• 15.10.2016 21:33

Kopecky übernimmt im Skoda-Duell die Spitzenposition

Trotz Reifenschaden: Jan Kopecky geht mit 14,3 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Pontus Tidemand in den Schlusstag der Rallye Spanien

(Motorsport-Total.com) - Asphalt-Spezialist Jan Kopecky hat die Führung im spannenden Skoda-Duell in der WRC2-Wertung der Rallye Spanien übernommen. Gemeinsam mit Navigator Pavel Dresler arbeitete sich der tschechische Meister trotz eines Reifenschadens ein Zeitpolster von 14,3 Sekunden auf das zweite Werksduo Pontus Tidemand/Jonas Andersson heraus. Auf den letzten 62,80 Kilometern beim Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) am Sonntag wird sich entscheiden, ob Skoda wie 2015 einen Doppelsieg an der Costa Daurada feiern kann.

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Jan Kopecky übernahm am Samstag die Führung in der WRC2 Zoom

"Sonnenschein statt Regen, dazu Platz eins und zwei für Skoda - nach solch einem Tag muss man einfach strahlen. Wir haben auf Asphalt ein bisschen mehr gepusht und das hat uns die Spitzenposition eingebracht. Allerdings hat uns ein Reifenschaden wieder etwas von unserem Vorsprung gekostet", kommentiert Kopecky. Der 34-Jährige ist mit Blick auf die letzten vier Wertungsprüfungen deshalb keinesfalls siegessicher: "Das Duell mit Pontus ist noch nicht entschieden. Entscheidend ist für das Team ohnehin, dass wir hier in Spanien einen Doppelsieg feiern."

Am Samstag hieß die Devise: Sonnenschein statt Regen und Asphalt statt Schotter. Tidemand war mit einem Vorsprung von 3,0 Sekunden in den Zweikampf mit seinem Teamkollegen Kopecky gegangen. Doch dieses kleine Polster war bereits nach der ersten Prüfung des Tages aufgebraucht und auf den folgenden Wertungskilometern zog der Tscheche auf seinem Lieblingsbelag Asphalt mit insgesamt sieben Bestzeiten davon.

In der Wertungsprüfung "Querol 2", der drittletzten am Samstag, kostete ihm aber ein schleichender Plattfuß über 20 Sekunden gegenüber Tidemand. "Das macht die ganze Sache noch spannender", sagte Kopecky. Tausende Zuschauer an den Strecken waren begeisterte Zeugen des Skoda Zweikampfes um die Spitzenposition in der WRC2.

"Jan ist auf Asphalt einfach richtig stark. Und ich bin nur kontrolliertes Risiko gegangen, schließlich will ich das Auto ins Ziel bringen", erklärt Tidemand. Er hat die Hoffnung auf eine Wiederholung seines Vorjahressieges - damals triumphierte er vor Jan Kopecky - noch nicht aufgegeben: "Im Rallye-Sport und ganz speziell bei der Rallye Spanien ist immer alles möglich." Das zeigte auch das Comeback von WRC2-Titelkandidat Teemu Suninen, der sich im Skoda Fabia R5 eines Privatteams nach seinem Defekt am Vortag wieder auf Platz fünf nach vorn schob.


Fotos: WRC: Rallye Spanien


Die Rallye an der Costa Daurada ist die einzige "Hybrid-Rallye" im WM-Kalender, in der zwischen Schotter und Asphalt gewechselt wird. Deshalb gilt sie als besonders anspruchsvoll. Die Rallye endet am Sonntag mit dem wohl spektakulärsten Kreisverkehr der Weltmeisterschaft. Auf der finalen Wertungsprüfung Duesaigües müssen die RallyeFahrer einen Kreisverkehr einmal komplett umrunden. Tun sie dies nicht, erhalten sie eine 30-sekündige Strafe. Tausende Fans werden zu dem Spektakel pilgern, bei dem auch das Skoda-Duell entschieden wird.