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  • 09.08.2016 15:55

  • von David Evans (Haymarket)

Toyota glaubt: Konzept wird Konkurrenz 2017 überraschen

Welches Ass hat Toyota beim WRC-Comeback 2017 im Ärmel? Chefingenieur Tom Fowler deutet an, dass man sich einen entscheidenden Vorteil erhofft

(Motorsport-Total.com) - Chefingenieur Tom Fowler glaubt, dass Toyota die Konkurrenz bei der Rückkehr in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017 mit einem andersartigen Konzept überraschen wird. Nach dem WRC-Abschied vor fast zwei Jahrzehnten hat sich Toyota mit dem Team des viermaligen WRC-Champions Tommi Mäkinen zusammengetan, um einen Yaris zu bauen, der komplett nach den neuen Regeln des kommenden Jahres entwickelt wurde.

Titel-Bild zur News: Toyota Yaris WRC

Womit will Toyota die Konkurrenz in der Saison 2017 überraschen? Zoom

Bisher wurde mit einem Übergangsauto getestet, das auf dem Design das aktuellen Yaris-Straßenautos basiert, doch Fowler erklärt, dass sich das finale Modell vom Rest des Feldes abheben wird. "Das Gesamtkonzept ist ganz anders (als bei den Gegnern; Anm. d. Red.)", verrät er und ergänzt: "Es ist noch zu früh, um die Unterschiede des Autos zu beschreiben, denn damit würden wir einen Vorteil aufgeben."

Fowler ergänzt, dass sich die Form des Autos zwar noch ändern wird, aber dass die mechanischen Elemente des 2017er-Autos bereits am Testwagen im Einsatz sind. "Die Unterseite ist gar nicht so anders", verrät er. "Wir können die aktuellen Testautos mit den Daten für die 2017er-Wagen entwickeln. Von außen sieht das Testauto also wie ein 2015er-Auto aus, aber innen ist es ein 2017er-Wagen."

Er deutet an, dass es beim finalen Design für 2017 große aerodynamische Fortschritte geben wird. "In den Autos der vorherigen Generation wurde nicht so viel Wert auf die Aerodynamik gelegt", erinnert Fowler. "Das andere Extrem sind die Formel-1-Autos. Dort wird jedes Teil der Aufhängung benutzt, um einen kleinen Aero-Vorteil zu gewinnen. So etwas gab es in der Rallye nie, und wir werden auch nicht alles für die Aerodynamik opfern, aber die Balance wird sich verschieben."

Toyotas offizielle Motorsportbasis in Köln hatte bereits mit der Arbeit am WRC-Projekt begonnen, bevor Mäkinens Organisation in Finnland den Auftrag bekam. Fowler sagt, dass "nichts" vom TMG Yaris in das Mäkinen-Design eingeflossen ist. Allerdings habe das Team "sehr eng" mit dem Werk am Motor zusammengearbeitet. Obwohl man in jeder Hinsicht ganz von vorne beginnen musste, ist Fowler überzeugt, dass ein Comeback aufgrund der großen Regeländerungen zu einem guten Zeitpunkt kommt.


WRC 2017: Toyota Yaris im Einsatz

"Wir starten mit einem weißen Blatt Papier, und das ist ein Vorteil", erklärt er. "Wir starten aus einer Position heraus, in der wir nicht viele Vorteile haben, aber das ist einer. Wir haben keine alten Teile, die wir übernehmen, oder die wir aus finanziellen oder praktischen Gründen noch einmal verwenden müssen. Alles an unserem Auto ist auf die neuen Regeln ausgelegt."