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Rallye Frankreich: Sebastien Ogier schnappt sich die Führung

Lokalmatador Sebastien Ogier führt die Tour de Corse nach den ersten beiden Prüfungen an - Kris Meeke Zweiter, Vorjahressieger Jari-Matti Latvala fällt zurück

(Motorsport-Total.com) - Ein Franzose führt die Tour de Corse an. Nach den ersten beiden langen Prüfungen hält Weltmeister Sebastien Ogier die Spitze der Rallye Frankreich. Erster Verfolger des Volkswagen-Werksfahrers ist Kris Meeke (Citroen), der 14,7 Sekunden Rückstand hat. Schon das erste Zwischenergebnis am Freitagmittag zeigt, dass die Startposition keine entscheidende Rolle spielt. Den dritten Platz hält nach zwei Wertungsprüfungen Hyundai-Pilot Thierry Neuville.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Weltmeister Sebastien Ogier will zum ersten Mal auf Korsika gewinnen Zoom

Die Rallye Frankreich begann am Freitagvormittag gleich mit einer "Monsterprüfung". 49,72 Kilometer mussten von Acqua Doria nach Albitreccia zurückgelegt werden. Es ist eine komplett neue Prüfung. Ogier stand als WM-Führender wie immer als Erster an der Startlinie und stellte auch gleich die Bestzeit auf. Trotz kleinem Dreher in einer Haarnadel schob sich Meeke mit vier Sekunden Rückstand auf Platz zwei. "Ohne Dreher wäre ich Bestzeit gefahren", glaubt der Brite. "Auf dieser schmutzigen Straße war es nicht so schlecht."

Anschließend mussten in WP2 29,12 Kilometer von Plage du Liamone nach Sarrola Carcopino zurückgelegt werden. Diese Prüfung kannten die Fahrer schon aus dem Vorjahr. Ogier war erneut der Schnellste und sicherte damit seine Führung ab. "Ich habe diese Prüfung genossen", kommentiert der Franzose im Ziel. "Wir müssen jetzt am Set-up arbeiten, damit es perfekt ist. Für uns war es ein guter Start in die Rallye. Ich versuche ein gutes Gefühl zu finden. In dieser WP habe ich etwas mehr gepusht als in der ersten."

Meeke ließ in WP2 10,7 Sekunden liegen, wodurch sein Rückstand auf Ogier auf 14,7 Sekunden anwuchs. "Es war eine gute Prüfung, obwohl es stellenweise sehr schmutzig war. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung", sieht Meeke seinen Rückstand nicht zu kritisch. Schon am Donnerstag hatte er angemerkt, dass er Ogier nicht um jeden Preis jagen will, sondern sich auf seinen eigenen Rhythmus konzentriert.

Um Platz drei entwickelte sich ein Hyundai-Duell. Zunächst war Dani Sordo vorne, doch in WP2 überholte ihn Neuville. Der Belgier ist mit dem Fahrverhalten seines i20 WRC nicht zufrieden, denn es gab Unter- und Übersteuern. "Aber es war besser als in der ersten WP", so Neuville. Sordo sieht es ähnlich: "Ich fühlte mich besser als in der ersten WP, aber die Zeit ist nicht gut. Ich hatte etwas Untersteuern." Dem Hyundai-Duo fehlen 17,5 beziehungsweise 18,9 Sekunden auf Ogier.

Großer Rückstand: Latvala rätselt

Hayden Paddon folgt mit dem dritten Hyundai an der fünften Stelle. Erst dahinter sind Ogiers Volkswagen-Teamkollegen auf den Plätzen sechs und sieben zu finden. Andreas Mikkelsen, der Sechster ist, hatte Schwierigkeiten mit seinem linken Fuß, der während der Fahrt einschlief. "Hoffentlich kann eine Massage etwas bewirken", denkt er an die Mittagspause. Es gibt am Freitag kein Service, sondern nur eine Reifenwechselzone in Porticcio.

Keinen guten Start in die Rallye zeigte Vorjahressieger Jari-Matti Latvala. Nach zwei WPs ist sein Rückstand auf Ogier schon auf 32,1 Sekunden angewachsen. Was war los? "Das sind nicht die Zeiten, die ich fahren sollte. Ich weiß es nicht", rätselt der Finne. "Vielleicht habe ich beim Test etwas falsch gemacht. Vielleicht sind wir beim Set-up in die falsche Richtung gegangen, mein Rhythmus ist auch nicht großartig."

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala fuhr am Vormittag keine konkurrenzfähigen Zeiten Zoom

Am Ende des Verfolgerpaketes hält Craig Breen im zweiten Citroen den achten Platz. Weit abgeschlagen ist bereits das M-Sport-Duo. Mads Östberg und Eric Camilli sind mit etwas mehr als einer Minute Rückstand Neunter und Zehnter. "Ich habe eine Böschung getroffen und habe Glück", berichtet Östberg von einem Zwischenfall in WP2. "In der zweiten Prüfung fühlte ich mich besser, aber vielleicht wollte ich zu viel und wir verloren Zeit." Östberg versucht außerdem, seinen Fahrstil auf Asphalt etwas zu verändern.

In der WRC2-Wertung führt Elfyn Evans (Ford) 13,6 Sekunden vor Jan Kopecky (Skoda). Der Tscheche stellte in WP2 die Klassenbestzeit auf, berichtete aber anschließend von einem Kupplungsschaden. Ohne Mittagsservice sind das schlechte Vorzeichen für den Nachmittag. Kevin Abbring hält mit dem neuen Hyundai i20 R5 den dritten Platz, eine halbe Minute hinter Evans. Am Nachmittag werden diese beiden Prüfungen ein zweites Mal absolviert.


Fotos: WRC: Rallye Frankreich


Gesamtwertung nach 2 von 10 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 49:03.7 Minuten
02. Kris Meeke (Citroen) +14,7 Sekunden
03. Thierry Neuville (Hyundai) +17,5
04. Dani Sordo (Hyundai) +18,9
05. Hayden Paddon (Hyundai) +29,7
06. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +30,5
07. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +32,1
08. Craig Breen (Citroen) +34,5
09. Mads Östberg (Ford) +1:03.9 Minuten
10. Eric Camilli (Ford) +1:04.4