Rallye Deutschland: Doppelführung für Volkswagen

(Motorsport-Total.com) - Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Mit einem Rückstand von 6,8 Sekunden auf seinen Teamkollegen Andreas Mikkelsen war Weltmeister Sebastien Ogier in den Freitagnachmittag gestartet. Drei Wertungsprüfungen über knapp 54 Kilometer später hat der Vorjahressieger den Abstand auf 4,3 Sekunden verringert - und sich dabei um einen Platz auf Rang zwei verbessert. Er hat auf der letzten WP des Freitags Thierry Neuville (Hyundai) überholt, der nun 1,6 Sekunden hinter Ogier folgt. Neuvilles Teamkollege Dani Sordo (+ 12,7 Sekunden) vervollständigt das Quartett an der Spitze, das sich bereits leicht von den Verfolgern abgesetzt hat.

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Andreas Mikkelsen behauptete am Nachmittag die Führung Zoom

"Insgesamt bin ich mit dem Tag zufrieden. Nach dem Fehler von heute morgen konnte ich mich wieder näher an Andreas heranarbeiten", sagte Ogier vor dem abendlichen Service. Die Bremsprobleme vom Vormittag traten nicht wieder auf. "Ich bin insgesamt kein großes Risiko eingegangen. Das hebe ich mir für den Samstag auf, dann fällt die Entscheidung."

Dann stehen die Wertungsprüfungen auf dem berühmt-berüchtigten Truppenübungsplatz Baumholder an. "Ich mag die Prüfungen dort eigentlich mehr als die vom Freitag. Ich bin bereit für das Duell mit Seb", meint Mikkelsen kämpferisch. Als Zweiter auf der Strecke hinter Ogier muss der Norweger allerdings mit einer bereits leicht verschmutzten Strecke leben. Es gehört zur Taktik bei Asphalt-Rallyes, durch Kurvenschneiden Dreck auf die Ideallinie zu werfen und sie für die nachfolgenden Konkurrenten weniger griffig zu machen.

"Seb musste bei den letzten sechs Schotter-Rallyes den Straßenfeger spielen. Dass er jetzt den Spieß umdreht, gehört dazu", zeigte Mikkelsen Verständnis für die aggressive Linie seines Teamkollegen.

Für Mikkelsen selbst kommt die Führung nach der ersten Etappe der Rallye Deutschland wenig überraschend. "Ich habe meinen Fahrstil auf Asphalt stark verbessert. Das zeigt das Zwischenergebnis deutlich. Aber mir ist klar, dass der Samstag heiß wird. Wenn dir Sebastien Ogier 4,3 Sekunden im Nacken sitzt, bleibt keine Zeit zum Ausruhen."

Zur zweiten Etappe greift auch Jari-Matti Latvala im dritten Polo R WRC wieder ins Geschehen ein. Die Volkswagen-Mechaniker haben das Getriebe gewechselt, dem Neustart steht nichts im Wege.