• 26.07.2016 20:29

  • von David Evans (Haymarket)

WRC-Einheitsreifen für 2017 vom Tisch

Im nächsten Jahr wird es in der Rallye-WM keinen Einheitsreifen geben - Michelin und DMACK sprechen sich weiterhin für Reifenwettbewerb aus

(Motorsport-Total.com) - Der Automobilweltverband FIA erteilt Einheitsreifen für die WRC-Saison 2017 eine Absage. Aber es bleibt eine Option für das Jahr danach. Anfang des Monats bestätigte der WRC-Promoter Gespräche über die Rückkehr des Einheitsreifens. Dieses Thema wurde aber zu einem heiklen Zeitpunkt auf den Tisch gebracht, nachdem der Reifenwettbewerb zwischen Michelin und DMACK enger geworden ist. Ott Tänak hätte mit DMACK-Reifen beinahe die Rallye Polen gewonnen.

Titel-Bild zur News: Michelin Reifen

Auch in der WRC-Saison 2017 wird es Reifenwettbewerb geben Zoom

Seither hat FIA Rallye-Direktor Jarmo Mahonen eingegriffen und alle Pläne für die Einführung eines Einheitsreifens für die Saison 2017 verworfen. "Es ist das normale Geschäft des Promoters, dass er sich diese Dinge ansieht", sagt Mahonen und bestätigt: "Es wird nächstes Jahr nicht passieren."

Zum letzten Mal fuhr die Rallye-WM im Jahr 2010 mit Einheitsreifen von Pirelli, bevor die italienische Marke in die Formel 1 einstieg. Seither betreut Michelin alle Werksteams, während DMACK und Pirelli einige Privatfahrer ausrüstet. Es gelang aber bisher der Konkurrenz nicht, die Siegesserie von Michelin zu beenden.

Auf die Frage, ob Einheitsreifen zur Saison 2018 zurückkehren könnten, antwortet Mahonen: "Es ist immer eine Möglichkeit. Mit mehreren Herstellern wie derzeit profitieren alle Marken von der Promotion der Weltmeisterschaft. Außerdem wollen wir Wettbewerb in der Meisterschaft. Das ist wichtig. Auf der anderen Seite hat Pirelli als Einheitsausrüster viel in die Promotion der WRC investiert. Es gab also auch das finanzielle Element."

"Aber abgesehen von der finanziellen Seite, können wir mit einem Einheitsreifen den Reifen etwas besser kontrollieren, wie viel Grip er bietet. Wir müssen mehr über dieses Thema sprechen, aber im nächsten Jahr wird kein Einheitsreifen kommen." Es wird davon ausgegangen, dass sich Michelin und DMACK in dieser Woche mit dem Promoter in Finnland treffen und sich für Wettbewerb aussprechen.

"Wir sehen es genauso wie Michelin", sagt DMACK-Motorsportchef Dick Cormack. "Es ist sehr einfach, denn ein Einheitsreifen ist nicht der richtige Weg für die Zukunft. Michelin und DMACK wollen Wettbewerb. Wir brauchen jetzt auch Klarheit über die Situation. Wir investieren und haben große Pläne für die Zukunft. Deshalb müssen wir wissen, wie die Zukunft nach 2018 aussieht. Derzeit kann ich nur sagen, dass ein Einheitsreifen für uns nicht interessant wäre."