "Wird dir das im Hinblick auf die nächste Saison helfen?"
Mikkelsen: "Das hier war etwas anderes. Vor dieser Saison habe ich mir zusammen mit dem Team zum Ziel gesetzt, um die Meisterschaft zu fahren. Ich wollte schnell, aber konstant fahren und keine Risiken eingehen. Wir fuhren ein gutes Tempo und haben alle Rallyes ohne große Dramen beendet. Ich bin ein Tempo gefahren, bei dem ich mich wirklich wohl gefühlt habe."

"Hier hatten wir aber nichts zu verlieren. Nur mit einem Sieg hatten wir noch eine Chance auf die Vize-Meisterschaft. Ich habe beste Arbeit geleistet und gezeigt, dass ich der Schnellste war. Und dabei habe ich mich sehr wohl gefühlt, es gab keine brenzligen Momente. Es fühlt sich richtig gut an und war eine gute Rallye für uns."