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  • 02.07.2016 06:30

WRC Rallye Polen: Volkswagen wahrt die Chance auf den Sieg

Volkswagen-Fahrer Andreas Mikkelsen nur 4,2 Sekunden hinter den Führenden Ott Tänak - Auch Sebastien Ogier in Reichweite zur Spitze

(Motorsport-Total.com) - Adrenalin und Hochspannung - die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) blickt auf einen packenden Eröffnungstag bei der Rallye Polen zurück. Zwei der Hauptdarsteller: Andreas Mikkelsen/Anders Jäger, die nach 121,92 von 306,10 Prüfungskilometern im Volkswagen Polo R WRC auf Platz zwei der Gesamtwertung liegen - nur 4,2 Sekunden hinter den Führenden Ott Tänak/Raigo Mõlder (M-Sport-Ford).

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen stellte am Freitag in WP3 die Bestzeit auf Zoom

Drei Führungswechsel, drei verschiedene Spitzenreiter - in Polen kommen die Motorsport-begeisterten Fans an der Strecke voll auf ihre Kosten. Auch, weil die dreimaligen Weltmeister und WM-Führenden Sebastien Ogier/Julien Ingrassia mit einer fehlerfreien Leistung als erstes Duo auf den Wertungsprüfungen ihre Chancen auf den Sieg wahrten. Sie liegen mit 16,3 Sekunden Rückstand auf Rang vier der Gesamtwertung. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila beendeten den ersten Rallye-Tag auf Position sechs.

Die Rallye Polen ist neben der Rallye Finnland, die in vier Wochen ausgetragen wird, die schnellste im Kalender der Rallye-WM. 2015 erreichten die Sieger Ogier/Ingrassia in Ermland-Masuren einen Vollgas-Anteil von 60,31 Prozent und standen seinerzeit allein knapp eineinhalb Stunden voll auf dem Gas. Nach dem ersten Rallye-Drittel beträgt anno 2016 die mittlere Geschwindigkeit der Führenden 119,17 km/h.

Volkswagen-Stimmen nach Tag eins:
Sebastien Ogier: "Eine Entwarnung an meine Fans kann ich geben: Auch als frischgebackener Vater lupfe ich den Gasfuß nicht mehr als zuvor. Im Gegenteil, bei den extrem schnellen Prüfungen hier in Polen sind wir Tempo-mäßig fast ununterbrochen am Limit. Das bereitet einem als Fahrer zwar jede Menge Spaß im Cockpit, aber mit meiner Startposition wird es dadurch auch sehr schwer, ein paar Sekunden auf die Konkurrenz gut zu machen. Trotzdem bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden, Julien und ich haben wie immer alles gegeben. Allein am Morgen haben wir möglicherweise ein paar Zehntel liegen gelassen."

Jari-Matti Latvala: "Der Tag war für mich eher durchwachsen. Heute am Vormittag habe ich einfach nicht in einen vernünftigen Rhythmus gefunden. Das haben auch die Zeiten klar widergespiegelt. Dazu kam dann noch ein schleichender Plattfuß auf der vierten Wertungsprüfung. Im Mittagsservice haben wir ein paar Dinge an der Abstimmung des Polo R WRC verändert und es lief etwas besser. Zufrieden kann ich damit aber nicht sein. Fahrer und Auto waren heute einfach keine Einheit. Aber aufgeben werde ich natürlich nicht. Wir werden mit meinem Team an einer Strategie für morgen arbeiten und dann noch einmal angreifen."

Andreas Mikkelsen: "Ein packender Tag mit einem großen Kampf um die Führung. Am Morgen habe ich mich im Polo extrem wohlgefühlt, es war eine wahre Freude, diese schnellen und schönen Wertungsprüfungen anzugehen. Am Nachmittag war ich mit der Abstimmung allerdings nicht zu 100 Prozent zufrieden. Dennoch: Wir haben Gas gegeben, versucht, keine Sekunde nachzulassen und keine Zehntelsekunde herzuschenken. Alles in allem bin ich zufrieden, denn wir haben das Maximum herausgeholt. Zwei herausfordernde Tage kommen noch - und auf die freuen wir uns."

Jost Capito (Volkswagen Motorsport-Direktor): "Ein absolut spannender Tag in der Rallye-WM, und großartige Leistungen von Andreas und Sebastien. Sie haben aus ihrer Startposition und den Bedingungen, die sie vorgefunden haben, das Maximum herausgeholt. Gerade Andreas liefert eine starke Leistung ab und bietet den Fans eine großartige Show. Der Ausgang der Rallye ist offen. Sebastien ist, wie Andreas, im Kampf um den Sieg dabei, es warten noch elf packende Sonderprüfungen an den beiden kommenden Tagen auf uns. Jari-Matti war heute nicht ganz zufrieden, hat nicht in seinen Rhythmus gefunden und war noch nicht eins mit dem Polo. Gemeinsam mit ihm werden wir als Team in die Analyse gehen und daran arbeiten, dass er hier in Polen mit um ein Podiumsresultat kämpfen kann."